THAW aus Polen haben gerade ihr selbstbetiteltes Debütalbum
rausgebracht, zuvor gab es bereits zwei Demos. THAW bestehen aus vier
Musikern, von denen zwei auch bei SUN FOR MILES tätig sind, welche mir
damals mit ihrem Doom sehr imponierten. Mit Doom haben THAW aber eher
weniger zu tun, auch wenn der Black Metal der hier geboten wird, viel
mit Abwechslung und stilübergreifenden Elementen arbeitet.
Im Grunde ist Thaw eine druckvolle Mischung aus sehr
vielen Stilen, die von THAW zu einem düsteren Opus geschliffen wurde.
Es gibt viele düstere, stark verzerrte und gequälte Riffs sowie
zahlreiche sphärische Ambienteinlagen oder auch Noise, was den in Teilen
harten und harschen Black Metal auflockert und harmonisiert. Vor allem
während dieser zahlreichen atmosphärischen Einlagen sind die
Einflüsse der unterschiedlichen Spielarten sehr präsent. Auf dem Album
wechseln sich mit einer gewissen Regelmäßigkeit hässliche, fiese und
laute Passagen mit melodischen oder atmosphärischen Parts ab. Diese
Beschaffenheit macht das Album abwechslungsreich und THAW überzeugen
sowohl mit der rigorosen Härte als auch mit den harmonischen
Arrangements. Trotz dieser Abwechslung und den vielen
dunkelatmosphärischen Einlagen ist es ein schön druckvolles Album
geworden. Die klangliche Produktion ist sehr klar und differenziert,
gerade die tiefen Töne und das Schlagwerk kommen sehr gut zur Geltung.
Die schleppenden Passagen klingen sehr schwungvoll und brachial während
die rasenden Parts etwas grell und roh wirken.
Wer düsteren und apokalyptisch anmutenden Black Metal, der auch
mal doomig wird oder in Richtung Post-Metal driftet, schätzt, wird mit Thaw ganz sicher seine Freude haben. Thaw
ist in diesem Bereich ein sehr stimmiges und rundes Album, das eine
dichte, durchgehende Atmosphäre hat, zumal die Umsetzung der vielen
atmosphärischen Passagen sehr gelungen ist.
01. The gate
02. Ancestors
03. Divine light
04. Kiara
05. World's grave
06. Hunted prey
07. Under the slag heap
https://www.facebook.com/THAWnoise
http://www.avantgardemusic.com/
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