07.01.2010

Brilliant Coldness - Poisoned Reality | 2009 | Apollon Records | CD | Death Metal

Brilliant Coldness wurde 1997 in der Ukraine gegründet und kürzlich wurde das zweite Album Poisoned reality, welches 2006 erschien, wiederveröffentlicht. Auf Poisoned reality spielt Brilliant Coldness eine interessante Mischung aus old school und technischem Death Metal. Dabei spürt man auf dem kompletten Werk den Einfluss großer, alter Gruppen, welchem die Musiker ausgesetzt waren. So fühle ich mich manchmal an Morbid Angels "Covenant" oder auch Cannibal Corpse erinnert. Brilliant Coldness kupfert nicht ab, aber man spürt anhand des Materials einfach, aus welcher Richtung die Einflüsse gekommen sind.

Eigenständig ist das Liedgut allemal, gerade wenn man sich die teilweise stark technischen Strukturen genauer anschaut, die bisweilen sehr trocken, mathematisch und auch komplex sind. Mir sind die technischen Elemente manchmal zu technisch. Aber es gibt eben auch brutale old school Elemente, in denen Brilliant Coldness mehr auf flüssiges, treibendes und geradliniges Spiel setzt. Da der Gesang extrem dunkel und tief ist, und er vereinzelt schon ins Gurgeln übergeht, gibt es auch vereinzelte Parts, die etwas von Gore und Grind haben. Diese Akzente sind zwar rar, aber vorhanden, was ebenfalls zur reichhaltigen Abwechslung beiträgt. Darüber hinaus ist sich Brilliant Coldness auch nicht zu schade, dann und wann ein melodisches Soli einzustreuen, was die Abwechslung und Vielfalt zusätzlich betont.

Mir ist das Album insgesamt zu überladen, obgleich mir einzelne Passagen, Elemente und Ansätze durchaus gefallen. Aber in der Summe aller Teile ist mir Poisoned reality zu technisch und abstrakt. Meine Vorliebe für geradlinige Strukturen wird nur bedingt befriedigt. Allerdings muss ich die handwerkliche Umsetzung des komplexen und wechselhaften Materials würdigend erwähnen, da diese für meine Begriffe tadellos ist. Wer es gern technisch, abstrakt und brutal mag, kann ruhig mal beide Ohren riskieren. Leute die es gern direkt mögen, sollten allerdings die Finger hiervon lassen.


6,5/10
Aceust

01. Kingdom of the dead
02. Post-mortem reality
03. Lords of the world
04. Return to unbeingness
05. In power of horror
06. Cobweb of self-destruction
07. Program is annihilated
08. Paradox of madness
09. Cannibal rules

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