25.05.2013

Kalmankantaja - Kuolonsäkeet | 2013 | Kunsthauch | CD | Black Metal

Die 2011 ins Leben gerufene Band KALMANKANTAJA ist eine Reaktion auf den zumeist schlechten und langweiligen Depressive Black Metal. Zunächst spielte man eine Demo und zwei EPs ein, welche 2012 von Kunsthauch als Gesamtzusammenstellung veröffentlicht wurde - welche einen positiven Eindruck hinterließ. Nun ist mit „Kuolonsäkeet“ das erste Album erschienen.

Das finnische Duo setzt mit dem Album quasi nahtlos dort an, wo das Demo- und EP-Material endete. „Kuolonsäkeet“ enthält gut gespielten, klanglich sauberen DSBM, der gute Harmonien in sich birgt und der Dunkelheit und Beklemmung mit Melodik und Atmosphäre verbindet. Ambient gibt es nur kurzweilig als Ein- und Ausleitung zu hören, was der Musik gut zu Gesicht steht, denn aufgrund des Verzichts, kommen die atmosphärischen Arrangements der Gitarren gut zur Geltung.

Obgleich der Gesang stark verzerrt und geschrien ist, verlieren sich die Finnen nicht im emotionalen Gekeife, stattdessen besitzt das Organ eine dezidierte Bestimmtheit, die durch die finnische Sprache noch zusätzliche Aussagekraft bekommt. Da mag das blutverschmierte Artwork ein wenig in die Irre führen, denn um selbstvergessenen DSBM, bei dem man es mit wimmernden Flüsterstimmen oder endlosen Instrumentalpassagen zu tun hat, handelt es sich hierbei nicht. Die langen und langsamen Stücke sind vielmehr atmosphärische Lieder in denen Schwermut und Depression durch Ernsthaftigkeit und detailreiches Spiel hervorgerufen wird. Gerade das Spiel an der Gitarre offenbart immer wieder sehr gute Melodien, die allerdings dezent im Spielfluss eingebettet sind und so eine latente, unauffällige Sogwirkung entfalten. Mir gefällt diese dezente Harmonik sehr gut, zumal KALMANKANTAJA auf ihrem Debütalbum emanzipierter auftreten und Vergleichbarkeiten zu BURZUM oder RAATE stark minimiert haben.

Da man auf Effekthascherei verzichtet hat und man auch nur wenige Instrumentalpassagen einstreute, wirkt das Album sehr homogen und fließend aber zugleich womöglich auch etwas langweilig, da es nur wenige markanten Eckpunkte enthält, an denen man sich entlang hangeln kann. Ich finde dies nicht schlimm, da ich mir der Stärke der guten, düsteren Harmonien bewusst bin, doch kann der Eine oder Andere diesen Verzicht von Höhepunkten oder Besonderheiten als langweilig empfinden. Für mein Empfinden ist aber genau diese Reduzierung ein sehr guter Aspekt, der den Fokus auf das Wesentliche lenkt. Und wenn dann doch mal eine ruhige, atmosphärische Passage, bestehend aus gesprochenen Stimmen, Keyboard und Akustikgitarre kommt, ist diese viel wirkungsvoller.

„Kuolonsäkeet“ ist ein gutes, dunkelatmosphärisches DSBM-Album, welches nicht nur Genreliebhabern gefallen dürfte. Jeder der sich für ernsthafte Arrangements, Melancholie und Atmosphäre in Black Metal interessiert, sollte KALMANKANTAJA nicht links liegen lassen. Da das Album auf 100 Stück limitiert ist, sollte man auch nicht allzu lange mit einem Kauf warten.

01. Sieluton Syvyys
02. Yhdessä Kuoleman Säkeet Kohtaavat
03. Ruoskittu Ja Revitty
04. Memento mori
05. Oman Käden Teuras
06. Minun Hautani
07. Synkkä Ikuisuus Avautuu

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http://www.kunsthauch.com/

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