Franzosen scheinen aus irgendwelchen Gründen eine spezielle Vorliebe
dafür zu haben, Black Metal mit elektronischen Industrialklängen zu
kombinieren. Diese Idee ist natürlich alles andere als neu. …and Oceans
hat das bereits vor vielen Jahren gemacht. Aber was Frankreich
betrifft, gibt es mit Helel nun nach Blacklodge und La Division Mentale, womöglich auch noch Wolok, einen weiteren „neuen“ Vertreter, der mir auffällt. Egal. Die MCD A sigil burnt deep into the flesh ist jedenfalls die erste Veröffentlichung von Helel.
Und wie es sich für solch ein Werk gehört, sind neben kalt und
sterilen Black-Metal-Parts elektronische Industrialarrangements zu
hören, die sowohl unauffällig und dezent, aber auch sehr präsent und
vordergründig platziert worden sind. Anders als etwa Blacklodge
verzichtet Helel auf rhythmische Beats als
Schlagzeugersatz, obgleich auch hier ein Drumcomputer angewandt wurde.
Doch wurde dieser phasenweise als normales Schlagzeug programmiert,
sodass man nicht unentwegt den Eindruck hat, Industrial Black Metal zu
hören. Dennoch ist die Musik oft und gerne aberwitzigen Rhythmen, die
schnell, brutal und maschinell daherkommen, unterworfen. Aber auch die
stets düsteren, verzerrten Riffs und Gitarrenklänge lassen keinen
Zweifel daran aufkommen, womit man es hier zu tun hat. Einerseits
erzeugen sie auf angenehme Art und Weise düstere, abgründige Harmonien,
können aber auch bissige, kratzende und schräge Riffs schmettern.
A sigil burnt deep into the flesh ist eine sehr
anständige Genre-Veröffentlichung, die vor allem mit den elektronischen
Industrialeinlagen punkten kann. Die eher Black Metal orientierten
Passagen schwächeln hingegen ein wenig, weshalb ich denke, dass Helel
in Zukunft den Anteil an elektronischen Elementen erhöhen sollte. Für
Freunde von Industrial Black Metal aber allemal empfehlenswert.
7/10
Aceust
01. Mass destruction / Mass alienation
02. A sigil burnt deep into the flesh
03. This is Hel(e)l
04. Cosmos is out of orde
27.04.2009
Beyond Helvete - The Path Of Lonely Suicide | 2009 | Mirrors Of Life | CD | Black Metal
The path of lonely suicide ist die Debütveröffentlichung von Beyond Helvete,
einer Gruppe über die nichts weiter bekannt ist, als dass sie 2007
gegründet wurde. Wie der Titel der MCD bereits erahnen lässt, handelt
es sich hierbei um Depressive Black Metal. Wer nun befürchtet, es würde
sich hierbei um eine weitere durchschnittliche oder gar überflüssige
Veröffentlichung, in der aktuell anhaltenden Flut solcher Gruppen und
Tonträger handeln, der irrt. The path of lonely suicide ist eine sehr angenehme und leise Veröffentlichung, da Beyond Helvete
einerseits darauf verzichtet, um jeden Preis verzweifelt und
schmerzerfüllt klingen zu wollen, man andererseits aber dennoch sehr
dezent und bewusst eindringlichen Kreischgesang verwendet.
Das Titellied, mittig zwischen Ein- und Ausklang gelegen, ist 13 Minuten lang und fällt vor allem durch seine sehr gute Melodieführung auf, die aufgrund der Länge einzelner Passagen zuweilen monoton wirkt, aber stets eindringlich und gefühlvoll ist. Es ist eine Melodieführung, die sehr gut mit dem Gesang harmoniert, und sehr gelungen ein schweres, melancholisches Gefühl transportiert. Das 13 Minuten lange Stück ist rhythmisch nicht durchgängig in ein und demselben schleppenden Rhythmus eingespielt. Kurzweilige schnelle Schübe im Mittelteil, als auch Variationen in der Melodieführung sorgen sanft für ein gewisses Maß an Lebendigkeit.
Eigentlich bin ich kein Freund von Ein- und Ausklängen, da ich sie in den meisten Fällen nur als überflüssige Platzhalter empfinde. In den wenigsten Fällen schaffen es diese instrumentalen Stimmungsmacher denn auch tatsächlich, so etwas wie Stimmung zu schaffen. My last laboured steps towards eternity ist so eine Ausnahme. Es ist ein ruhiger und düsterer Ausklang, der wahrlich eine triste, vielleicht gar hoffnungslose Stimmung verbreitet.
