18.04.2011

Dråpsnatt - Hymner Till Undergången | 2010 | Frostscald Records | CD | Black Folk Metal

Da die Kritiken zeitgleich veröffentlicht werden, erspare ich mir an dieser Stelle mal weiterführende Worte zu Dråpsnatt, diese kann man der Kritik zu I Denna Skog entnehmen. Die Aufmachung gefällt mir dieses Mal noch besser, sonst hat sich aber nichts Entscheidendes bei den Schweden geändert.

In etwa kann ich das auch für die Musik stehen lassen, um ehrlich zu sein. Guter skandinavischer Black Metal, der gelegentlich mal rasanter angreift, dem Hörer aber viele, viele Verschnaufpausen gönnt, zum Beispiel erneut in Form von gemäßigten, melancholischen Passagen, die mit verzweifeltem Kreischgesang aufwarten und sogar Freunde des Depri-Krams ansprechen könnten, meine ich. Oder aber die vielen ruhigen Momente, die nur mit Keyboard und Klampfe ohne Zerre auskommen. In der ersten Kritik fiel ja die Bezeichnung Black/Folk Metal und dieses mal vernahm ich tatsächlich die eine oder andere Melodie, die etwas mehr nach Folk klang. Eventuell werden diese Einflüsse in Zukunft noch stärker hervortreten, immerhin kann man sich im Netz mittlerweile eine Nachspielversion von Myrkgrav anhören. Dennoch bleibt es dabei: Dråpsnatt sind bisher nichts für gesellige Abende am Lagerfeuer bei Met, sondern eher für den einsamen Waldgang. Einzig ein Kritikpunkt könnte man anbringen, nämlich daß das Material auf  Hymner Till Undergången sich nicht bedeutend vom Vorgänger abhebt, weder in der Ausrichtung noch in der Qualität.

Aufs Neue eine qualitativ ansprechendes Album, wenn auch ohne großartige Weiterentwicklung zum Vorgänger. Kaufpflicht besteht hier nicht, ein Antesten kann aber nicht schaden.


7,5/10
Der Einsiedler

01. En ensam sol går ner
02. Arvssynd
03. Dråpsnatt
04. Mannen I min spegel
05. Somna in
06. Va er
07. Tonerna de klinga
08. En besvuren plats
09. Gasten

12.04.2011

Humiliation - Seek To Survive | 2011 | Ultra Hingax Production | CD | Death Metal

Humiliation aus Malaysia legen sich ganz schön mächtig ins Zeug. Die Traditionalisten aus Überzeugung und Leidenschaft haben jüngst das zweite Album Seek To Survive veröffentlicht. Es ist noch gar nicht so lange her, als der Vorgänger Dawn Of Warfare bei mir im Briefkasten lag. Und kurz davor gab es die Debüt MCD Face The Disaster. Humiliation halten an ihrem Stil des langsamen Death Metals der alten Schule eisern fest.

Seek To Survive ist ein klanglich brachialer Opus, der von den massiven Riffs und dem großartigen Gesang lebt, dieser ist organisch und kehlig aber stets verständlich. Das Album umfasst zehn Lieder zuzüglich der Ein- und Ausleitungen. Obwohl Humiliation so gut wie immer im gedrosselten Tempo spielen, ist das Album dennoch extrem brachial. Der Klang ist für solch ein Album fantastisch. Der Klang war bei Humiliation schon immer gut, doch diesmal wurde beim Mastern noch eine Schippe drauf gelegt. Alleine schon des Klanges wegen macht es Spaß, sich Seek To Survive anzuhören. Die beiden Gitarren erzeugen mitsamt des Basses einen enormen Wall aus niederwalzenden Riffs, die mächtig und langsam ertönen. Trotz des Fehlens vom hohen Tempo, schlängeln sich die Lieder bedrohlich aus der Deckung zu einem empor, und breiten sich dann zerstörerisch und bebend über einem aus. Seek To Survive ist Zerstörung in Zeitlupe. Langsam, unaufhaltsam, direkt - man kann nicht entkommen.

