Eine vielschichtige und interessante Black/Death Mischung bekommt man mit Cauldron, dem zweiten Album der australischen Gruppe Ruins, geboten. Reichhaltig ist Cauldron in jeglicher Hinsicht, da Ruins nicht nur mit verschiedenen Tempi und harten sowie harmonischen Arrangements zugange geht. Cauldron ist
darüber hinaus auch in atmosphärischer Hinsicht ein mit Abwechslung
gespicktes Werk, was mir jedoch nicht immer so gut gefällt. Denn Ruins
versucht den Spagat zwischen modernen und anspruchsvollen, technischen
sowie direkten, geradlinigen und flüssigen Strukturen. Dies gelingt
meiner Meinung nach nicht immer, da einige Passagen zu modern,
maschinell und technisch klingen. Andererseits gibt es dann aber auch
Parts, in denen dieses Vorhaben ausgesprochen gut gelingt.
Im harmonischen Bereich gelingt es Ruins immer
wieder durch schöne, dunkle Gitarrenmelodien, erstklassige klare,
atmosphärische Passagen zu erschaffen, die unmittelbar direkt unter die
Haut gehen. Doch wie im Falle von Suicidal pulse kann diese
tolle Atmosphäre dann durch technische und moderne Arrangements, etwa
stark verzerrte Gitarren mit kräftig ertönenden Riffs und latenter
Doublebass, schnell zunichte gemacht werden. Der Gesang, der nur
minimal verzerrt, aber recht rau und stets eher gesprochen wird, trägt
natürlich oft erheblich zu diesem – mir befremdlichen – modernen, gerne
sterilen, Charakter bei. Ruins kann aber nicht nur mit melodischen Darbietungen überzeugen. Der Anfang von Threshold forms
ist beispielsweise sehr gut und gefällt auf Anhieb. Der Anfang ist
treibend und kraftvoll, wird von kräftigen Gitarren getragen, die
dunkle und vielleicht gar eisige Harmonien erzeugen. Allerdings ist der
folgende Part bei weitem nicht so überzeugend, da Ruins
nun versucht, durch schräge Melodien und einer klagenden jammernden
Stimme so etwas wie Wahnsinn oder Schmerz auszudrücken. Es ist ein
Bruch der mir nicht gefällt. Solche Momente lassen sich immer wieder
auf dem Album finden.
Dabei kann man aber nicht mal sagen, dass Ruins
etwas schlecht machen würde. Die Umsetzung des Materials ist
durchgehend gut, man versteht etwa von guten Melodieführungen und auch
der Klang ist gelungen, da differenziert und druckvoll. Lediglich die
immer wieder auftretenden Ausflüge in zeitgemäße Klangstrukturen sowie
der raue, sprechende Gesang, stoßen mir bisweilen bitter auf.
Vereinzelt gibt es aber einwandfreie Momente, die sofort mit voller
Wucht einschlagen und zu gefallen wissen.
Vermutlich wird Cauldron ein recht erfolgreiches Album werden, da ich denke, dass Ruins
mit dieser Mischung aus treibender Härte, technischer Spielerei und
dramatischer Dunkelharmonik den Geschmack vieler Leute treffen wird.
Ich finde das Album nicht schlecht, doch tritt es insgesamt nicht ganz
meinen Geschmack.
6,5/10
Aceust
01. Where time is left behind (Echoes of ghosts)
02. Threshold forms
03. Cauldron
04. Hanged after being blinded
05. Genesis
06. Upon these skeletons (Bury the dead)
07. Suicidal pulse
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