Es ist Beyond Helvete gelungen, mit dem Debüt einen ansprechenden und gelungenen Einstand hinzulegen, der durch eine gute Melodieführung und den Verzicht auf künstliche Gemütszustände überzeugt. Lediglich die Kürze mag beklagenswert sein, da sich mit dem (langen) Titelstück lediglich ein echtes Lied auf dem Werk befindet. Bleibt nur noch abzuwarten, ob es Beyond Helvete auf künftigen Veröffentlichungen gelingen wird, das bereits hohe Niveau zu halten.
8/10
01. Introducing the darkness
02. The path of lonely suicide
03. My last laboured steps towards eternity
Das Titellied, mittig zwischen Ein- und Ausklang gelegen, ist 13 Minuten lang und fällt vor allem durch seine sehr gute Melodieführung auf, die aufgrund der Länge einzelner Passagen zuweilen monoton wirkt, aber stets eindringlich und gefühlvoll ist. Es ist eine Melodieführung, die sehr gut mit dem Gesang harmoniert, und sehr gelungen ein schweres, melancholisches Gefühl transportiert. Das 13 Minuten lange Stück ist rhythmisch nicht durchgängig in ein und demselben schleppenden Rhythmus eingespielt. Kurzweilige schnelle Schübe im Mittelteil, als auch Variationen in der Melodieführung sorgen sanft für ein gewisses Maß an Lebendigkeit.
Eigentlich bin ich kein Freund von Ein- und Ausklängen, da ich sie in den meisten Fällen nur als überflüssige Platzhalter empfinde. In den wenigsten Fällen schaffen es diese instrumentalen Stimmungsmacher denn auch tatsächlich, so etwas wie Stimmung zu schaffen. My last laboured steps towards eternity ist so eine Ausnahme. Es ist ein ruhiger und düsterer Ausklang, der wahrlich eine triste, vielleicht gar hoffnungslose Stimmung verbreitet.
Es ist Beyond Helvete gelungen, mit dem Debüt einen ansprechenden und gelungenen Einstand hinzulegen, der durch eine gute Melodieführung und den Verzicht auf künstliche Gemütszustände überzeugt. Lediglich die Kürze mag beklagenswert sein, da sich mit dem (langen) Titelstück lediglich ein echtes Lied auf dem Werk befindet. Bleibt nur noch abzuwarten, ob es Beyond Helvete auf künftigen Veröffentlichungen gelingen wird, das bereits hohe Niveau zu halten.
8/10
01. Introducing the darkness
02. The path of lonely suicide
03. My last laboured steps towards eternity
Ruins - Cauldron | 2009 | Debemur Morti | CD | Black/Death Metal
Eine vielschichtige und interessante Black/Death Mischung bekommt man mit Cauldron, dem zweiten Album der australischen Gruppe Ruins, geboten. Reichhaltig ist Cauldron in jeglicher Hinsicht, da Ruins nicht nur mit verschiedenen Tempi und harten sowie harmonischen Arrangements zugange geht. Cauldron ist
darüber hinaus auch in atmosphärischer Hinsicht ein mit Abwechslung
gespicktes Werk, was mir jedoch nicht immer so gut gefällt. Denn Ruins
versucht den Spagat zwischen modernen und anspruchsvollen, technischen
sowie direkten, geradlinigen und flüssigen Strukturen. Dies gelingt
meiner Meinung nach nicht immer, da einige Passagen zu modern,
maschinell und technisch klingen. Andererseits gibt es dann aber auch
Parts, in denen dieses Vorhaben ausgesprochen gut gelingt.
