Sorrow ist das inzwischen vierte Album von Hate Forest
aus der Ukraine. Die früheren Werke sind mir nur flüchtig bekannt,
deshalb ist es mir nicht möglich zu eventuellen Veränderungen Stellung
zu beziehen. Sorrow jedenfalls hat es aber in sich. Die sieben
Titel wirken wie aus einem eisernen Guss dem sich nichts
entgegenzustellen vermag. Das Grundtempo ist stets sehr schnell ohne
dabei nach Geknüppel zu klingen. Der schnelle Grundtakt wird selten
verändert was natürlich eine starke Eingängigkeit mit sich führt. Diese
Eingängigkeit von Sorrow ist jedoch von erlesener Qualität da Hate Forest
konsequent und rücksichtslos diese Linie vom ersten bis zum letzten
Lied durchziehen. Gut möglich dass es dem Einen oder Anderen auf Dauer
zu langweilig ist, denn Sorrow ist ein Werk dessen Feinheiten
beachtet werden wollen. Zu den hervorragenden Merkmalen gehören nämlich
die Saiteninstrumente. Sowohl die Gitarren als auch der Bass sind für
die Abwechslung und Atmosphäre verantwortlich. Natürlich werden auch sie
über längere Strecken eingängig gespielt und man muss aufmerksam
zuhören, doch dann eröffnen sich beim Hören wunderbare, zum Teil lang
gezogene und verstecke Melodien, die sehr ausdrucksstark sind.Sorrow ist ein erstklassiges Album voller Härte, Kälte und edler Eingängigkei.
01. Cold of the grave
02. Fullmoon
03. What the ruins remember
04. Fog
05. As the sunlight dies
06. Night harvest
07. Chambers of the winds
31.05.2005
Har Shatan / Front Beast - Pain & Misery / Laws Of The Cemetary | 2005 | Deathstrike Records | Vinyl | Black Metal
Mit Pain & misery gehen Har Shatan schneller und heftiger zur Sache als zuletzt beim überwiegend schleppenden Through the eyes of the night von der Split EP mit Wolfsschrei. Der neue Titel Pain & misery
besitzt aber ebenso jene raue, unverfälschte und fiese Atmosphäre wie
auch schon besagtes Lied zuvor. Vor allem die erste Hälfte des neuen
Stücks besteht aus eingängigen Riffs und einem schnellem stampfenden
Takt, was dank der fiesen Atmosphäre und konsequenten Eingängigkeit sehr
brachial rüberkommt. In der zweiten Hälfte von Pain & misery
herrscht hingegen ein langsamer Rhythmus vor, der von den jetzt mehr im
Vordergrund und abwechslungsreicher gespielten Gitarren bestimmt wird.
Front Beast präsentieren sich mit Laws of the cemetary in bester Tradition. Laws of the cemetary ist ähnlich genial wie etwa Geschichten aus der Folterkammer von der Split EP mit Staub, wobei sich seit jener EP einiges am Schlagzeug verbessert hat. Langsam und rumpelnd, stetig die typischen grellen und lauten Gitarren und dazu der unverkennbare herrlich verzerrte Gesang. Laws of the cemetary ist ein typisches Front Beast Lied ohne Schwächen. Den Trend zum besseren und differenzierteren Klang setzen Front Beast mit dieser Veröffentlichung übrigens weiterhin fort.
Sowohl Har Shatan als auch Front Beast überzeugen mit ihren Beiträgen vollauf, vor allem die erste Hälfte von Pain & misery hat es in sich und lässt für die Zukunft frohes erwarten.
Die EP ist in einer Auflage von 666 Kopien erschienen, und kann und sollte von jedem gekauft werden, der bisherige Veröffentlichungen beider Bands mochte.
HAR SHATAN
01. Pain & misery
FRONT BEAST
02. Laws of the cemetary
Front Beast präsentieren sich mit Laws of the cemetary in bester Tradition. Laws of the cemetary ist ähnlich genial wie etwa Geschichten aus der Folterkammer von der Split EP mit Staub, wobei sich seit jener EP einiges am Schlagzeug verbessert hat. Langsam und rumpelnd, stetig die typischen grellen und lauten Gitarren und dazu der unverkennbare herrlich verzerrte Gesang. Laws of the cemetary ist ein typisches Front Beast Lied ohne Schwächen. Den Trend zum besseren und differenzierteren Klang setzen Front Beast mit dieser Veröffentlichung übrigens weiterhin fort.
Sowohl Har Shatan als auch Front Beast überzeugen mit ihren Beiträgen vollauf, vor allem die erste Hälfte von Pain & misery hat es in sich und lässt für die Zukunft frohes erwarten.
Die EP ist in einer Auflage von 666 Kopien erschienen, und kann und sollte von jedem gekauft werden, der bisherige Veröffentlichungen beider Bands mochte.
HAR SHATAN
01. Pain & misery
FRONT BEAST
02. Laws of the cemetary
Hagl - Hagl | 2005 | Irminsul Productions | Kassette | Black Metal
Die Russen Hagl scheinen mit dieser Veröffentlichung
ihr erstes Lebenszeichen von sich gegeben zu haben, welches bereits
2003 aufgenommen aber erst in diesem Jahr publiziert wurde. Zunächst
fällt auf, dass es gleich nach dem Abklingen des kurzen Einklangs
schnell und heftig zur Sache geht und der russische Gesang durchgehend
sehr präsent ist. Es gibt nur wenige und kurze Passagen die frei von
Gesang sind, das fällt deshalb gleich auf, da er sehr stets wie mit
aller Kraft schnell und wütend geschrieen wird. Dabei ist der Gesang
allerdings oftmals einen Tick zu laut sodass die Instrumente, allen
voran die Gitarren zu sehr untergehen. Gerade bei den Gitarren finde ich
das ein wenig schade, da sie nämlich durchaus interessante Melodien und
Riffs von sich geben – nur kommt dies nicht immer gebührend zur
Geltung. Der Klang von Hagl ist zwar nicht optimal, aber so
schlecht – wie einige an anderer Stelle im Netz meinen – ist er auch
nicht. Gerade der etwas rauschende und schwammige Klang und die Gitarren
die wie aus der Ferne schallen, erinnern mich an einigen Punkten (vor
allem wenn es ruhiger und langsamer ist) an die von mir sehr hoch
geschätzten Gruppen wie Dysterwald, Horizon's Opening und die alten Mightiest. Alle hier genannten Bands haben mit Hagl
nämlich gemeinsam, dass dieser Klang ein Teil der Atmosphäre ist und
somit zur Musik gehört, die gespielt wird. Ich denke, ein sauberer und
klarerer Klang würde Hagl gar nicht so gut stehen, es würde etwas von dem einfachen aber authentischen Charme verloren gehen.
Hagl ist überwiegend schnell und aggressiv, besitzt aber auch immer wieder kurze melodische Strecken und mancherorts muten Riffing und Rhythmuswechsel sogar ein wenig Thrashig an. Freilich, Hagl haben mit diesem Demo nichts Neues oder hochgradig Furioses veröffentlicht, doch dies kann auch niemand mehr heutzutage im Ernst erwarten. Wer sich von etwas Neuem ergreifen lassen möchte, sollte sich ganz einfach anderen Dingen zuwenden.
Für mich ist Hagl ein sehr anständiges Demo das ich als gelungen empfinde.
Von der Kassette sind 100 Kopien erschienen.
01. Intro
02. Hate
03. The war
04. Nuclear winter
05. The lake of death
06. Armageddon
07. The crystal - Clear night
08. I call for you
09. Outro
Hagl ist überwiegend schnell und aggressiv, besitzt aber auch immer wieder kurze melodische Strecken und mancherorts muten Riffing und Rhythmuswechsel sogar ein wenig Thrashig an. Freilich, Hagl haben mit diesem Demo nichts Neues oder hochgradig Furioses veröffentlicht, doch dies kann auch niemand mehr heutzutage im Ernst erwarten. Wer sich von etwas Neuem ergreifen lassen möchte, sollte sich ganz einfach anderen Dingen zuwenden.
Für mich ist Hagl ein sehr anständiges Demo das ich als gelungen empfinde.
Von der Kassette sind 100 Kopien erschienen.
01. Intro
02. Hate
03. The war
04. Nuclear winter
05. The lake of death
06. Armageddon
07. The crystal - Clear night
08. I call for you
09. Outro
28.05.2005
Graven - The Shadows Eternal Call | 2005 | Undercover Records | CD | Black Metal
Drei Jahre nach dem Debüt Perished and forgotten melden sich Graven mit neuer Besetzung nun zurück. Ganz ähnlich wie das Debüt ist auch der Nachfolger The shadows eternal call
konventioneller und kompromissloser Black Metal, wobei das aktuelle
Werk kräftiger, differenzierter und gewachsener wirkt. Dies wird schon
gleich bei Horde of wolves deutlich, das schön flott,
antreibend und sehr kräftig beginnt um dann wenig später für kurze Zeit
ruhiger zu werden und Raum für ein langsames und tief gestimmtes
"Gitarrensoli" zu geben; hiernach geht es dann schnell und eingängig
weiter. Graven arbeiten mit einfachen und bewährten
Zutaten, die sie aber sehr gut arrangiert und umgesetzt haben. Dies wird
in allen anderen Liedern ebenfalls deutlich. Ganz gleich ob stampfend,
peitschend oder ruhiger agierend, Graven behalten durchgehend eine homogene Linie bei, die sich durch das komplette Album zieht. The shadows eternal call
ist dadurch ein Album, auf dem kein Lied besonders heraus sticht oder
schwächelt. Jedes Lied weiß zu gefallen und überzeugen, auch wenn die
Stücke zum Teil sehr unterschiedlich sind. Mit Swarm of the night
etwa ist ein komplett langsames und schleppendes Lied enthalten,
welches aber trotzdem perfekt mit den anderen, schnelleren und härteren
Titeln harmoniert.
Hierin liegt für mich auch die Qualität und Stärke von The shadows eternal call. Es ist ein Album, das in sich sehr geschlossen und stimmig ist und wie aus einem Guss geformt zu sein scheint. Egal ob es heftig und schnell ist oder schleppend und kraftvoll, der Hörfluss und die damit verbundene Atmosphäre bleiben stets konstant. Dies liegt auch an der hervorragenden Umsetzung und Klangproduktion, die das Ganze würdig und richtig zur Geltung bringt.
01. Prologue (Raven's circle)
02. Horde of wolves
03. The glorious end
04. Lords of the winter
05. Swarm of the night
06. From a distant past
07. The presence of death
08. The shadows eternal call / Epilogue
Hierin liegt für mich auch die Qualität und Stärke von The shadows eternal call. Es ist ein Album, das in sich sehr geschlossen und stimmig ist und wie aus einem Guss geformt zu sein scheint. Egal ob es heftig und schnell ist oder schleppend und kraftvoll, der Hörfluss und die damit verbundene Atmosphäre bleiben stets konstant. Dies liegt auch an der hervorragenden Umsetzung und Klangproduktion, die das Ganze würdig und richtig zur Geltung bringt.
01. Prologue (Raven's circle)
02. Horde of wolves
03. The glorious end
04. Lords of the winter
05. Swarm of the night
06. From a distant past
07. The presence of death
08. The shadows eternal call / Epilogue
27.05.2005
Graupel - Auf alten Wegen... | 2005 | Cold Dimensions | CD | Black Metal
Vier Jahre nach dem Demo Als der Nebel… und ein Jahr nach der Split EP mit Encomium haben Graupel nun ihr Debütalbum veröffentlicht. Auf alten Wegen… hat es voll und ganz in sich, und übertrifft das alte Material bei weitem. Auf alten Wegen…
ist ein hochgradig kaltes Album, durchtrieben von einer sehr düsteren
und eindringlichen Intention die einem schier jeden Gedanken aus den
Kopf fegt. Graupel entfesseln mit den zehn Liedern
etwas sehr dunkles und energiegeladenes. Und das nicht nur mit den
schnellen und wütenden Stücken wie man sie von Graupel kennt. Auch die langsam gespielten Passagen, allen voran das längste Lied der Scheibe Requies fili,
sind beherrscht von dieser getriebenen Kälte die vor allem durch den
sehr verzerrten Gesang un den grellen und komplexen Gitarrenwänden
entsteht. Aufgrund dieses Klangs erinnern Graupel zuweilen etwas an die Schweizer von Darkspace und Paysage d' Hiver, die eine ähnlich kalte Atmosphäre besitzen.
