CRUDA SORTE wussten mit Kapitel 2 zu überzeugen, vor allem auch der Eigenständigkeit wegen. Seitdem sind einige Jahre vergangen und CRUDA SORTE klingen auf Nature Of Suffering natürlich anders, auch wenn die Veränderungen und Weiterentwicklungen schon erheblich sind. Kapitel 2 war doch schon stark vom depressiven Black Metal geprägt, der durch grelle und raue Gitarren sowie dünnem Klang auffiel. Davon ist nicht mehr viel übrig geblieben, der Klang ist nun weniger roh und dafür etwas sauberer und differenzierter. Extrem sind CRUDA SORTE aber immer noch. Die vier Stücke beinhalten viel Raserei und Aggression, welche immer auch mit einer gewissen Portion Morbidität und lichtverzehrender Dunkelheit gespickt ist. CRUDA SORTE spielen sehr eigenständigen und eigenwilligen Black Metal, der dezente experimentelle Elemente und DSBM miteinander verbindet. Gerade an den Gitarren erweisen sich CRUDA SORTE andersartig und so sind Melodien zu hören, die nicht immer leicht bekömmlich sind und in jedem Fall für Eigenständigkeit sorgen. Aber auch die Kombination von lautem und harschem Black Metal mit ruhigen, atmosphärischen Passagen, in denen gellender Kreischgesang oder auch eine sprechende Stimme zu hören sind, runden den eigenständigen Eindruck ab.
Bei VEINELIIS sind die Veränderungen und Weiterentwicklungen gleichfalls deutlich hör- und spürbar. Im direkten Vergleich mit Strained Movements Towards Imminent Death oder der Split mit KÄLTETOD sind die drei neuen Lieder viel kraftvoller und sauberer im Klang. Es gibt aber nicht nur Veränderungen im Klang, auch stilistisch zeigt sich VEINELIIS atmosphärischer und melodischer als früher. Dadurch wirkt die Musik gleich weniger rau und roh, dafür geht sie aber mehr auf gefühlvolle Arrangements ein. Die drei Stücke sind relativ abwechslungsreich und bieten sowohl kraftvolle und teils harte Arrangements als auch ruhige Passagen mit gefühlvollem Akustikgitarrenspiel. Das ist für VEINELIIS zwar nicht gänzlich neu, doch liegen die Prioritäten mittlerweile woanders. VEINELIIS wirkt nicht mehr so sehr im rauen DSBM verhaftet, das Spiel ist wesentlich dynamischer und detailreicher und auch atmosphärisch ist man differenzierter unterwegs. Trotz allem lässt sich die Musik VEINELIIS‘ durchaus dem DSBM zuordnen, aber abwechslungsreicher und eigenständiger. Mir gefallen die Veränderungen gut, zumal ich die spielerische Vielfalt als gelungen empfinde. Sowohl an den Gitarren als auch am Schlagwerk gibt es detailreiches Spiel.
Der Part von CRUDA SORTE ist intensiv, abwechslungsreich und sehr interessant. CRUDA SORTE spielen Black Metal der eindringliche Hässlichkeit und Rohheit mit morbider Qual und eigenständigen Riffs kombiniert. VEINELIIS überzeugt ebenfalls und konnte mich sogar ob der Entwicklung sehr positiv überraschen. Für eine kleine Spende ist diese Split auf der Bandcamp-Seite von CRUDA SORTE zu bekommen.
CRUDA SORTE
01. Fatalist
02. Am Ende ein Kopfschuss
03. Tanz im Grab
04. Verwesung
VEINELIIS
05. Using the means to the end
06. Natural suffering
07. Afflictions of the soul
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