Sowohl Grim Funeral
als auch Spectre, sind mir beides bisher völlig unbekannte
Gruppen aus Spanien. Wenn ich mich nicht irre, ist diese gemeinsame Split-Veröffentlichung
auch die erste nennenswerte Erscheinung der Beiden. Nennenswert ist auch
das enthaltende Material. Grim Funeral und Spectre hissen
das Banner vom rauen und hasserfüllten Black Metal.
Die fünf Titel von Grim Funeral weisen bis auf Funeral enchantment
alle eine Spielzeit zwischen knapp sieben und neuneinhalb Minuten auf.
Trotz des grimmig abgesteckten Rahmens ist das Material in einem ausgewogenen
Verhältnis abwechslungsreich gestaltet und strukturiert. Grim
Funeral verharren nicht in einer stampfenden oder schnellen Monotonie.
Schnelle und aggressive Elemente kommen genau so vor wie langsame und
schleppende Strecken und auch ruhige, klare Passagen die von einer Akustikgitarre
getragen werden. Solche ruhigen Momente erscheinen immer mal wieder uns
sorgen für einen gut inszenierten Kontrast zu der sonstigen zum Teil
sehr verächtlichen und hass geladenen Atmosphäre der Musik.
Zu dieser Stimmung trägt auch zu einigen Anteilen der geschickt eingesetzte
und zuweilen extreme Gesang, der sich zumeist zwar nicht von den Instrumenten
abhebt, doch ab und zu ausbricht und sich mehr ins Zentrum stellt, was
dem ganzen einen sensiblen Schliff verleiht. Die klangliche Produktion
passt gut zum Stil der Musik, nicht ganz sauber und klar und teilweise
mit einem leichten Hall, welcher die Ausstrahlung von Grim Funeral
unterstreicht.
Ähnlich wie Grim Funeral verbreiten auch Spectre mit
ihrer Musik das Gefühl von verächtlichem Hass und destruktiver
Gleichgültigkeit. Dabei verhalten sich Spectre aber eingängiger
als Grim Funeral. Die Stücke bewegen sich überwiegend
in einer schleppenden Rhythmik, begleitet von hell gestimmten Gitarren,
die ihre zum Teil sehr schön eingängigen Riffs neben dem sehr
intensiven Gesang positionieren. Der Gesang von Spectre ist extrem
wie auch variabel. Sehr verzerrt und manchmal auch grell kreischend erklingt
er manchmal mehr aus dem Hintergrund des Geschehens, manchmal aber auch
lauter und mehr aus dem Vordergrund heraus. Über kurze Strecken verändert
er sich vom Grellen auch in ein dunkles und bedrohliches grimmiges rabenhaftes
Gekrächze. Allerdings alles auf einer recht subtile Weise, sodass
man dies auch nur bemerkt wenn man gespannt und konzentriert zuhört.
Diese Split CD ist eine sehr gelungene und überzeugende Veröffentlichung.
Beide Bands besitzen ihre musikalische Eigenständigkeit und bringen
das was sie tun, packend und Atmosphäre schaffend rüber.
GRIM FUNERAL
01. Sinister dawn. Grim day... Funebre dusk
02. My grim funeral
03. Funebre enchantment
04. Grim screams of mourning in the funeral night
05. A funeral in solitude
SPECTRE
06. The spectre
07. Spiral of cry
08. Screams in the silence of the old forest
09. Winds of blasphemy
10. Coldness in the howl
11. World fascination / Mankind aberration
12. The grave of the black forest
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