Im harmonischen Bereich gelingt es Ruins immer wieder durch schöne, dunkle Gitarrenmelodien, erstklassige klare, atmosphärische Passagen zu erschaffen, die unmittelbar direkt unter die Haut gehen. Doch wie im Falle von Suicidal pulse kann diese tolle Atmosphäre dann durch technische und moderne Arrangements, etwa stark verzerrte Gitarren mit kräftig ertönenden Riffs und latenter Doublebass, schnell zunichte gemacht werden. Der Gesang, der nur minimal verzerrt, aber recht rau und stets eher gesprochen wird, trägt natürlich oft erheblich zu diesem – mir befremdlichen – modernen, gerne sterilen, Charakter bei. Ruins kann aber nicht nur mit melodischen Darbietungen überzeugen. Der Anfang von Threshold forms ist beispielsweise sehr gut und gefällt auf Anhieb. Der Anfang ist treibend und kraftvoll, wird von kräftigen Gitarren getragen, die dunkle und vielleicht gar eisige Harmonien erzeugen. Allerdings ist der folgende Part bei weitem nicht so überzeugend, da Ruins nun versucht, durch schräge Melodien und einer klagenden jammernden Stimme so etwas wie Wahnsinn oder Schmerz auszudrücken. Es ist ein Bruch der mir nicht gefällt. Solche Momente lassen sich immer wieder auf dem Album finden.
Dabei kann man aber nicht mal sagen, dass Ruins etwas schlecht machen würde. Die Umsetzung des Materials ist durchgehend gut, man versteht etwa von guten Melodieführungen und auch der Klang ist gelungen, da differenziert und druckvoll. Lediglich die immer wieder auftretenden Ausflüge in zeitgemäße Klangstrukturen sowie der raue, sprechende Gesang, stoßen mir bisweilen bitter auf. Vereinzelt gibt es aber einwandfreie Momente, die sofort mit voller Wucht einschlagen und zu gefallen wissen.
Vermutlich wird Cauldron ein recht erfolgreiches Album werden, da ich denke, dass Ruins mit dieser Mischung aus treibender Härte, technischer Spielerei und dramatischer Dunkelharmonik den Geschmack vieler Leute treffen wird. Ich finde das Album nicht schlecht, doch tritt es insgesamt nicht ganz meinen Geschmack.
6,5/10
Aceust
01. Where time is left behind (Echoes of ghosts)
02. Threshold forms
03. Cauldron
04. Hanged after being blinded
05. Genesis
06. Upon these skeletons (Bury the dead)
07. Suicidal pulse
Im harmonischen Bereich gelingt es Ruins immer wieder durch schöne, dunkle Gitarrenmelodien, erstklassige klare, atmosphärische Passagen zu erschaffen, die unmittelbar direkt unter die Haut gehen. Doch wie im Falle von Suicidal pulse kann diese tolle Atmosphäre dann durch technische und moderne Arrangements, etwa stark verzerrte Gitarren mit kräftig ertönenden Riffs und latenter Doublebass, schnell zunichte gemacht werden. Der Gesang, der nur minimal verzerrt, aber recht rau und stets eher gesprochen wird, trägt natürlich oft erheblich zu diesem – mir befremdlichen – modernen, gerne sterilen, Charakter bei. Ruins kann aber nicht nur mit melodischen Darbietungen überzeugen. Der Anfang von Threshold forms ist beispielsweise sehr gut und gefällt auf Anhieb. Der Anfang ist treibend und kraftvoll, wird von kräftigen Gitarren getragen, die dunkle und vielleicht gar eisige Harmonien erzeugen. Allerdings ist der folgende Part bei weitem nicht so überzeugend, da Ruins nun versucht, durch schräge Melodien und einer klagenden jammernden Stimme so etwas wie Wahnsinn oder Schmerz auszudrücken. Es ist ein Bruch der mir nicht gefällt. Solche Momente lassen sich immer wieder auf dem Album finden.
Dabei kann man aber nicht mal sagen, dass Ruins etwas schlecht machen würde. Die Umsetzung des Materials ist durchgehend gut, man versteht etwa von guten Melodieführungen und auch der Klang ist gelungen, da differenziert und druckvoll. Lediglich die immer wieder auftretenden Ausflüge in zeitgemäße Klangstrukturen sowie der raue, sprechende Gesang, stoßen mir bisweilen bitter auf. Vereinzelt gibt es aber einwandfreie Momente, die sofort mit voller Wucht einschlagen und zu gefallen wissen.
Vermutlich wird Cauldron ein recht erfolgreiches Album werden, da ich denke, dass Ruins mit dieser Mischung aus treibender Härte, technischer Spielerei und dramatischer Dunkelharmonik den Geschmack vieler Leute treffen wird. Ich finde das Album nicht schlecht, doch tritt es insgesamt nicht ganz meinen Geschmack.
6,5/10
Aceust
01. Where time is left behind (Echoes of ghosts)
02. Threshold forms
03. Cauldron
04. Hanged after being blinded
05. Genesis
06. Upon these skeletons (Bury the dead)
07. Suicidal pulse
25.04.2009
Devilry - Rites For The Spring Of Supremacy | 2008 | Blazing Productions | CD | Death Metal
Zehn Jahre nach der Gründung von Devilry gibt nach diversen Demos und EPs mit Rites for the spring of supremacy
das Debütalbum. Stilistisch bieten die fünf Finnen überwiegend flott
und geradlinig gespielten Death Metal. Von Monotonie kann man dabei
aber keineswegs sprechen. Die kompakten Lieder, die alle um die drei
Minuten lang sind, bestehen aus zahlreichen Tempovariationen, wobei man
stets darauf bedacht ist, nahezu durchgehend treibend und energisch
aufzuspielen. Nicht selten artet diese flotte und energische Spielweise
in ultrabrutale Knüppelparts aus. Devilry baut
allerdings nicht nur auf banale Geschwindigkeit und Brachialgewalt.
Dafür ist das Material viel zu vielfältig und neben den üblen
Knüppelstrecken gibt es auch viele gemäßigtere, wenn auch flotte, Parts.
Enormes Tempo ist aber nicht die einzige Zutat. An den Saiten gibt man sich mindestens genauso facettenreich und agil. Neben den traditionellen harten, wummernden Riffwänden spielt Devilry eine Vielzahl an ausbrechenden, zum Teil durchaus harmonisierenden, Riffs und Melodieführungen. Vereinzelt wird auch ein Soli eingestreut und zudem kann man die Bassgitarre schön deutlich hören. Gesanglich gibt es nicht nur die typische dunkle Death-Metal-Stimme zu hören. Oft ist auch hell verzerrter und energischer Kreischgesang zu hören. Die Wechsel zwischen diesen beiden Gesangsstimmen harmoniert gut, da sie die Härte und Kraft der Musik betonen.
Rites for the spring of supremacy ist ein sehr anständiges Death-Metal-Werk, das vor allem riffbetont und brutal ist. Das Album ist insgesamt betrachtet sehr flüssig, was angesichts der nicht einfachen und detailreichen Strukturen beachtlich ist. Trotz des anspruchsvollen technischen Materials wirkt das Album jedoch zu keinem Zeitpunkt zu überladen, abstrakt oder technisch.
7,5/10
Aceust
01. Spearhead of triumph
02. A.D.V.A
03. The fourth rise
04. T.O.T.W.E
05. Werwolf
06. C.O.T.N.O
07. Braced with a sense of purpose
08. T.O.T.W.A
09. Creed of the old fighter
10. Powerbanner
11. Barbaryan
12. Prelude to imperium
Enormes Tempo ist aber nicht die einzige Zutat. An den Saiten gibt man sich mindestens genauso facettenreich und agil. Neben den traditionellen harten, wummernden Riffwänden spielt Devilry eine Vielzahl an ausbrechenden, zum Teil durchaus harmonisierenden, Riffs und Melodieführungen. Vereinzelt wird auch ein Soli eingestreut und zudem kann man die Bassgitarre schön deutlich hören. Gesanglich gibt es nicht nur die typische dunkle Death-Metal-Stimme zu hören. Oft ist auch hell verzerrter und energischer Kreischgesang zu hören. Die Wechsel zwischen diesen beiden Gesangsstimmen harmoniert gut, da sie die Härte und Kraft der Musik betonen.
Rites for the spring of supremacy ist ein sehr anständiges Death-Metal-Werk, das vor allem riffbetont und brutal ist. Das Album ist insgesamt betrachtet sehr flüssig, was angesichts der nicht einfachen und detailreichen Strukturen beachtlich ist. Trotz des anspruchsvollen technischen Materials wirkt das Album jedoch zu keinem Zeitpunkt zu überladen, abstrakt oder technisch.
