Schwungvoll und sehr melodisch kommt das zweite Album von Reverend Kill
daher. Die fünf Kanadier legen großen Wert auf detailreiches und
vielfältiges Gitarrenspiel, verpackt in einem schwungvollen Umfeld,
bestehend aus kräftig klarem Klang und einem grandiosen, rauchig sowie
kehlig klingenden Gesang. Die Klasse, die Sänger Graham Harris mit
seinem Gesang erreicht, ist mit Ares Kingdom oder Arghoslent zu
vergleichen. Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass alle drei Gruppen viel
mit den lebendigen und spielerischen Gitarren arbeiten. Erstklassige
Riffs, Melodien und Gitarrenläufe gibt es bei allen drei Gruppen massig,
doch Reverend Kill verharrt nahezu ausnahmslos im
eher sanft anmutenden, melodischen Death Metal. Dies empfinde ich als
großes Manko, da der Musik da durch Energie und Kraft fehlt. Reverend Kill
hat für meine Begriffe zu sehr an der Härte gespart. Es gibt zwar
einige schnellere Passagen, die überaus schwungvoll und treibend sind,
doch verlieren diese insgesamt an Bedeutung, da man immer wieder zum
melodischen und harmlosen Gitarrenspiel zurückkehrt.
Würde es mehr Härte und energische Eindringlichkeit geben, könnte His blood, our victory
ein echter Knaller sein. Denn die Musiker haben es zweifellos drauf.
Die Riffs und Soli die man hier zum Besten gibt, können sich wirklich
hören lassen. Auch mit dem erstklassigen Gesang kann man eine Menge
machen, wenn er mit mehr Aggressivität in der Musik einhergehen würde. Reverend Kill
hat ein verdammt hohes Potenzial, das auf dem Album auch immer wieder
angedeutet wird, leider aber nicht komplett ausgeschöpft wurde. So
erscheint mir das Album insgesamt als zu harmlos und sanft. Solide Kost
ist es aber dennoch. Wer melodischen Death Metal der gitarren- und
riffbetonten Sorte mag, sollte sich das Werk ruhig mal zu Gemüte führen.
6,5/10
Aceust
01. Child of frost
02. Trapped in amber
03. A wire in my blood
04. Dichotomy
05. 666 conspiracy
06. Velvet revolution
07. The Midas touch
08. Frantic
09. His blood, our victory
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