Auf alten Wegen… ist trotz aller Kompromisslosigkeit kein leicht verdauliches Werk. Titel wie Von der Gunst zur Schelte sind aufgrund der ungewöhnlichen Rhythmik und den verschiedenen Tempi nicht einfach anzuhören. Man muss die Lieder öfters anhören und ihnen eine Zeit geben sie auf sich wirken zu lassen. Denn dann lichtet sich der vorübergehende chaotische Eindruck, den die teilweise komplexen Strukturen zunächst erzeugen.
Mit ihrem Debütalbum haben Graupel voll ins Schwarze getroffen und die Meßlatte für sich und auch andere Gruppen sehr hoch angelegt.
Neben der CD-Version ist auch eine auf 287 Kopien limitierte LP erschienen.
01. Heimkehr
02. Saat zieht Zeit
03. Die Notglocke
04. Der alte Weg
05. Requies filii
06. Soll und Sein
07. Von der Gunst zur Schelte
08. Glück der Söhne
09. Ein Sterbelied auf Metall
10. Blutend weiß
Auf alten Wegen… ist trotz aller Kompromisslosigkeit kein leicht verdauliches Werk. Titel wie Von der Gunst zur Schelte sind aufgrund der ungewöhnlichen Rhythmik und den verschiedenen Tempi nicht einfach anzuhören. Man muss die Lieder öfters anhören und ihnen eine Zeit geben sie auf sich wirken zu lassen. Denn dann lichtet sich der vorübergehende chaotische Eindruck, den die teilweise komplexen Strukturen zunächst erzeugen.
Mit ihrem Debütalbum haben Graupel voll ins Schwarze getroffen und die Meßlatte für sich und auch andere Gruppen sehr hoch angelegt.
Neben der CD-Version ist auch eine auf 287 Kopien limitierte LP erschienen.
01. Heimkehr
02. Saat zieht Zeit
03. Die Notglocke
04. Der alte Weg
05. Requies filii
06. Soll und Sein
07. Von der Gunst zur Schelte
08. Glück der Söhne
09. Ein Sterbelied auf Metall
10. Blutend weiß
Gorrenje - Rabenglanz | 2005 | Warfront Productions | Kassette | Black Metal
Rabenglanz ist das Debutdemo von Gorrenje,
einer recht jungen Ein-Mann-Gruppe die Black Metal aus Überzeugung
spielt, so ist jedenfalls der Eindruck der vom Demo bleibt. Nachdem der
Einklang ausgeklungen ist, bricht mit Der Ahnen Rache erst
einmal ein grimmiges, antreibendes und aggressives Stück los, das sich
dann im Verlauf aber als variabel strukturiert erweist und mehr bietet
als einen eingängigen und treibenden Takt. Gorrenje arbeiten in Der Ahnen Rache
geschickt mit unterschiedlichen Rhythmen und guten Übergängen. Des
Weiteren finden sich auf Rabenglanz einige ruhige Passagen die aus einer
akustischen Gitarre sowie Windgeräuschen bestehen.
Klanglich ist Rabenglanz für ein erstes Demoband in Ordnung, auch wenn phasenweise das Schlagwerk hinter Gesang und Gitarre etwas untergeht. Vom Material her, sind die Titel auf Rabenglanz aber alle mal hörenswert, da wie bereits geschildert, die Lieder interessante und durchdachte Strukturen haben und auch überzeugend und glaubwürdig von Gorrenje vorgetragen werden.
Im Laufe des Jahres sollen noch eine EP sowie das Debütalbum erscheinen. Sollten die guten Ansätze von Rabenglanz dort umgesetzt werden, ist von Gorrenje sicherlich einiges zu erwarten.
Die Kassettenversion von Rabenglanz ist in einer Auflage von 400 Kopien erschienen.
01. Lausche ihren Rufen (Einklang)
02. Der Ahnen Rache
03. Blut bleibt Blut
04. Vergessene Sagen
05. Der Rabenglanz der nie verblasst
Klanglich ist Rabenglanz für ein erstes Demoband in Ordnung, auch wenn phasenweise das Schlagwerk hinter Gesang und Gitarre etwas untergeht. Vom Material her, sind die Titel auf Rabenglanz aber alle mal hörenswert, da wie bereits geschildert, die Lieder interessante und durchdachte Strukturen haben und auch überzeugend und glaubwürdig von Gorrenje vorgetragen werden.
Im Laufe des Jahres sollen noch eine EP sowie das Debütalbum erscheinen. Sollten die guten Ansätze von Rabenglanz dort umgesetzt werden, ist von Gorrenje sicherlich einiges zu erwarten.
Die Kassettenversion von Rabenglanz ist in einer Auflage von 400 Kopien erschienen.
01. Lausche ihren Rufen (Einklang)
02. Der Ahnen Rache
03. Blut bleibt Blut
04. Vergessene Sagen
05. Der Rabenglanz der nie verblasst
09.05.2005
Rabensumpf - Heimkehr aus der Schlacht | 2011 | Der neue Weg | CDR | Black Metal
Rabensumpf gehört zu jener Sorte Gruppen, die mich zwiespältig machen. Einerseits ist Heimkehr aus der Schlacht
guter Black Metal, andererseits gibt es aber auch Momente voller
Grässlichkeit. In jedem Fall aber ist das Material besser als das Cover
vermuten lässt. Wenn ich solch eine Aufmachung sehe, muss ich
unweigerlich an klanglich rohen und musikalisch primitiven
Rumpel-Black-Metal denken. Doch davon findet sich hier keine Spur. Rabensumpf
spielt hier Pagan Black Metal, der für eine Kleinproduktion des
Untergrunds mit überraschend gutem Klang aufwartet. Was mich an der EP
allerdings stört, sind ausnahmsweise mal nicht die melodischen
Pagan-Elemente, diese gefallen mir hier sogar ganz gut, nein, es ist
der Klargesang. Dieser kommt zum Glück aber nur selten vor.
Am besten an der EP gefallen mir aber die tiefen, dunklen Riffs, wie sie vor allem in Sounds of the Pagan War vorkommen. Im Titellied sind sie partiell auch zu hören und zeugen von einem guten Melodieverständnis. Am Aufbau der Lieder gibt es ohnehin nichts zu bemängeln. Gäbe es die Klargesangpassagen nicht, wäre Heimkehr aus der Schlacht sogar richtig gut.