7,5/10
Aceust
01. Spearhead of triumph
02. A.D.V.A
03. The fourth rise
04. T.O.T.W.E
05. Werwolf
06. C.O.T.N.O
07. Braced with a sense of purpose
08. T.O.T.W.A
09. Creed of the old fighter
10. Powerbanner
11. Barbaryan
12. Prelude to imperium
20.04.2009
Salvation666 - Sermo Diaboli | 2009 | Black Devastation Records | Kassette | Black Metal
Mit der dritten Veröffentlichung Sermo diaboli, die neben der üblichen Kassette bereits auf 7“ Vinyl erschien, verfestigt und untermauert Salvation666
seinen guten Ruf und Status. Die beiden neuen Lieder zeugen wunderbar
vom rohen sowie grimmigen Black Metal. Obwohl die Kassetten-EP gerade
mal um die neun Minuten lang ist, muss man auf nichts verzichten. Es
gibt gute, grell und roh klingende Riffs und Melodien zu hören, die vor
allem im Titelstück Sermo diaboli teilweise sehr ungewöhnliche
Züge haben. Denn Phasenweise erinnern die verzerrten und grellen
Gitarrenspuren in ihrer sehr eigenen klanglichen Charakteristik an
schottische Dudelsackklänge. Aber nicht nur das erstklassige
Gitarrenspiel überzeugt und begeistert. Rhythmisch gibt es von
schleppenden, über mittelschnellen bis hin zu rasenden Parts alles, was
es braucht. Wer jetzt vielleicht denkt und befürchtet, angesichts der
Kürze von neun Minuten wäre das alles etwas zu viel, den kann ich
beruhigen. Es ist alles überaus stimmig und optimal aufeinander
abgestimmt. Sermo diaboli und The one radical evil erklingen wie aus einem einzigen, bösen und grimmigen Guss!
Lediglich die Kürze ist angesichts der überzeugenden Darbietung vielleicht beklagenswert. In jedem Fall sehe ich Salvation666 zuvorderst in erster Reihe, gemeinsam mit Gruppen wie Har Shatan oder Wolfsschrei.
9/10
Aceust
01. Sermo diaboli
02. The one radical evil
Lediglich die Kürze ist angesichts der überzeugenden Darbietung vielleicht beklagenswert. In jedem Fall sehe ich Salvation666 zuvorderst in erster Reihe, gemeinsam mit Gruppen wie Har Shatan oder Wolfsschrei.
9/10
Aceust
01. Sermo diaboli
02. The one radical evil
Hesperia - In Honorem Herois - Aeneidos Metalli Apotheosis Pars II | 2009 | Blazing Productions | CD | Black Metal
Bei dieser Besprechung ist nicht nur der Name des Albums umständlich
und sperrig, auch der musikalische Inhalt ist überaus
gewöhnungsbedürftig und alles andere als leicht verdaulich. Hesperia ist ein italienisches Einmannprojekt, welches sich geschichtlichen und mythologischen Themen Italiens widmet. Hesperia war unter anderem in der Antike der griechische Name für Italien. Thematisch behandelt Hesperia auf diesem Album ein römisch-italienisches Gedicht Namens „Eneide“. Wer mehr zu dieser Thematik und dem Schaffen Hesperias wissen möchte, legt einfach die CD in das Laufwerk eines Rechners. Nun aber zur Musik!
Mit der instrumentalen Einleitung Praeludium ist die Welt noch in Ordnung. Es ist sogar ein recht ansprechendes Intro, in dem gute und atmosphärische Gitarrenklänge sowie orchestral und majestätisch anmutende Arrangements zu hören sind. Doch mit dem folgendem und zwölf Minuten langem Ad hesperiam wird es dann schwierig und kompliziert. Anfangs sind noch harmonisch und sphärisch gespielte Gitarren zu hören, die dann allerdings alsbald in einer diffusen, wirren und chaotischen Krachklanglandschaft münden. Die Rhythmen sind abgehackt und wechselhaft, wirken sehr künstlich und mathematisch. Sofern man noch von einem Rhythmus sprechen kann. Aber auch an der harmonischen Front tut sich Ungemach auf. Das Gitarrenspiel ist überaus vielschichtig und dabei zumeist melodisch eingefärbt. Aber in der Kombination mit der überaus seltsamen Rhythmik alles andere als harmonisch und entspannend. Hinzu kommt der verzerrte Gesang, der mehr obskur Gesprochen als gesungen ist. Ad hesperiam ist ein sehr anstrengendes Lied ohne klare Struktur. Die Arrangements wirken oft willkürlich und wirr. Ein wenig erinnert mich das an psychotische Zustände.
