ACHERONTAS entstand 2007 aus der Asche STUTTHOFS und ist seither ein
überaus aktives und kreatives Klangkollektiv. Immerhin stellt die
aktuelle Scheibe Amenti bereits das vierte Album dar. Zwischen
den vier Alben wurden auch noch zahlreiche Splits und eine EP
veröffentlicht. Und trotzdem sind ACHERONTAS in all den Jahren irgendwie
unbemerkt an mir vorbei gezogen. Dabei finde ich den griechischen
Black Metal überaus interessant. Mit dem typischen hellenischen Black
Metal haben ACHERONTAS allerdings auch nicht viel gemeinsam, jedenfalls
stilistisch betrachtet. Okkulte und mystische Thematiken sind im
griechischen Black Metal zwar schon immer ein zentraler Dreh- und
Angelpunkt, doch gehen ACHERONTAS musikalisch einen eigenen, irgendwie
internationalen Weg.
Amenti ist ein okkultes und mystisches Album mit viel
Melodik und Harmonik, mit viel Abwechslung und Dunkelheit. Die Lieder
sind allesamt sehr vielseitig beschaffen und beinhalten mannigfaltige
Einflüsse. Interessant ist da ganz sicher The Stele Ov The Last Conjuration,
welches ruhig und melodisch beginnt und wo anfangs eine tief, dunkel
und nasal sprechende Stimme zu hören ist, welche mich an MOONSPELL
erinnert. Natürlich verändert sich das Lied und mit dem späteren
schnelleren Rhythmus erinnern mich ACHERONTAS plötzlich ein wenig an
KRIEGSMASCHINE. Diese strukturelle als auch atmosphärische Vielfalt auf
engstem Raum ist ohnehin ein wesentliches Stilmerkmal von Amenti.
Der eigentliche Black Metal, der mir gut gefällt und der gute Gesänge
und Riffs besitzt, wird durch zahllose atmosphärische, mystische und
okkulte Instrumentalpassagen unterbrochen. Genau dies zerstört für mich
die gute, teils messerscharfe und eisige Atmosphäre des Black Metals.
Für meinen Geschmack haben es ACHERONTAS definitiv übertrieben und
diesen düsteren, okkulten und rituellen Überleitungen und diesen viel zu
viel Raum gegeben, zumal solche Passagen gerne auch mal sieben Minuten
dauern können.
Durch diesen verwässernden Umstand verliert Amenti für
mich leider seinen eigentlichen Reiz. ACHERONTAS können Black Metal,
und das auch unverschämt gut, aber es gibt eben auch extrem ausgedehnte
dunkelatmosphärische Instrumentalpassagen, die sicherlich gut
instrumentiert wurden, bei mir ihre angestrebte Wirkung aber vollständig
verfehlen. Das ist schade, da dadurch der eigentlich gute Black Metal
stark in Mitleidenschaft gerät.
01. Voluntas supra materiam "Vocatio Prima"
02. Amenti - The lamp ov the desert
03. The stele ov the last conjuration - Ιερος Γαμος
04. Nebt-Het - Divulgence of her sacral temples
05. Set triumphant - Nubti
06. Dissolution (In the sands ov time) - Νεκροπολις
07. Wines of blood & pestilence
08. Erset la tari - The red temple
09. Πανσεληνος "Vocatio Ultima"
http://www.facebook.com/pages/Acherontas/144671698890576
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