Eigentlich sollte das Album Pestilenz als Split mit WINTARNAHT
veröffentlicht werden, doch aufgrund von Verzögerungen ist es dazu nie
gekommen und WINARNAHT brachten Pestilenz als eigenes Album raus. Zwei Jahre später gelang es auch TODGEWEIHT die Aufnahmen fertig zu stellen, so dass Pestilenz nun das Debütalbum darstellt. TODGEWEIHT wurde 2003 von BluothArn als Einmannprojekt gegründet und 2004 wurde die Demo Licht
veröffentlicht. 2012 stieg Grimwald von WINTARNAHT ein und zeichnet
sich seitdem für Gesang und einige Instrumente verantwortlich.
Die Gitarren wurden bereits 2007 aufgenommen, während Gesang und
Schlagwerk erst 2012 aufgenommen wurden. Mit dem Wissen um diesen
Umstand erscheint Pestilenz in einem etwas anderem Licht, denn
gerade die Melodien und Riffs haben eine gewisse Charakteristik, die
als nicht ganz frisch zu bezeichnen ist. Die von den grell gestimmten
Gitarren erzeugten Harmonien erinnern mich an vergangene Tage, ohne
dabei jedoch an spezielle Gruppen zu denken. Der Black Metal von
TODGEWEIHT ist in gewisser Weise traditionell, da er direkt und
schnörkellos ist und an den Black Metal von vor ca. zehn Jahren
erinnern macht. Einerseits ist Pestilenz ein rohes, raues Werk
mit harschem Gesang und grellem Klang. Andererseits sind in dieser
rauen und gemeinen Hülle aber überaus subtile Melodien und
atmosphärische Andeutungen versteckt, die man nur bei genauem Hinhören
erkennt.
Pestilenz ist ganz klar roher Black Metal, der vor allem
rhythmisch einfach aufgebaut ist. Doch trotz der rhythmischen
Einfachheit erzeugen Gesang und Gitarren eine dichte, dunkle Atmosphäre
mit verschiedenen Abstufungen. Auch das ist etwas, was mich an früher
erinnert. Es gab eine Zeit im Untergrund, da klang Black Metal ganz
ähnlich, und das gefällt mir sehr gut. Einerseits übersichtlich, einfach
und direkt, andererseits, beim zweiten Blick, entpuppt sich das Ganze
dann aber als wesentlich tiefgehender und anspruchsvoller als zunächst
gedacht. Für mich ist Pestilenz eine gutes Untergrund Album,
welches einen ganz speziellen Geist des Black Metals besitzt und für
mich ein wenig den liebenswürdigen Charakter einer Demo hat. Als
einzigen echten Kritikpunkt würde ich lediglich die Länge der einzelnen
Lieder gelten lassen. Die Stücke sind so um die neun Minuten lang und
dadurch können unnötige Längen entstehen, was meiner Meinung nach aber
durch die guten Riffs und Harmonien wett gemacht wird. Wer sich für
rohen, unverfälschten Untergrund Black Metal interessiert, sollte
TODGEWEIHT mit Pestilenz in jedem Fall probieren.
01. Pestilenz - Tod
02. EntSinnen
03. Zerfall
04. Todgeweiht
05. Vergänglichkeit
06. Ausklang
http://todgeweiht.bandcamp.com/
http://www.vacula.com.ua/
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