In den anderen Liedern wird es nicht besser. Hesperia verharrt in seiner ureigensten Interpretation von chatoischer und bizarrer Musik. Immerhin muss man der Musik eingestehen, dass die eingeschobenen klaren, atmosphärischen Parts überraschend stimmig und hörbar sind. Mir ist es jedenfalls nicht möglich, dieses Album ohne Unterbrechung in einem Durchgang zu hören. Dabei weiß ich eigenwillige und extravagante, chaotisch und psychotische Kompositionen bisweilen durchaus zu würdigen, ich danke da zum Beispiel an Traumatic Voyage. Aber im Falle von Hesperia gelingt es mir nicht ansatzweise, einen Zugang zur Musik zu finden.
Wer irren, düsteren und bizarren Dark/Pagan/Black Metal mag und auf aberwitzige und chaotische Strukturen steht oder einfach ein Geschichtsfreak ist, wird das alles womöglich ganz anders sehen. Ich bin für meinen Teil jedenfalls sehr froh, diese CD nie wieder hören zu müssen!
3/10
Aceust
01. Praeludium (In Honorem Herois)
02. Ad Hesperiam (Aeneidos: Liber III, scaenae I-XI)
03. Interludium I (Morte di Anchise / Didone Innamorata)
04. Tragoidia Didonis (Aeneidos: Liber IV, scaenae XII-XXI)
05. Interludium II (Il Rogo di Didone / Il Ritorno in Trinacria)
06. Olympicus (Aeneidos: Liber V, scaenae XXII-XXIX)
07. Postludium (Ad Spiritum Patris)
Mit der instrumentalen Einleitung Praeludium ist die Welt noch in Ordnung. Es ist sogar ein recht ansprechendes Intro, in dem gute und atmosphärische Gitarrenklänge sowie orchestral und majestätisch anmutende Arrangements zu hören sind. Doch mit dem folgendem und zwölf Minuten langem Ad hesperiam wird es dann schwierig und kompliziert. Anfangs sind noch harmonisch und sphärisch gespielte Gitarren zu hören, die dann allerdings alsbald in einer diffusen, wirren und chaotischen Krachklanglandschaft münden. Die Rhythmen sind abgehackt und wechselhaft, wirken sehr künstlich und mathematisch. Sofern man noch von einem Rhythmus sprechen kann. Aber auch an der harmonischen Front tut sich Ungemach auf. Das Gitarrenspiel ist überaus vielschichtig und dabei zumeist melodisch eingefärbt. Aber in der Kombination mit der überaus seltsamen Rhythmik alles andere als harmonisch und entspannend. Hinzu kommt der verzerrte Gesang, der mehr obskur Gesprochen als gesungen ist. Ad hesperiam ist ein sehr anstrengendes Lied ohne klare Struktur. Die Arrangements wirken oft willkürlich und wirr. Ein wenig erinnert mich das an psychotische Zustände.
In den anderen Liedern wird es nicht besser. Hesperia verharrt in seiner ureigensten Interpretation von chatoischer und bizarrer Musik. Immerhin muss man der Musik eingestehen, dass die eingeschobenen klaren, atmosphärischen Parts überraschend stimmig und hörbar sind. Mir ist es jedenfalls nicht möglich, dieses Album ohne Unterbrechung in einem Durchgang zu hören. Dabei weiß ich eigenwillige und extravagante, chaotisch und psychotische Kompositionen bisweilen durchaus zu würdigen, ich danke da zum Beispiel an Traumatic Voyage. Aber im Falle von Hesperia gelingt es mir nicht ansatzweise, einen Zugang zur Musik zu finden.
Wer irren, düsteren und bizarren Dark/Pagan/Black Metal mag und auf aberwitzige und chaotische Strukturen steht oder einfach ein Geschichtsfreak ist, wird das alles womöglich ganz anders sehen. Ich bin für meinen Teil jedenfalls sehr froh, diese CD nie wieder hören zu müssen!
