In gewisser Weise scheint das Duo von DRENGSKAPUR im Purismus verhaftet zu sein, da die Parallelen zum Vorgänger Von Nebel umschlungen
auf den ersten Blick frappierend sind. Die Aufmachungen der beiden
Alben sind sich optisch sehr ähnlich und wieder gibt es sieben Titel zu
hören. Aber auch musikalisch sind sich DRENGSKAPUR absolut treu
geblieben und so setzt man mit Der Urgewalten Werk exakt dort an, wo Von Nebel umschlungen sein Ende fand.
DRENGSKAPUR spielen nach wie vor kalten und grimmigen Black
Metal, der sehr gut zur nebligen Waldlandschaft des Artworks passt. Die
Lieder sind wieder lang, von Ein- und Ausleitung abgesehen, erreichen
alle die Grenze von zehn Minuten. Stilistisch hat sich eigentlich nichts
verändert, die langen Lieder fallen durch grimmigen Gesang sowie sehr
auffällige und sehr zentral positionierte Riffs auf, die mich in Erhaben Erdengrund
immer wieder an DRUDKH erinnern. Rhythmisch geben sich DRENGSKAPUR
sehr vielseitig und wechseln brachiale Raserei mit mittelschnellen und
einigen schleppenden Parts ab. Aber ganz gleich welches Tempo auch zu
hören ist, DRENGSKAPUR klingen und wirken stets überaus grimmig.
Richtig gut gefallen mir die rhythmischen Wechsel in Wilde Fluten,
in denen das Schlagwerk wunderbar vielfältig und druckvoll zur Geltung
kommt. Aber auch andernorts hinterlässt das Schlagwerk einen
fantastischen Eindruck. Mit dem Lied Vom Sturme gepeitscht wird
es etwas melodischer. Eingeleitet wird das Lied von einer
Akustikgitarre und auch im weiteren Verlauf sind atmosphärische und
beinahe schon episch anmutende aber trotzdem rau und grell klingende
Riffs zu hören. Hier geht es wieder ein wenig in Richtung DRUDKH, auch
wenn DRENGSKAPUR im Kern aber wesentlich grimmiger bleiben. Dies wird
dann auch unterstreichend durch den akkuraten und brachial rasenden
Part in der Mitte zweifelsfrei unterstrichen.
Der Urgewalten Werk ist ein zeitloses Album, welche so
auch vor zehn, fünfzehn Jahren erschienen sein könnte. Die
kompromisslose Grimmigkeit erinnert mich immer wieder an Gruppen wie
JUDAS ISCARIOT. Da passt es irgendwie wunderbar, dass DRENGSKAPUR Barbarians
von den mächtigen MANIAC BUTCHER nachspielen; was diesen besonderen
Geist des Black Metals perfekt verkörpert. Zudem haben DRENGSKAPUR die
richtige Klangproduktion für das Album gefunden, welche diesen
speziellen Geist exzellent trifft und kommuniziert. Die Gitarren
klingen immer etwas grell und rau, gerade in den etwas ruhigeren
Passagen tönen sie aber auch überaus dunkel und bedrohlich. Doch auch
das Schlagwerk wurde gut abgemischt und kommt schön zur Geltung. Als Von Nebel umschlungen damals erschien, wirkte es auf mich ein wenig in die Länge gezogen. Diese Kritik kann ich nicht wiederholen. Der Urgewalten Werk
ist ein großartiges Album, welches klanglich und musikalisch kaum
besser zu machen ist und einen ganz speziellen, heutzutage etwas in
Vergessenheit geratenen Geist in die Gegenwart zurück holt. Purismus
kann man auch als Konsequenz und Tradition lesen, was im Falle von
DRENGSKAPUR genau richtig ist. Der Urgewalten Werk ist
exzellenter deutscher Untergrund Black Metal, der sehr gut und gekonnt
Grimmigkeit mit spielerischer Vielfalt und tollen Harmonien kombiniert.
01. Ursprung
02. Erhaben Erdengrund
03. Wilde Fluten
04. Vom Sturme gepeitscht
05. Entflammt
06. Vereint
07. Barbarians (Maniac Butcher Cover)
http://www.drengskapur.de/
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