Das Material an sich ist unspektakulär. In der Musik finden sich unzählige Einflüsse großer Bands vergangener Tage, deren Namen aufzuzählen sinnlos ist, da es viel zu viele gibt. Doch Humiliation machen ihr Ding, und das auf eine absolut kompromisslose und authentische Art und Weise, wenn man das gesamte bisherige Schaffen zusammenhängend betrachtet. Da gibt es in Malaysia fünf Männer die Death Metal lieben und diesen selbst auch spielen, so wie sie ihn mögen. Das machen sie sehr souverän. Das Riffing ist satt und brachial, der mittelschnelle Rhythmus immer treibend und das Organ von Sänger Bear Bee wie gemacht für diese Musik. Seek To Survive ist ein Album, das für Fanatiker des oldschool Death Metals gedacht ist.  Es gibt keine Überraschungen, Spielerein oder Innovationen, einfach nur schleppenden und treibenden Death Metal im Brachialklang. Ich weiß nicht weshalb, aber Seek To Survive gefällt mir richtig gut. Dawn Of Warfire und Face Of Disaster unterscheiden sich stilistisch nicht, doch diesmal zündet das Material sofort. Vielleicht ist es einfach die Atmosphäre, die von dem Album ausgeht, mich verzaubert und ganz selten sogar etwas doomiges hat. Diesmal empfinde ich die Musik von Humiliation auch nicht langatmig, obwohl das Album 47 Minuten andauert.  Wie dem auch sei, Seek To Survive ist ein empfehlenswertes Album, welches Beachtung absolut verdient hat!

7,5 / 10

01. Where it all begins (Intro)
02. Lost contact
03. With one objective
04. Death march
05. Towards the target
06. Dawn of the dead
07. High fliers
08. Hellfire pass
09. Judgemental to kill
10. Observation post
11. Pasir panjang ridge
12. And there's no end (Outro)

http://www.humiliation.my/

08.04.2011

Source Of Deep Shadows - Fading Emptiness | 2011 | Redrum666 | CD | Doom Metal

Source of Deep Shadows ist ein polnisches Trio welches 2004 gegründet wurde und vor wenigen Tagen mit Fading Emptiness das zweite Album veröffentlicht hat. Death Doom Metal mit einer Prise Funeral Doom auf 40 Minuten verteilt bekommt der geneigte Hörer hier geboten. Die Strukturen der Lieder sind abwechslungsreich. Das erste Lied nach dem Intro verläuft schwer, schleppend und dabei atmosphärisch mit punktueller Keyboarduntermalung. Im direkt folgenden Dark Escape geht es allerdings weitaus ruppiger zu. Phasenweise gibt es hier roh klingende, schnell gespielte Parts mit ordentlicher Brachialgewalt zu hören. Schnelligkeit gibt es auch in Primordial Fears, aber nicht nur, sogar ein flottes Soli wurde nicht ausgespart. Die schnellen Schübe gefallen gut, da sie klanglich als auch spielerisch relativ rau sind und somit einen angenehmen Kontrast zu den atmosphärischen Doom Passagen darstellen. Die Saiteninstrumente werden von Source of Deep Shadows grundsätzlich vielfältig und vordergründig gespielt. Minutenlange Monotonie mit zähen Riffs gibt es auf Fading Emptiness selten und nicht exzessiv, dazu ist der Anteil des Death / Dooms zu hoch. Bleierne Grabesstimmung, die mich in ihrer Atmosphäre und Tiefe ein wenig an Evoken oder auch Faal erinnert, gibt es aber dennoch.

Fading Emptiness ist ein ansprechendes Album, das sich nicht auf eine einzige Richtung festlegt. Riffbetonter Death / Doom wechselt sich mit dunkelatmosphärischen und schweren Funeral Doom Arrangements ab. Gerade die roheren Stücke, die etwas von Sols I Am Infinity haben, gefallen mir. Source of Deep Shadows hat zwar noch nicht das hohe Niveau der genannten Bands, tendiert aber klar in diese Richtung und besitzt interessante, eigenständige Ideen. Wer etwas mit jenen Gruppen anzufangen weiß, wird sich über Fading Emptiness sicherlich freuen.