3/10
Aceust
01. Praeludium (In Honorem Herois)
02. Ad Hesperiam (Aeneidos: Liber III, scaenae I-XI)
03. Interludium I (Morte di Anchise / Didone Innamorata)
04. Tragoidia Didonis (Aeneidos: Liber IV, scaenae XII-XXI)
05. Interludium II (Il Rogo di Didone / Il Ritorno in Trinacria)
06. Olympicus (Aeneidos: Liber V, scaenae XXII-XXIX)
07. Postludium (Ad Spiritum Patris)
Einfall - The Art To Enslave | 2009 | Black Devastation Records | CD | Black Metal
Mit dem Album The art to enslave debütiert diese russische Formation, die den, der Herkunft entsprechend ungewöhnlichen Namen Einfall hat. Musikalisch und stilistisch steht Einfall
für druckvollen, langsamen sowie riffbetonten Black Metal. Der Klang
ist sehr klar und differenziert, weshalb die Musik trotz der fehlenden
spielerischen Härte kräftig und druckvoll wirkt. Zu dieser kräftigen
und zuweilen auch schwungvollen Atmosphäre tragen aber auch die
Saiteninstrumente bei, die gerne dunkle und kräftig erklingende
Melodieführungen zum Besten geben. Und obwohl es kaum schnellere Tempi
gibt, ist das Schlagzugspiel nicht eingängig oder langweilig. Einfall
spielt rhythmisch vielfältig und nutzt die Möglichkeiten, die das
Instrument bietet. Das markanteste Merkmal Einfalls ist jedoch der
Gesang. Er ist sehr kräftig, stets präsent und durchaus stark verzerrt,
dabei aber überaus verständlich. Diese eindringliche Gesangsart
erinnert mich etwas an spätere Werke von Satyricon.
Im Detail enthält das Album keine nennenswerten oder auffallenden Schwächen. Jedenfalls nicht, was die Spieltechnik, Melodik und Klangproduktion anbelangt. The art to enslave besitzt gute, dunkle Harmonien, der Schlagzeuger versteht sein Handwerk und am Klang ist auch nichts auszusetzen. Trotzdem fehlt mir auf die Dauer etwas. Ich denke, dem Album fehlt stellenweise echte Härte, resultierend aus schnellen Brachialparts. Gerade auch, weil es angesichts dieser druckvollen Klangproduktion mörderisch und mächtig klingen würde, wenn es hier und da den einen und anderen Geschwindigkeitsausbruch geben würde. So wirkt Einfall auf die Dauer leider etwas zu zahnlos.
Wenn man das Album aber vielleicht als schwungvollen Dark/Black Metal betrachtet, empfindet man dies anders. Das muss jeder für sich entscheiden. Spielerisches und atmosphärisches Potential ist in jedem Fall da. Ich muss allerdings aufgrund der fehlenden Schnelligkeit einen Punkt abziehen.
6,5/10
Aceust
01. Intro
02. Enslavement
03. Mean light
04. Sacred legacy
05. Evil (Lying truth)
06. The lost essence
07. Wormy cage of elysium
08. The coming of time in darkness
09. Fight for the inner life
10. Behind horizon of mind
http://www.blackdevastation.de/
Im Detail enthält das Album keine nennenswerten oder auffallenden Schwächen. Jedenfalls nicht, was die Spieltechnik, Melodik und Klangproduktion anbelangt. The art to enslave besitzt gute, dunkle Harmonien, der Schlagzeuger versteht sein Handwerk und am Klang ist auch nichts auszusetzen. Trotzdem fehlt mir auf die Dauer etwas. Ich denke, dem Album fehlt stellenweise echte Härte, resultierend aus schnellen Brachialparts. Gerade auch, weil es angesichts dieser druckvollen Klangproduktion mörderisch und mächtig klingen würde, wenn es hier und da den einen und anderen Geschwindigkeitsausbruch geben würde. So wirkt Einfall auf die Dauer leider etwas zu zahnlos.
Wenn man das Album aber vielleicht als schwungvollen Dark/Black Metal betrachtet, empfindet man dies anders. Das muss jeder für sich entscheiden. Spielerisches und atmosphärisches Potential ist in jedem Fall da. Ich muss allerdings aufgrund der fehlenden Schnelligkeit einen Punkt abziehen.
6,5/10
Aceust
01. Intro
02. Enslavement
03. Mean light
04. Sacred legacy
05. Evil (Lying truth)
06. The lost essence
07. Wormy cage of elysium
08. The coming of time in darkness
09. Fight for the inner life
10. Behind horizon of mind
http://www.blackdevastation.de/
07.04.2009
Absentia Lunae - Historia Nobis Assentietvr | 2009 | ATMF | CD | Black Metal
Das zweite Album der mir bisher unbekannten
italienischen Band hinterlässt einen bleibenden Eindruck, der jedoch nicht
durchweg positiv ist. So hätte man das überlange Intro doch von der Länge her
halbieren können, damit es den Hörer ins Album reinzieht, anstatt ihn zu
langweilen. Daraufhin stürzt man jedoch sofort in rasende Drums mit technisch
hochwertig gespielten Gitarren und hasserfülltem und teils rotzigem Gesang.
