WINTARNAHT wurde bereits 1997 durch Grimwald (IDHAFELS) unter dem Namen
WINTERNIGHT gegründet. Doch zunächst kam es zu keiner Veröffentlichung
so dass man das Projekt zu Grabe trug und erst Ende 2004
wiederbelebte. Es folgten dann 2007 die erste Demo und 2010 das
Debütalbum Pestilenz, ehe man WINTERNIGHT dann 2012 in
WINTARNAHT umbenannte. Einerseits wollte man sich mit der Umbenennung
von diversen anderen Gruppen gleichen Namens abgrenzen, andererseits
aber auch das Profil schärfen, da man fortan alle Texte in
Althochdeutsch verfassen wird. So ist dann auch das zweite Album Tôdhên Uoþal
(Sterbende Heimat) entstanden. WINTARNAHT entschieden sich dazu, die
althochdeutschen Texte selbst zu verfassen und griffen dabei auf eine
frühe, nicht normierte Schreibweise aus dem Jahr 750 zurück, was
WINTARNAHT wohl von allen anderen Gruppen unterscheiden dürfte.
Musikalisch gibt es auf Tôdhên Uoþal Black Metal mit
dezentem Pagan Einschlag zu hören, wobei sich die paganesken Einflüsse
auf bestimmte Melodien oder kurzweilige Klargesänge beschränken.
Vorwiegend gibt es Black Metal mit gewissem Grimm und
abwechslungsreichen Strukturen zu hören. WINTARNAHT kombinieren dabei
dezidierte Rohheit und Geradlinigkeit mit heidnischer Melodik. Mir
gefallen dabei besonders die eher grimmig und roh geratenen Passagen,
wie etwa gleich im zweiten Lied Zi uualþan. Obwohl das Lied
nicht besonders schnell oder hart ist, wirkt es sehr grimmig und böse,
was den guten Riffs sowie dem ausdruckstarken und dualen Gesang
geschuldet ist. Der Gesang von WINTARNAHT ist ohnehin ein sehr
variables Schmankerl, Sänger Grimwald versteht es sehr gut, grimmige,
hasserfüllte oder auch emotionale Gesangseinlagen darzubieten. Tôdhên Uoþal
macht sowieso einen insgesamt sehr ausgewogenen Eindruck. Das Material
ist zwar vielschichtig, doch dominiert weder Schnelligkeit und Härte
oder paganeske Melodik. Wer es aber heidnisch mag, wird sich über die
wiederkehrenden Klargesangspassagen oder Alamana Lioþ freuen. Alamana Lioþ
wurde mit einer eigenes von WINTARNAHT nachgebauten alamannischen Leier
des 6. Jahrhunderts eingespielt. Sehr interessant und gelungen finde
ich das FALKENBACH Cover uuintarnaht, welches relativ grimmig und derbe ist.
Wer sich für heidnischen Black Metal sowie die althochdeutsche Sprache interessiert, ist mit Tôdhên Uoþal bestens beraten. Tôdhên Uoþal ist
eine gute und abwechslungsreiche Scheibe, die grimmig und hart ist
aber auch keine melodischen und ruhigen Klänge vermissen lässt. Zudem
überzeugt auch die klangliche Produktion, die zwar sauber ist aber
trotzdem eine angenehme und angemessene raue Atmosphäre vermittelt. Im
Bereich des Black Pagan Metals sind WINTARNAHT sicherlich zu den
besseren Vertretern zu zählen!
http://wintarnaht.bandcamp.com/
http://www.obscure-abhorrence.de/
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