7/10
Aceust

01. Intro
02. Fading desolation
03. Dark escape
04. Primordial fears
05. Endless cold
06. Crystal cage (Part I)
07. Crystal cage (Part II)
08. Only dust

07.04.2011

Various Artists - Waldesland | 2011 | Sturmglanz | CD | Black Metal

Ketelens' Brukke ist eine 2006 in Österreich gegründete Gruppe, deren Debütalbum Graeueltaten / Memories of Life nordisch inspirierten Black Metal enthält. Dieser nordische Einschlag wird gleich mit Unheilig zu Staub und Asche verbrennend deutlich, wo mich der Kreischgesang an Evil 1999 von Tulus oder auch Obtained Enslavement erinnert. In dem Lied ist der Gesang so gut, dass die Musik fast schon zur Nebensache gerät. Dabei ist Unheilig zu Staub und Asche verbrennend fast acht Minuten lang und bietet abwechslungsreiche Strukturen, melodisches langsames Spiel aber auch kraftvoll und schnelle Parts fehlen nicht. Ein guter Einstieg ins Album, auf den dann das rohere und grimmigere Agony of Despair folgt. Es ist nicht nur spielerisch grimmiger, sondern auch klanglich dumpfer und roher als das Lied zuvor. Die schwankende Klangqualität kommt auf dem  Album öfters vor, was wohl mit dem langen Aufnahmezeitraum von zwei Jahren zu erklären ist. Das ist schade, denn so hat man nicht unbedingt den Eindruck, hier ein rundes Album vor sich zu haben. Stattdessen wirkt das Ganze eher wie eine Zusammenstellung unterschiedlicher Aufnahmen.

Inhaltlich ist aber auch der Rest von Graeueltaten gar nicht mal schlecht, die Inspiration Skandinaviens, vor allem Norwegens, findet sich bei Ketelens' Brukke häufig wieder. Black Metal der zwar grimmig ist aber stets bis zu einem gewissen Punkt auch melodisch bleibt. Es sind zwar nicht alle Riffs und Melodiestränge besonders gelungen, zumal sich hier und da leichte unharmonische Arrangements eingeschlichen haben. Atmosphärisch bleibt Graeueltaten aber frostig und grimmig. Ein interessanter Ausreißer ist das Lied Der Teufel und der See, der einen ordentlichen Death Metal Einschlag hat. Teilweise hochgradig technisch, trocken und komplex, andernorts melodisch und sanft und zwischendurch auch Black Metal und Gebolze. Teilweise wirkt die Umsetzung an den Instrumenten sehr angestrengt, was an eine Probeaufnahme erinnert, zumal auch der Klang dazu passen würde.

Graeueltaten / Memories of Life ist im Grunde nicht schlecht, allerdings schmälern die qualitativen und teils auch spielerischen Unterschiede den Genuss. Auf der einen Seite gibt es absolut grimmigen, nordischen Black Metal, auf der anderen Seite aber auch melodische und technische Einsprengsel, die nicht immer zünden. Da das Album alle Lieder des Demos enthält, und auch die Klangqualität variiert, nehme ich an, man hat das Demo einfach mit auf der CD untergebracht, was einiges erklären würde. Ketelens' Brukke hat in jedem Fall Potential, allerdings müssen die Österreicher noch reifen und ihren Stil finden und festigen. Der grimmige, nordische Anteil ist jedenfalls gelungen und gut. Wer also auf norwegischen Black Metal der end90iger Jahre steht, sollte Graeueltaten ruhig mal ausprobieren.


6/10
Aceust

01. Myrkrith - Winterreise
02. Skilfingar - Muspelsheimr
03. Botritis Cinerea - The burning slave mark
04. Dechristianisierung Europas - Soweit die Füße tragen
05. Faulen - Seelenwanderung
06. Moloch - Ein düsterer Winter kommt II
07. Valcyrion - Heldenblut
08. Wulfgar - Ewigkeit des Übels
09. Garden of Grief - In dorso corvi divini
10. Ketelens' Brukke - Unheilig zu Staub und Asche verbrennend
11. Gods of Germania - Emen
12. Winterblood - Todestrieb
13. Lycanthropy - In compassion to the outcast (Ashen Light Cover)

06.04.2011

Brotherhood Of Sleep - Dark As Light | 2011 | Catch The Soap | CD | Sludge

Vor zwei Jahren haute mich das Debütalbum von Brotherhood of Sleep einfach um. Es war ein großartiges Album mit tollen massiven Riffwänden. Es war sehr kraftvoll, dabei aber auch düster, melodisch und atmosphärisch. Von dieser schroffen Härte ist auf dem zweiten Album Dark As Light allerdings nicht mehr viel vorhanden. Das neue Album ist viel ruhiger ausgefallen und geht viel mehr in die Richtung Stoner mit psychedelischen Anleihen. Die Gitarren sind nicht mehr annähernd so massiv und kräftig wie noch zwei Jahre zuvor. Stattdessen wurden die Gitarren weitgehend entzerrt und ertönen sauber sowie ruhig. Das ist zwar nett und atmosphärisch, manchmal angenehm verträumt. Doch in der Summe fehlt vor allem der ersten Hälfte des Albums der Biss, das Kräftige, eben jenes was mich damals umhaute. Am Ende von Naze erbarmt sich Brotherhood of Sleep dann endlich mal, dunkel und kraftvoll aufzuspielen, allerdings recht spät, da inzwischen gut 20 Minuten verstrichen sind.

In den zwei folgenden Titeln Aranian Gates und Dark As Light nimmt die kraft- und schwungvollere Spielart zwar etwas zu, doch wird das Niveau des Vorgängers nicht erreicht. Das neue Album klingt rein klanglich zwar besser, da sauberer und differenzierter, allerdings mochte ich die grell und rau gestimmten Gitarren auf dem Debüt. Schlecht ist das neue Album deshalb nicht, es ist nur anders als erwartet. Die psychedelisch-melodischen Gitarrenläufe sind gut, vor allem in Aranian Gates treffen sie meinen Nerv. Hier stellen sie sogar eine perfekte Mischung aus psychedelischer Stoner-Melodik und Doom-Härte dar. Das zuletzt stehende Titellied ist härter als der Anfang des Albums und geht mit seinen Riffs durchaus in die Richtung des Debüts, erreicht aber zu keinem Zeitpunkt die direkte und unmittelbare Härte.

Wer das Debüt kennt, sollte sich also auf ein etwas milderes zweites Album einstellen. Dark As Light beinhaltet unzählige erstklassige Riffs und auch das Schlagzeugspiel ist überaus ansprechend, da sehr vielfältig und streckenweise regelrecht technisch und abstrakt. Im direkten Vergleich zum Debüt ist Dark As Light weitaus mehr Stoner, ergo ruhiger und weniger kraft- sowie druckvoll. Dark As Light erinnert mich öfters an My Sleeping Karma, die ja auch gute Alben machen, demzufolge ist es eine empfehlenswerte Platte auch wenn der Anfang etwas schwach ist, sie sich dann aber stark steigert.


8/10
Aceust

01. Afterlife unearthed
02. Naze
03. Aranian gates
04. Dark as light

http://www.brotherhoodofsleep.net/

Kältetod - Leere | 2010 | Eternity Records | CD | Black Metal

Nachdem mir erst kürzlich Reue von Kältetod untergekommen war und diese aktuelle Ausgabe des Debütalbums Leere einen ähnlichen Werdegang machte, war ich froher Dinge hiermit ein ähnlich großes Werk vor mir zu haben. Diese Neuausgabe von Eternity Records kommt im Digipak mit neuem Klang und einem etwas veränderten Inhalt. Als Bonus gibt es zwei Lieder der Vinylveröffentlichung Talpfade.

Obwohl Leeres Klang runderneuert wurde, sind die hörbaren Unterschiede zu Reue offenkundig, man spürt und hört, dass das Material noch etwas älter ist. Die düsteren Klangwelten die Kältetod von Anfang an erschafft ertönen grell, rau und roh, wobei vor allem der Kreischgesang exzellent aufgenommen und abgemischt wurde. Er mag zwar vielleicht an der einen und anderen Stelle zu laut sein, doch finde ich, passt das hervorragend zur Atmosphäre, die von Kältetod grundsätzlich und speziell von Leere ausgeht. Auch wenn sich die verschiedenen Veröffentlichungen Kältetods in Kleinigkeiten unterscheiden, so bleibt sich Alleinmusiker R. aber stets überaus treu. An Kältetod hat mir schon immer die Fähigkeit gefallen, großartige Melodiestränge unauffällig in den rohen, geradezu misanthropischen Black Metal, einzufügen. Auf Leere ist dies nicht anders. Leere enthält auf der einen Seite sehr reduzierten Black Metal mit wenig Abwechslung und verstörender Monotonie. Im langen Wiederhall der Leere geht es über weite Strecken rhythmisch schnell und monoton zu. Genau so gibt es aber auch sehr gefühlvolle Kompositionen mit großartiger Melodik, die subtil und bestechend ist. So etwa im direkt folgenden Lied Kältetod, dem das Tempo von Wiederhall der Leere fehlt und stattdessen langsam aber bestimmt fortschreitet und durch überaus schwermütige Gitarrenläufe auffällt. Stellenweise ist die harmonische Atmosphäre so groß, dass man fast schon ins Träumen geraten kann.

Auf Leere sind die Lieder wesentlich länger als auf Reue, da bilden auch die zwei Bonustitel von der Talpfade LP keine Ausnahme. Bei Eternity Records ist diese schon ausverkauft und so erhält man mit dieser Wiederveröffentlichung einen Einblick auf die Talpfade. Sie passen gut zum Rest von Leere, da sie sich klanglich nicht wirklich unterscheiden und auch stilistisch ähnlich gelagert sind.

Leere ist genau so gut wie Reue, auch wenn Leere in der Gesamtheit mehr Melancholie und atmosphärische Passagen besitzt. In jedem Fall aber ist Leere desolater und negativer Black Metal par excellence.


9/10
Aceust

01. Wiederhall der Leere
02. Kältetod
03. Von vertrauter Vergänglichkeit
Appendix "Talpfade":
04. Talwärts...
05. ...Treibend

05.04.2011

Todesweihe - Nachts am alten Friedhof | 2008 | Burning Churches Records | Vinyl | Black Metal

Es ist noch gar nicht lange her, da konnte Todesweihe mit der Live-Kassette Finsternis und Tod überzeugen. Nun gibt es mit Nachts am Friedhof einen Nachschlag in der Form einer 7“ EP. Bei den zwei Liedern handelt es sich um zwei recht unterschiedliche Stücke, da sie sich klanglich stark unterscheiden.

Mit der A-Seite und Return of the necromancer beginnt die EP ziemlich rau. Und obwohl das Lied mit einer ungefähren Spielzeit von vier Minuten nicht gerade sehr lang geraten ist, ist es dennoch alles andere als durchgängig eingängig und monoton. Es beginnt fies und räudig, sowohl klanglich als auch spielerisch. Dieser Anfangsmoment wird jedoch sehr schnell von einem eingängig schnellen Part abgelöst, in dem minimalistisches Riffing und der hasserfüllte Gesang federführend sind. Auf diese schnelle Eingängigkeit folgt ein schleppender Part in dem das Riffing vielfältiger wird und immernoch einfache aber düstere Harmonien erzeugt, die sehr gut zur fiesen Atmosphäre passen. Im Anschluss hieran wird es angenehm rumpelig. Schnelle und mittelschnelle Rhythmen wechseln sich ab und die dunklen Riffs mitsamt des Gesangs und einem verächtlichen Schrei, runden diese fiese, rohe und kompromisslose Atmosphäre wunderbar ab.

Sobald in Nacht des Werwolfes das Schlagzeug schnell hämmernd einsetzt, wird der klangliche Unterschied zu Return of the necromancer deutlich. Der Klang der B-Seite ist weniger roh und dafür druckvoller und differenzierter. Dies bleibt aber nicht die einzige Abweichung. Nacht des Werwolfes ist ein sehr grimmiges und stampfendes Stück in allerbester Darkthrone-Tradition. Die norwegischen Altmeister hätten dieses grimmig kalte Lied nicht besser vertonen können. Das rhythmische Gefüge ist gnadenlos stampfend und hämmernd, die eingängigen hellen Riffs sind eisig und auch im schleppenden Mittelteil spielt Todesweihe macht- und unheilvoll auf. Sicherlich, die atmosphärische und spielerische Nähe zu Darkthrone ist nicht zu leugnen, was mich persönlich jedoch nicht im Geringsten stört. Dafür überzeugt Nacht des Werwolfes einfach viel zu sehr.

Nachts am alten Friedhof ist also eine sehr gelungene Vinyl-Veröffentlichung die vor allem dem traditionellen, kompromisslosen und rohen Black Metal huldigt. Zu beziehen ist die EP direkt über Burning Churches Records (Satanic-Elite@web.de).

01. Return of the necromancer
02. Nacht des Werwolfes