Zwei Jahre nach Demonic
possession beschert uns das norwegische Trio den dritten Anschlag
aus dem Hause Tsjuder. Klar ist wohl, dass auch Desert northern
hell ein schnelles infernalisches Album ist. Die Entwicklung seit
Kill for satan ist klar erkennbar. Stilistisch hat sich wenig verändert,
dafür haben sie in den Jahren ihre spielerischen und technischen
Fähigkeiten verbessert, was ihrer rasenden Spielart natürlich
sehr zu gute kommt. Auch ist das Material an sich differenzierter ausgefallen.
Desert northern hell lebt nicht mehr zur Gänze allein von
radikaler Schnelligkeit und der damit verbundenen Brachialität, sondern
auch von der Art und Weise wie die Drei das umsetzen. Tsjuder haben
die Titel facettenreicher gestaltet, es gibt viele punktgenaue Taktwechsel.
So pendelt es zwischen etwas ruhigeren Passagen, aggressiven Knüppelparts
und den sehr gelungenen Übergängen zwischen beidem. Durch diese
vielschichtige Spielweise wirken Tsjuder brutaler und härter
als bei reinrassig schnellen Stücken. Denn die technische Umsetzung
ist perfekt, die Gitarren werden mörderisch bedient und zaubern auch
bei abrupten Tempowechseln interessante Riffs und Melodien. Obwohl die
Produktion sehr homogen und klar ausgefallen ist - was sich ja nicht selten
negativ auf die Atmosphäre auswirkt - wirkt Desert northern hell
überhaupt nicht platt. Die Zusammensetzung der unterschiedlichen
Facetten und Elemente ist dazu einfach viel zu gelungen. So ist das neue
Tsjuder Album für mich eine kleine Überraschung, da ich
nicht so eine technisch hervorragende und anspruchsvolle Vorstellung erwartet
hatte.
01. Malignant coronation
02. Ghoul
03. Possessed
04. Lord of swords
05. Helvete
06. Mouth of madness
07. Unholy paragon
08. Sacrifice
09. Morbid lust
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen