Franzosen scheinen aus irgendwelchen Gründen eine spezielle Vorliebe
dafür zu haben, Black Metal mit elektronischen Industrialklängen zu
kombinieren. Diese Idee ist natürlich alles andere als neu. …and Oceans
hat das bereits vor vielen Jahren gemacht. Aber was Frankreich
betrifft, gibt es mit Helel nun nach Blacklodge und La Division Mentale, womöglich auch noch Wolok, einen weiteren „neuen“ Vertreter, der mir auffällt. Egal. Die MCD A sigil burnt deep into the flesh ist jedenfalls die erste Veröffentlichung von Helel.
Und wie es sich für solch ein Werk gehört, sind neben kalt und
sterilen Black-Metal-Parts elektronische Industrialarrangements zu
hören, die sowohl unauffällig und dezent, aber auch sehr präsent und
vordergründig platziert worden sind. Anders als etwa Blacklodge
verzichtet Helel auf rhythmische Beats als
Schlagzeugersatz, obgleich auch hier ein Drumcomputer angewandt wurde.
Doch wurde dieser phasenweise als normales Schlagzeug programmiert,
sodass man nicht unentwegt den Eindruck hat, Industrial Black Metal zu
hören. Dennoch ist die Musik oft und gerne aberwitzigen Rhythmen, die
schnell, brutal und maschinell daherkommen, unterworfen. Aber auch die
stets düsteren, verzerrten Riffs und Gitarrenklänge lassen keinen
Zweifel daran aufkommen, womit man es hier zu tun hat. Einerseits
erzeugen sie auf angenehme Art und Weise düstere, abgründige Harmonien,
können aber auch bissige, kratzende und schräge Riffs schmettern.
A sigil burnt deep into the flesh ist eine sehr
anständige Genre-Veröffentlichung, die vor allem mit den elektronischen
Industrialeinlagen punkten kann. Die eher Black Metal orientierten
Passagen schwächeln hingegen ein wenig, weshalb ich denke, dass Helel
in Zukunft den Anteil an elektronischen Elementen erhöhen sollte. Für
Freunde von Industrial Black Metal aber allemal empfehlenswert.
7/10
Aceust
01. Mass destruction / Mass alienation
02. A sigil burnt deep into the flesh
03. This is Hel(e)l
04. Cosmos is out of orde
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen