27.05.2013

Drengskapur - Der Urgewalten Werk | 2013 | Eigenproduktion | CD / Vinyl | Black Metal

In gewisser Weise scheint das Duo von DRENGSKAPUR im Purismus verhaftet zu sein, da die Parallelen zum Vorgänger Von Nebel umschlungen auf den ersten Blick frappierend sind. Die Aufmachungen der beiden Alben sind sich optisch sehr ähnlich und wieder gibt es sieben Titel zu hören. Aber auch musikalisch sind sich DRENGSKAPUR absolut treu geblieben und so setzt man mit Der Urgewalten Werk exakt dort an, wo Von Nebel umschlungen sein Ende fand.

DRENGSKAPUR spielen nach wie vor kalten und grimmigen Black Metal, der sehr gut zur nebligen Waldlandschaft des Artworks passt. Die Lieder sind wieder lang, von Ein- und Ausleitung abgesehen, erreichen alle die Grenze von zehn Minuten. Stilistisch hat sich eigentlich nichts verändert, die langen Lieder fallen durch grimmigen Gesang sowie sehr auffällige und sehr zentral positionierte Riffs auf, die mich in Erhaben Erdengrund immer wieder an DRUDKH erinnern. Rhythmisch geben sich DRENGSKAPUR sehr vielseitig und wechseln brachiale Raserei mit mittelschnellen und einigen schleppenden Parts ab. Aber ganz gleich welches Tempo auch zu hören ist, DRENGSKAPUR klingen und wirken stets überaus grimmig. Richtig gut gefallen mir die rhythmischen Wechsel in Wilde Fluten, in denen das Schlagwerk wunderbar vielfältig und druckvoll zur Geltung kommt. Aber auch andernorts hinterlässt das Schlagwerk einen fantastischen Eindruck. Mit dem Lied Vom Sturme gepeitscht wird es etwas melodischer. Eingeleitet wird das Lied von einer Akustikgitarre und auch im weiteren Verlauf sind atmosphärische und beinahe schon episch anmutende aber trotzdem rau und grell klingende Riffs zu hören. Hier geht es wieder ein wenig in Richtung DRUDKH, auch wenn DRENGSKAPUR im Kern aber wesentlich grimmiger bleiben. Dies wird dann auch unterstreichend durch den akkuraten und brachial rasenden Part in der Mitte zweifelsfrei unterstrichen.

Der Urgewalten Werk ist ein zeitloses Album, welche so auch vor zehn, fünfzehn Jahren erschienen sein könnte. Die kompromisslose Grimmigkeit erinnert mich immer wieder an Gruppen wie JUDAS ISCARIOT. Da passt es irgendwie wunderbar, dass DRENGSKAPUR Barbarians von den mächtigen MANIAC BUTCHER nachspielen; was diesen besonderen Geist des Black Metals perfekt verkörpert. Zudem haben DRENGSKAPUR die richtige Klangproduktion für das Album gefunden, welche diesen speziellen Geist exzellent trifft und kommuniziert. Die Gitarren klingen immer etwas grell und rau, gerade in den etwas ruhigeren Passagen tönen sie aber auch überaus dunkel und bedrohlich. Doch auch das Schlagwerk wurde gut abgemischt und kommt schön zur Geltung. Als Von Nebel umschlungen damals erschien, wirkte es auf mich ein wenig in die Länge gezogen. Diese Kritik kann ich nicht wiederholen. Der Urgewalten Werk ist ein großartiges Album, welches klanglich und musikalisch kaum besser zu machen ist und einen ganz speziellen, heutzutage etwas in Vergessenheit geratenen Geist in die Gegenwart zurück holt. Purismus kann man auch als Konsequenz und Tradition lesen, was im Falle von DRENGSKAPUR genau richtig ist. Der Urgewalten Werk ist exzellenter deutscher Untergrund Black Metal, der sehr gut und gekonnt Grimmigkeit mit spielerischer Vielfalt und tollen Harmonien kombiniert.

01. Ursprung
02. Erhaben Erdengrund
03. Wilde Fluten
04. Vom Sturme gepeitscht
05. Entflammt
06. Vereint
07. Barbarians (Maniac Butcher Cover)

http://www.drengskapur.de/

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