Empfehlen kann ich Heimkehr aus der Schlacht aber trotzdem, denn spielerisch ist die EP wirklich gut und schön anzuhören. Über Klargesang lässt sich vortrefflich streiten, deshalb sollte sich jeder selbst ein Urteil bilden. Wer deutschen Pagan Black Metal mag, kommt an dieser Untergrund-Veröffentlichung jedenfalls nicht vorbei, zumal es nur 100 Exemplare gibt.
7/10
Aceust
01. Die alte Macht
02. Heimkehr aus der Schlacht
03. Befreit
04. Sounds of the pagan war
05. Nebelfeld
06. Gedankenfrost
Am besten an der EP gefallen mir aber die tiefen, dunklen Riffs, wie sie vor allem in Sounds of the Pagan War vorkommen. Im Titellied sind sie partiell auch zu hören und zeugen von einem guten Melodieverständnis. Am Aufbau der Lieder gibt es ohnehin nichts zu bemängeln. Gäbe es die Klargesangpassagen nicht, wäre Heimkehr aus der Schlacht sogar richtig gut.
Empfehlen kann ich Heimkehr aus der Schlacht aber trotzdem, denn spielerisch ist die EP wirklich gut und schön anzuhören. Über Klargesang lässt sich vortrefflich streiten, deshalb sollte sich jeder selbst ein Urteil bilden. Wer deutschen Pagan Black Metal mag, kommt an dieser Untergrund-Veröffentlichung jedenfalls nicht vorbei, zumal es nur 100 Exemplare gibt.
7/10
Aceust
01. Die alte Macht
02. Heimkehr aus der Schlacht
03. Befreit
04. Sounds of the pagan war
05. Nebelfeld
06. Gedankenfrost
Epiphanie - Der Deutsche Michel | 2011 | Der neue Weg | CDR | Black Metal
Der deutsche Michel ist für das noch nicht lange existierende Projekt Epiphanie
nach einer Demo im Jahre 2010 die zweite Veröffentlichung. Auf drei
Lieder verteilt gibt es atmosphärisch gelagerten Black Metal zu hören,
der klanglich zwar rau und grell, aber nicht zu roh geraten ist. Die
melodischen Riffs kommen stets gut zur Geltung und erzeugen gemeinsam
mit Gesang und der insgesamt eher langsamen bis schleppenden Spielart
eine melancholische Stimmung. Man kann Der deutsche Michel
sicherlich in der Sparte DSBM verorten, aber es schimmern ab und zu
doomige Elemente durch, was mir zusagt und auch zur Grundstimmung der
Musik passt. Das musikalische Schaffen von Epiphanie
auf dieser EP ist gewiss nicht schlecht, Schwermut und Atmosphäre sind
authentisch und wissen zu gefallen, wirklich Besonderes enthält sie
hingegen aber nicht. Am interessantesten sind wohl die Texte, die sich
bei Epiphanie nicht um inneren Schmerz, Depression oder
kalte Winternächte drehen. Philosophische Ansätze sind zwar ebenfalls
nicht neu, aber für eine Gruppe die musikalisch in Richtung DSBM geht,
dennoch ungewöhnlich.
Der deutsche Michel ist auf CD in einer Auflage von 100 Digipaks erschienen, all zu lange sollte man mit dem Kauf also nicht warten. Wer melancholisch atmosphärischen Black Metal mit interessanten Texten mag, kann hier bedenkenlos zugreifen, zumal der Klang für ein Einmannprojekt wirklich gelungen ist und wenig zum Nörgeln bietet.
6,5/10
Aceust
01. Deutschland, dir ist ein Kind entschlafen
02. Der deutsche Michel
03. Glanz der Heimat (Remastered)
http://www.derneueweg-label.com/
Der deutsche Michel ist auf CD in einer Auflage von 100 Digipaks erschienen, all zu lange sollte man mit dem Kauf also nicht warten. Wer melancholisch atmosphärischen Black Metal mit interessanten Texten mag, kann hier bedenkenlos zugreifen, zumal der Klang für ein Einmannprojekt wirklich gelungen ist und wenig zum Nörgeln bietet.
6,5/10
Aceust
01. Deutschland, dir ist ein Kind entschlafen
02. Der deutsche Michel
03. Glanz der Heimat (Remastered)
http://www.derneueweg-label.com/
08.05.2005
Funerarium - Demo 2005 | 2005 | Eigenproduktion | CDR | Black Metal
Dieses schlicht betitelte Demo ist die erste Veröffentlichung der Luxemburger unter dem Namen Funerarium. Zuvor wurde unter Uther Penragon ein erstes Demo publiziert, von dem auch auf der aktuellen Veröffentlichung zwei Titel enthalten sind. Demo 2005 enthält sehr bodenständigen und soliden Black Metal, der hasserfüllt und ergreifend wird. Funerarium
spielen zumeist in mittelschnellen Tempi, die teilweise angenehm
rumpelnd und stampfend klingen. Zu der überwiegend gemächlicheren
Geschwindigkeit gesellen sich noch ein sehr intensiver und verzerrter
Schreigesang, welcher gemeinsam mit den düsteren und beklemmenden
Gitarrenmelodien verantwortlich für die eindringliche und hasserfüllte
Atmosphäre ist. Ein weiterer Pluspunkt ist für mich der Klang des Demos,
die Instrumente und auch der Gesang wurden nicht akkurat voneinander
getrennt abgemischt, ein wenig vermischen sich die Spuren hallend
ineinander, was die Atmosphäre noch zusätzlich stärkt.
Obwohl Funerarium auf diesem Demo zwar überwiegend in niedrigen Geschwindigkeiten aufspielen, enthalten die Lieder einige Rhythmuswechsel und ab und zu wird auch geradlinig schnell durchgepeitscht. Solche Elemente sind aber rar gesät und fügen sich deshalb auch gut ins Gesamtbild. Mit Uther pendragon und dem Outro sind zwei Instrumentalstücke enthalten, die ebenfalls gut gemacht sind und stimmungstechnisch den anderen Liedern in nichts nachstehen.
Demo 2005 ist ein rundum gelungenes Demo einer noch relativ jungen Gruppe und ich bin sehr gespannt, wie es mit Funerarium weiter geht.
01. Disappearance of a sad spirit
02. Night of the fullmoon
03. Valley of darkness
04. Uther pendragon
05. Funeral procession
06. Icy steel
07. Outro
08. Phantom hordes (Bonus)
http://www.funerarium.lu/
Obwohl Funerarium auf diesem Demo zwar überwiegend in niedrigen Geschwindigkeiten aufspielen, enthalten die Lieder einige Rhythmuswechsel und ab und zu wird auch geradlinig schnell durchgepeitscht. Solche Elemente sind aber rar gesät und fügen sich deshalb auch gut ins Gesamtbild. Mit Uther pendragon und dem Outro sind zwei Instrumentalstücke enthalten, die ebenfalls gut gemacht sind und stimmungstechnisch den anderen Liedern in nichts nachstehen.
Demo 2005 ist ein rundum gelungenes Demo einer noch relativ jungen Gruppe und ich bin sehr gespannt, wie es mit Funerarium weiter geht.
01. Disappearance of a sad spirit
02. Night of the fullmoon
03. Valley of darkness
04. Uther pendragon
05. Funeral procession
06. Icy steel
07. Outro
08. Phantom hordes (Bonus)
http://www.funerarium.lu/
04.05.2005
Arathorn - Treue & Verrat | 2008 | Folter Records | CD | Pagan Folk Metal
Wer hätte das gedacht? Elf lange Jahre nach dem überwältigendem Debüt …niemals kroenender als was einst war, welches für mich ein unerreichter Meilenstein im deutschen Black Metal seither ist, gibt es nun völlig unverhofft mit Treue & Verrat ein neues zweites Album.
In diesem langen Zeitraum hat sich natürlich einiges getan. A.K. und M. Gericke wanderten zu Nox Intempesta ab und Skøll setzte seine Ideen hinsichtlich der Einbringung von Folk und Pagan Metal Einflüssen um. Diese Neuorientierung wird auch sogleich mit dem Auftaktstück Am Tage der letzten Schlacht deutlich, welches ein ruhiges Pagan Metal / Neo-Folk Stück ist, bestehend aus klarem Gesang, klassischer Gitarre und atmosphärischem Keyboard.
Das nachfolgende Siegfried von Xanten ist da schon viel abwechslungsreicher und beinhaltet als unmittelbarer Nachfolger zum grandiosen Hymne des Winters Zorn auch rohe Black Metal Passagen. Allerdings sind diese Black Metal Passagen leider nicht mehr ganz so eindringlich, überwältigend und genial wie im 1997er Stück. Zwar wurde teilweise dessen Melodieführung übernommen, doch ist es vor allem der Klang von Treue & Verrat, der die Entstehung der großartigen und dichten Atmosphäre verhindert. Das programmierte Schlagzeug klingt etwas zu mechanisch und blechern und der verzerrte Gesang von Skøll erreicht nicht die ausdrucksstarke und raumfüllende Präsenz, wie es noch der Fall war, als A.K. dafür verantwortlich war. Das zweite Kapitel von Siegfried von Xanten ist wie schon zuvor Am Tage der letzten Schlacht, extrem ruhig und besticht mit klaren sonorem Gesang, klassischer Gitarre und einer traumhaftschönen Melodieführung. Im dritten Kapitel ist dann wieder abwechslungsreicher und atmosphärischer Black Metal zu hören, der sowohl schnelle und treibende, wie auch harmonische Parts beinhaltet.
Schöne Melodien, die von Flöten vorgetragen werden und mit einer gewissen Schwermut behaftet sind, durchströmen Hagens Verrat. Die gleichfalls ruhige und leicht metallische Begleitung von Gitarre und Schlagzeug trägt zu dieser latenten Schwermut bei, wie man sie auch vom Debüt her kennt. Hagens Verrat ist ein tolles Stück, vollgepackt mit herrlichen Melodien und Harmonien, die instrumental hervorragend vorgetragen und umgesetzt worden sind. Die vereinzelten kurzweiligen Aufwallungen bringen etwas Druck und Härte ins Stück, was Hagens Verrat komplettiert und gelungen abrundet.
Siegrfrieds Tod hingegen ist vollständig frei von jedweder metallischer Stilistik. Es ist vor allem Skølls klarer Gesang, der die Stimmung vorgibt und Akzente setzt. Die ruhige instrumentale Begleitung ist zumeist unauffällig und tritt nur während der gesanglosen Passagen wirklich in Erscheinung.
Im abschließenden Ragnarök ist anfangs ein eingängiger und flotter Rhythmus zu hören, der an das Debüt erinnern macht, doch statt des erwarteten verzerrten Gesangs kommt klarer Gesang und Ragnarök wandelt sich wenig später zu einem ruhiger werdenden und atmosphärischen Stück, in dem dann erstmalig englisch gesungen wird. Doch im mittleren Teil wird es dann erneut eingängig und treibend und diesmal ist der verzerrte Gesang dann auch tatsächlich zu hören. Ein wenig schimmert die großartige Atmosphäre vom Debüt durch, da Arathorn nach wie vor ein unglaublich gutes Gespür für hochkarätige Melodien und Harmonien besitzt.
Treue & Verrat ist sicherlich nicht das, was ich mir von einem Nachfolger von …niemals kroenender als was einst war gewünscht hätte. Für gewöhnlich mag ich keine klaren Gesänge und beinahe hätte dieser auch in diesem Falle dazu geführt, dass mir das Werk insgesamt eher nicht zusagt. Doch Skøll hat es letztlich dennoch geschafft mich in seinen Bann zu ziehen, da die musikalische Umsetzung in der Kombination mit seinem klaren Gesang traumhaft schön und frei von den sonst üblichen Pagan Metal Attitüden ist. Deshalb fällt es auch gar nicht ins Gewicht, dass der Black Metal Anteil recht gering ist und klare und ruhige Passagen und Stücke das Werk bestimmen. Die einzige Kritik an Treue & Verrat ist die, dass die Black Metal Parts in Siegfried von Xanten etwas unter ihren Möglichkeiten bleiben, was aber vor allem auch daran liegt, dass sie sich mit dem Debüt messen lassen müssen, und diesen Vergleich können sie nur verlieren.
Nichtsdestotrotz ist Treue & Verrat ein überaus ansprechendes Werk, welches trotz des starken Pagan Metal und Neo-Folk Einschlags extrem eigenständig ist.
8,5/10
Aceust
01. Am Tage der letzten Schlacht
02. Siegfried von Xanten (in 3 Kapiteln)
03. Hagens Verrat
04. Siegfrieds Tod
05. Ragnarök
In diesem langen Zeitraum hat sich natürlich einiges getan. A.K. und M. Gericke wanderten zu Nox Intempesta ab und Skøll setzte seine Ideen hinsichtlich der Einbringung von Folk und Pagan Metal Einflüssen um. Diese Neuorientierung wird auch sogleich mit dem Auftaktstück Am Tage der letzten Schlacht deutlich, welches ein ruhiges Pagan Metal / Neo-Folk Stück ist, bestehend aus klarem Gesang, klassischer Gitarre und atmosphärischem Keyboard.
Das nachfolgende Siegfried von Xanten ist da schon viel abwechslungsreicher und beinhaltet als unmittelbarer Nachfolger zum grandiosen Hymne des Winters Zorn auch rohe Black Metal Passagen. Allerdings sind diese Black Metal Passagen leider nicht mehr ganz so eindringlich, überwältigend und genial wie im 1997er Stück. Zwar wurde teilweise dessen Melodieführung übernommen, doch ist es vor allem der Klang von Treue & Verrat, der die Entstehung der großartigen und dichten Atmosphäre verhindert. Das programmierte Schlagzeug klingt etwas zu mechanisch und blechern und der verzerrte Gesang von Skøll erreicht nicht die ausdrucksstarke und raumfüllende Präsenz, wie es noch der Fall war, als A.K. dafür verantwortlich war. Das zweite Kapitel von Siegfried von Xanten ist wie schon zuvor Am Tage der letzten Schlacht, extrem ruhig und besticht mit klaren sonorem Gesang, klassischer Gitarre und einer traumhaftschönen Melodieführung. Im dritten Kapitel ist dann wieder abwechslungsreicher und atmosphärischer Black Metal zu hören, der sowohl schnelle und treibende, wie auch harmonische Parts beinhaltet.
Schöne Melodien, die von Flöten vorgetragen werden und mit einer gewissen Schwermut behaftet sind, durchströmen Hagens Verrat. Die gleichfalls ruhige und leicht metallische Begleitung von Gitarre und Schlagzeug trägt zu dieser latenten Schwermut bei, wie man sie auch vom Debüt her kennt. Hagens Verrat ist ein tolles Stück, vollgepackt mit herrlichen Melodien und Harmonien, die instrumental hervorragend vorgetragen und umgesetzt worden sind. Die vereinzelten kurzweiligen Aufwallungen bringen etwas Druck und Härte ins Stück, was Hagens Verrat komplettiert und gelungen abrundet.
Siegrfrieds Tod hingegen ist vollständig frei von jedweder metallischer Stilistik. Es ist vor allem Skølls klarer Gesang, der die Stimmung vorgibt und Akzente setzt. Die ruhige instrumentale Begleitung ist zumeist unauffällig und tritt nur während der gesanglosen Passagen wirklich in Erscheinung.
Im abschließenden Ragnarök ist anfangs ein eingängiger und flotter Rhythmus zu hören, der an das Debüt erinnern macht, doch statt des erwarteten verzerrten Gesangs kommt klarer Gesang und Ragnarök wandelt sich wenig später zu einem ruhiger werdenden und atmosphärischen Stück, in dem dann erstmalig englisch gesungen wird. Doch im mittleren Teil wird es dann erneut eingängig und treibend und diesmal ist der verzerrte Gesang dann auch tatsächlich zu hören. Ein wenig schimmert die großartige Atmosphäre vom Debüt durch, da Arathorn nach wie vor ein unglaublich gutes Gespür für hochkarätige Melodien und Harmonien besitzt.
Treue & Verrat ist sicherlich nicht das, was ich mir von einem Nachfolger von …niemals kroenender als was einst war gewünscht hätte. Für gewöhnlich mag ich keine klaren Gesänge und beinahe hätte dieser auch in diesem Falle dazu geführt, dass mir das Werk insgesamt eher nicht zusagt. Doch Skøll hat es letztlich dennoch geschafft mich in seinen Bann zu ziehen, da die musikalische Umsetzung in der Kombination mit seinem klaren Gesang traumhaft schön und frei von den sonst üblichen Pagan Metal Attitüden ist. Deshalb fällt es auch gar nicht ins Gewicht, dass der Black Metal Anteil recht gering ist und klare und ruhige Passagen und Stücke das Werk bestimmen. Die einzige Kritik an Treue & Verrat ist die, dass die Black Metal Parts in Siegfried von Xanten etwas unter ihren Möglichkeiten bleiben, was aber vor allem auch daran liegt, dass sie sich mit dem Debüt messen lassen müssen, und diesen Vergleich können sie nur verlieren.
Nichtsdestotrotz ist Treue & Verrat ein überaus ansprechendes Werk, welches trotz des starken Pagan Metal und Neo-Folk Einschlags extrem eigenständig ist.
8,5/10
Aceust
01. Am Tage der letzten Schlacht
02. Siegfried von Xanten (in 3 Kapiteln)
03. Hagens Verrat
04. Siegfrieds Tod
05. Ragnarök
01.05.2005
Interview: Odal
HATEFUL
METAL: Grüß Dich, Taaken. Da ich von den Einleitungsfragen nach Bandgeschichte
nichts halte – kann ohnehin jeder auf der Odal- Seite nachlesen -, hoffe ich,
ist es Dir Recht, wenn ich sofort auf aktuelle Tatsachen zu sprechen komme. Die
Veröffentlichung des zweiten Odal- Albums „… wilde Kraft“ steht kurz bevor.
Steht denn ein genaues Datum bereits fest und bist Du mit dem Resultat
zufrieden und entspricht es Deinen Vorstellungen?
TAAKEN: Sei gegrüßt Aceust,
für das Album gibt es kein genaues Datum zur
Veröffentlichung, das Material liegt dem Label jetzt seit 1 Woche vor, und ist
von da aus auch gleich zum Presswerk gegangen. Mit dem Material bin ich
durchaus zufrieden, sonst wäre es nicht den Weg der Veröffentlichung gegangen.
Sicher es gibt immer wieder einige Punkte die man hätte besser machen können,
aber ich bin auch so vollauf zufrieden mit dem Erschaffenen. Einziges Manko
ist, dass das CD Presswerk meinen Wunsch leider nicht ganz in die Tat umsetzen
kann. Die ersten 1000 CD sollten mit einem Pappschuber im Goldprägedruck
erscheinen. Da das Odal- Logo aber so viele feine Striche hat, ist das so mit
dem Prägedruck nicht möglich. Die Konsequenz ist, dass es nun nur mit Gold
gedruckt wird. Ich hoffe, dass es wenigsten bei der LP Version möglich sein
wird.
Wenn man
sich „…wilde Kraft“ anhört, fällt sofort auf dass das neue Werk um einiges
professioneller produziert wurde als „Sturmes Brut“ damals. Siehst Du dabei die
Gefahr oder Möglichkeit, durch die Verwendung besserer Aufnahmetechniken etwas
an Atmosphäre oder Authentizität einzubüßen? Ich empfinde das neue Album um
einiges kälter und abweisender als das alte Material, ist dies bewusst von Dir
so gewollt oder siehst Du das vielleicht sogar ganz anders?
Die Frage hatte ich mir selbst bei den Aufnahmen
immer wieder gestellt und ich bin für mich zu dem Entschluss gekommen; nein.
Die Kälte die ich für „…wilde Kraft“ erspielen wollte ist zu 100% gelungen und
wieder einmal muss ich zu einer der Odal- Aufnahmen sagen, dass der Sound wie
die Faust aufs Auge passt. Er ist kalt, relativ roh und dennoch kraftvoll. Der
Klang von „Sturmes Brut“ beispielsweise hätte zu „…wilde Kraft“ nicht gepasst,
genauso wie es auch anders herum ist. In der Tat liegt das auch an der besseren
Aufnahmetechnik, immerhin wurde „Sturmes Brut“ auf nur 4 analogen Spuren
aufgenommen, „…wilde Kraft“ hingegen auf einigen mehr, was auch wieder der
Musik zugute kommt, denn die Fülle an Gitarren hätte ich mit 4 Spuren nicht
umsetzen können.
Allerdings muss man sicher etwas aufpassen, denn
man kommt schnell dazu etwas zu verspielt im Sound zu werden, was aber dann
nicht passieren kann, wenn man sich von vornherein im Klaren darüber ist, was
man aufnehmen will. Und das bin ich mir grundsätzlicher immer, bevor ich etwas
aufnehme.
Auffällig
am neuen Klang ist nämlich auch, dass sowohl Gesang als auch – und vor allem –
die Gitarren nicht mehr so im Vordergrund stehen. Warum? Gerade die
vordergründigen Gitarren haben mir bei Odal immer sehr gefallen.
Nun ja, um die Aggression etwas mehr aus dem
Album zu holen musste das Schlagzeug diesmal einfach etwas mehr in den
Vordergrund gerückt werden, was durch das Mastern im Necromorbus Studio noch
etwas verstärkt wurde, aber letztlich denke ich, dass die Instrumente so nun
gut ausgewogen sind. Sie sind gleichwertig und bilden eine geschlossene
Einheit. Sodass der Gesang etwas mehr in den „Hintergrund“ gerückt ist, wenn
man es mit Sturmes Brut vergleicht, aber es passt einfach auf dieses Album, es
ist - wie ich finde - keine leichte Kost, man muss das Album erst einige Male
in der angemessenen Stimmung hören, um es zu verstehen.
Einhergehend
mit dieser kalten Atmosphäre, sind die Strukturen auf „…wilde Kraft“
eingängiger und schneller als man es von Odal bisher kannte und gewohnt war.
Wie kam es zu dieser Entwicklung und wird sich dieser Weg festigen?
Das Material ist besser ausgearbeitet und hat
deshalb flüssigere Zusammenhänge, ich denke aber nicht, dass das Album im
Ganzen eingängiger ist, da es viel detailfreudiger als „Sturmes Brut“ ist. Auch
deshalb denke ich, dass dieses Werk schwerer zu verdauen ist.
Richtig ist, dass es ein schnelles Album
geworden ist, was einfach wieder an dem Material an sich liegt. Es war also
nicht von vornherein klar, dass ein schnelles Album aufgenommen wird und genauso
wenig kann ich sagen, dass Odal jetzt konsequent weiter so klingen wird. Bis
zum nächsten Album werden sicherlich noch einige Stürme über das Land ziehen
und ich vermag jetzt wirklich nicht zu sagen, wie Odal dann klingen wird.
Es ist ja
allgemein bekannt, dass Du neben Odal die kleine Plattenfirma „Irminsul
Records“ sowie dazugehöriger Klangschmiede betreibst. Weshalb erscheinen die
Odal- Veröffentlichungen nicht darüber sondern über Christhunt Productions?
Das hat verschiedene Gründe, der wichtigste ist
das ich mit Irminsul einfach nicht den Rahmen für eine Odal Veröffentlichung
schaffen kann / will. Mit Christhunt arbeite ich nun auch schon seit vielen
Jahren gut zusammen und man bekommt alles so wie man es will, also gibt es auch
keinen Grund für mich das Label zu wechseln.
Bedeutet
das, dass Du mit Odal ein anderes, größeres Publikum erreichen möchtest als mit
Wolfsschrei, Barastir oder den Irminsul Records Erscheinungen generell?
Nein, es ist eher so, dass mir die Arbeit damit
einfach zuviel werden würde und Christhunt auch viel professioneller arbeiten
können. Wie viele Leute ich damit erreiche ist mir letztlich egal, darum muss
sich das Label kümmern. Es ist ja nicht so, dass ich damit Geld verdiene, im
Gegenteil, es wäre wohl sogar eher so wenn ich es selbst über Irminsul
produzieren würde. Ich kann und will aber auch nicht über Irminsul so große
Veröffentlichen finanzieren, also nicht mal eben so 500 LPs und ein Paar CDs
pressen.
Was für
Möglichkeiten eröffnen sich Dir, neben Odal noch in Barastir und Wolfsschrei
tätig zu sein?
Zu Barasir ist zu sagen, dass ich hier einen
Kameraden unterstütze, Skoll, welcher eben in einem Projekt singen wollte.
Daraus gebaren wir die Idee Barastir. Maniac Thunder, ein langjähriger Freund
von Skoll, wurde von ihm auch mit ins Boot geholt. Und die Idee war und ist
rohe, einfache und ehrliche Musik zu machen.
(auf Wolfsschrei wird später eingegangen)
Von
Barastir ist kürzlich die zweite Veröffentlichung „The hate legion“ erschienen.
Seit der ersten Veröffentlichung hat sich vieles verbessert, da drängt sich mir
die Frage auf, ob Du womöglich mit dem Barastir- Beitrag zur 7“ Split EP mit
Yersinia unzufrieden warst oder liegt das lediglich in einer gewöhnlichen
Entwicklung geschuldet?
Nein, das ist etwas anders gelegen, die Stücke
der EP wurden von mir und :corvus:
(Yersinia) zusammen in 4 Stunden geschrieben
und mit Schlagzeug und Gesang aufgenommen, die Stücke des Tapes habe ich
hingegen im Alleingang geschrieben. Die beiden Stücke wurden allerdings auch in
wenigen Stunden geschrieben und mit Schlagzeug aufgenommen. Barastir besteht
jetzt auch nur noch aus 3 Mitgliedern, was das Ganze auch einfacher macht. Ich
bin aber mit beiden Veröffentlichungen relativ zufrieden, die Musik soll roh
und ehrlich klingen und ich denke das ist uns gelungen. Es ist also im
Allgemeinen so, dass Barastir, was die Musik betrifft, eher ein
„improvisiertes“ Projekt ist, also kann in der jetzigen Phase nicht von einer
Entwicklung die Rede sein. Es ist geplant zu gegebener Zeit ein Album in der
jetzigen Besetzung aufzunehmen, allerdings wird das Material dann etwas länger
durchdacht werden. Auch hier kann ich jedoch nicht sagen was letztlich - außer
ehrlicher Musik - entstehen wird.
Mit
Wolfsschrei (Deinem Solo-Projekt) bist Du auch recht aktiv, zuletzt sind zwei
Split-Veröffentlichungen mit Har Shatan sowie Erhabenheit erschienen. Im Bezug
zu „…wilde Kraft“ scheint sich Wolfsschrei an alte und rauere Odal- Zeiten zu
orientieren. Interpretiere ich da zuviel hinein oder ist Wolffschrei für Dich
tatsächlich ein Mittel und Weg, musikalische Intentionen zu verwirklichen die
mit Odal nicht mehr möglich sind?
Ja es ist richtig, ich lebe in Wolfsschrei meine
Liebe zum Black Metal der alten Schule aus, was sich mit Odal nicht vereinen
lässt und nie hat lassen. Wolfsschrei ist pur und antichristlich, gelegentlich
melancholisch. Etwas das ich noch in Wolfsschrei auslebe ist meine Schwäche
fürs Schlagzeugspiel, welches ich leider nur bescheiden beherrsche.
Aufgrund
Deiner zahlreichen und inzwischen jahrelangen Aktivitäten hast Du einen guten
Überblick über die Entwicklungen im deutschen Black Metal. Wie beurteilst Du
die die Tendenz, dass immer mehr Gruppen entstehen, da die Möglichkeiten Musik
generell (Black Metal insbesondere) durch Internet und preiswerte technische
Hardware-Lösungen für den heimischen PC immer einfacher werden?
Ah, das ist mittlerweile ein wunder Punkt bei
mir, es gibt nur noch sehr wenige deutsche Gruppen die ich wirklich schätze,
mich kotzen diese Ein-Mann-Drumcomputer-Combos, welche kein Instrument
beherrschen, nur noch an.
Nicht nur
die Zahl der Gruppen steigt stetig, auch Plattenfirmen und Vertriebe vermehren
sich schier unkontrolliert, was einerseits vorteilhaft sein kann, andererseits
aber auch eine Orientierung erschwert. Welche Position nimmt Irminsul Records
hierbei ein und welche Philosophie und Ziele verfolgst Du mit Deiner
Plattenfirma?
Welche Position Irminsul dabei einnimmt, diese
Beurteilung überlasse ich anderen. Irminsul gibt es nun schon einige Zeit und
mein Ziel war stets dasselbe; Untergrund-Gruppen zu veröffentlichen ohne gewinn
orientiert zu arbeiten oder danach zu gehen, welche Band oder welcher Trend
gerade in ist.
Wie sieht
es mit künftigen Veröffentlichungen über Irminsul Records aus, gibt es
nennenswerte Vorhaben?
Das erste Wolfhetan Album „Entrückung“ wird wohl
noch dieses Jahr als CD erscheinen und man kann auf dieses Album wirklich sehr
gespannt blicken, eines der besten deutschen Black Metal Alben das ich in den
Letzten Jahren hörte. Sonnst gibt es derzeit keine Pläne, aber ich bin für gute
Untergrund Bands, die mir gefallen, immer offen.
Die
älteren Odal- Veröffentlichungen sind längst schon ausverkauft und zuweilen
gesuchte Raritäten. Besteht jemals die Möglichkeit einer Wiederveröffentlichung
und unabhängig davon, wie stehst Du zu Wiederveröffentlichungen generell?
„Sturmes Brut“ wurde ja bereits als Digipack
wieder veröffentlicht, für LP Widerveröffentlichungen bin ich jedoch nach wie
vor nicht zu sprechen, die „Einst verehrt von allen“ MCD war ja nicht limitiert
und sie wird voraussichtlich Anfang kommendes Jahr noch einmal aufgelegt
werden. Also meine Meinung zu Widerveröffentlichen: CD neu auflegen ja, LP
Version auf keinen Fall.
„…wilde
Kraft“ ist zwar noch nicht veröffentlicht worden, gibt es dennoch bereits Pläne
oder Neuigkeiten für anstehende Aktivitäten die schon spruchreif sind?
Für Odal ist im Moment nichts spruchreif, ich
arbeite an neuem Material, aber es wird allerdings eine Zeit dauern bis neue
Veröffentlichungen fixiert werden. Für Wolfsschrei - wenn ich an dieser Stelle
darauf hinweisen darf - nehme ich zur Zeit das erste Album auf, welches
Anfang/Mitte 2006 erscheinen soll. Und es wird an der Seelengreif CD
gearbeitet, das Projekt in welchem die Ideen von Grroll umgesetzt werden.
Taaken,
ich danke Dir für das Gespräch und überlasse Dir das letzte Wort.
Ich bedanke mich bei Dir Aceust, für deine
Unterstützung und dein Interesse an unserem Schaffen. Des Weiteren wünsche ich
Dir weiterhin ein Gutes gelingen mit deinem Netzmagazin.
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