Der schwedische Dreier Sorgeldom wurde 2006 als ein akustisch-depressives Projekt gegründet, aus dem dann 2008 die Aufnahmen zum aktuellen Debütalbum Innerlig förmörkelse
entstanden. Aus der instrumentalen, depressiven Musik ist
vielschichtiger Black Metal entstanden, der zwar immer wieder Momente
der Schwermut und inneren Einkehr bereit hält, letztlich aber kein
depressiver Black Metal im klassischen Sinne ist, obgleich gegenteiliges
immer wieder zu lesen ist.
Zwar beginnt das Album sehr ruhig und dunkelatmosphärisch mit der instrumentalen Einleitung Insikter, doch folgt dann mit Oroväckande förlust av ett förlorat förstånd
abwechslungsreicher, schwedischer Black Metal, der phasenweise sehr
grimmig ist und mit einer Vielzahl an Tempowechseln gespickt wurde.
Stellenweise klingt das Gitarrenspiel sogar dem Mörk Grynings zu Zeiten von Return fire und Tusen år gar gått recht ähnlich, was mir gut gefällt, da diese beide Scheiben damals echte Glanzlichter waren. Sorgeldom
spielt aber nicht nur grimmig oder riffbetont schwedisch auf. Es gibt
auch immer wieder klare, atmosphärische Strecken zu hören, in denen
schön und gefühlvoll gespielte, klare Gitarren zu hören sind. Hierbei
wird die akustisch-depressive Herkunft Sorgeldoms
verdeutlicht, da diese ruhigen Einschübe rundum gelungen sind und von
den drei Musikern hervorragend in den Black Metal eingearbeitet wurden.
Denn, wie gesagt, das Material ist vielschichtig und einzelne Lieder
sprengen auch schon mal locker die Zehn-Minuten-Marke. Die Übergänge
zwischen den einzelnen Passagen und Stilelementen sind absolut flüssig
und homogen, was zu einem angenehmen Hörgefühl führt.
Eindeutig festmachen lässt sich Sorgeldom mit
dieser Musik also nicht. Man könnte die Musik grob als atmosphärischen
Black Metal skizzieren, der jedoch auch sehr grimmige und schnelle
Facetten bereit hält. Ebenso gibt es aber auch sehr gitarrenbetonte
Arrangements die detailreich und vielschichtig sind. Unterm Strich ist Innerlig förmörkelse
ein mehr als anständiges Debütalbum, zu dem mir keine echte Kritik
einfällt. Wenn man unbedingt mäkeln muss, bietet sich der Klang
vielleicht an, der zwar differenziert ist, aber etwas arm an Druck und
kraftvollen, tiefen Tönen ist.
7,5/10
Aceust
01. Insikter
02. Oroväckande förlust av ett förlorat förstånd
03. Då drömmen dog, dödade dagen dig
04. Livslusten for med vinden
05. Geväret lades fram, processen blev kort
06. Innerlig förmörkelse
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