Vor zwei Jahren haute mich das Debütalbum von Brotherhood of Sleep
einfach um. Es war ein großartiges Album mit tollen massiven
Riffwänden. Es war sehr kraftvoll, dabei aber auch düster, melodisch
und atmosphärisch. Von dieser schroffen Härte ist auf dem zweiten Album Dark As Light
allerdings nicht mehr viel vorhanden. Das neue Album ist viel ruhiger
ausgefallen und geht viel mehr in die Richtung Stoner mit
psychedelischen Anleihen. Die Gitarren sind nicht mehr annähernd so
massiv und kräftig wie noch zwei Jahre zuvor. Stattdessen wurden die
Gitarren weitgehend entzerrt und ertönen sauber sowie ruhig. Das ist
zwar nett und atmosphärisch, manchmal angenehm verträumt. Doch in der
Summe fehlt vor allem der ersten Hälfte des Albums der Biss, das
Kräftige, eben jenes was mich damals umhaute. Am Ende von Naze erbarmt sich Brotherhood of Sleep dann endlich mal, dunkel und kraftvoll aufzuspielen, allerdings recht spät, da inzwischen gut 20 Minuten verstrichen sind.
In den zwei folgenden Titeln Aranian Gates und Dark As Light
nimmt die kraft- und schwungvollere Spielart zwar etwas zu, doch wird
das Niveau des Vorgängers nicht erreicht. Das neue Album klingt rein
klanglich zwar besser, da sauberer und differenzierter, allerdings
mochte ich die grell und rau gestimmten Gitarren auf dem Debüt.
Schlecht ist das neue Album deshalb nicht, es ist nur anders als
erwartet. Die psychedelisch-melodischen Gitarrenläufe sind gut, vor
allem in Aranian Gates treffen sie meinen Nerv. Hier stellen
sie sogar eine perfekte Mischung aus psychedelischer Stoner-Melodik und
Doom-Härte dar. Das zuletzt stehende Titellied ist härter als der
Anfang des Albums und geht mit seinen Riffs durchaus in die Richtung
des Debüts, erreicht aber zu keinem Zeitpunkt die direkte und
unmittelbare Härte.
Wer das Debüt kennt, sollte sich also auf ein etwas milderes zweites Album einstellen. Dark As Light
beinhaltet unzählige erstklassige Riffs und auch das Schlagzeugspiel
ist überaus ansprechend, da sehr vielfältig und streckenweise
regelrecht technisch und abstrakt. Im direkten Vergleich zum Debüt ist
Dark As Light weitaus mehr Stoner, ergo ruhiger und weniger kraft-
sowie druckvoll. Dark As Light erinnert mich öfters an My Sleeping Karma,
die ja auch gute Alben machen, demzufolge ist es eine empfehlenswerte
Platte auch wenn der Anfang etwas schwach ist, sie sich dann aber stark
steigert.
8/10
Aceust
01. Afterlife unearthed
02. Naze
03. Aranian gates
04. Dark as light
http://www.brotherhoodofsleep.net/
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