Insgesamt werden 5 Stücke geboten + Intro und
Outro, wobei es jedoch innerhalb der Stücke oftmals aufgrund fehlender
Variation sehr ähnlich klingt. Dazu wartet zwischendrin eine Passage mit
Kriegsamtosphäre(?) auf, jedoch geht es danach genauso mehr oder weniger
lieblos weiter, wie zuvor.
Ich hatte mir definitiv mehr versprochen. Am
Ende war es nur eine leere Hülle mit gut produzierter und schneller
Belanglosigkeit. Jedoch sollte man vorher selbst mal auf der
"MySpace"-Seite reinhören, da sich sicher doch der ein oder andere
Liebhaber finden wird.
4,5/10
F.
01. Neuropa calling
02. Condemnation of rationalism
03. There are chilling signs of an eternal
farewell (Along the ever-awakening trailed path)
04. The scream & its enlightening echo
05. The timeless call - Cruelly does it resound!
06. In the sign of aries, history will prove us
right
07. Hyperborean sun found
06.04.2009
Nocturnal Degrade - Cold Passion Of Decadence | 2008 | Eigenproduktion | CDR | Black Metal
Cold passion of decadence ist die erste Demoveröffentlichung des italienischen Einmannprojekts Nocturnal Degrade.
Gespielt wird atmosphärischer Black Metal, der wohl als Depressive
Ambient Black Metal gedacht ist. Wirklich überzeugend ist das Ganze
aber nicht, da es in diesem Bereich einfach viel zu viele Projekte und
Tonträger gibt, die lediglich Mittelmaß verkörpern. Im Falle von Nocturnal Degrade
reicht aber es noch nicht mal dazu, denn zu ideenlos und langweilig
sind die Lieder. Zudem nervt der extrem simpel und monoton
programmierte Drumcomputer. Der Rhythmus ist stets ein treibender und
zumeist schneller, der dumpf und monoton dahintuckert und der von einem
ruhig intonierten Kreischgesang sowie atmosphärischen Riffs begleitet
wird. Vereinzelt kommt auch mal ein dezent arrangiertes Keyboard aus
dem Hintergrund hinzu.
Das Beste an dieser Veröffentlichung ist das Gitarrenspiel, welches vereinzelt durchaus durch gute Melodieführungen auffällt. Aber das ist insgesamt viel zu wenig. Die Lieder sind alle recht lang und schaffen es zu keinem Zeitpunkt, auf irgendeine Art und Weise irgendeine Stimmung zu transportieren, geschweige denn Atmosphäre zu erschaffen. Zu langweilig und belanglos kommt der atmosphärische und auf Schwermut und Verzweiflung getrimmte Einmann-Black-Metal rüber. Immerhin verzichtet Nocturnal Degrade auf hysterischen Kreischgesang, was man ja schon anrechnend anmerken muss. Dennoch ist und bleibt Cold passion of decadence eine unterdurchschnittliche und deshalb überflüssige Veröffentlichung.
3/10
Aceust
01. Cold passion of decadence
02. Dreaming of the moon sadness
03. Embrace me in depression
04. Springtime and discomfort
05. To feel myself between the graves
Das Beste an dieser Veröffentlichung ist das Gitarrenspiel, welches vereinzelt durchaus durch gute Melodieführungen auffällt. Aber das ist insgesamt viel zu wenig. Die Lieder sind alle recht lang und schaffen es zu keinem Zeitpunkt, auf irgendeine Art und Weise irgendeine Stimmung zu transportieren, geschweige denn Atmosphäre zu erschaffen. Zu langweilig und belanglos kommt der atmosphärische und auf Schwermut und Verzweiflung getrimmte Einmann-Black-Metal rüber. Immerhin verzichtet Nocturnal Degrade auf hysterischen Kreischgesang, was man ja schon anrechnend anmerken muss. Dennoch ist und bleibt Cold passion of decadence eine unterdurchschnittliche und deshalb überflüssige Veröffentlichung.
3/10
Aceust
01. Cold passion of decadence
02. Dreaming of the moon sadness
03. Embrace me in depression
04. Springtime and discomfort
05. To feel myself between the graves
Descending Darkness - Blutrausch | 2009 | Ashen Productions | CD | Black Metal
Im letzten Jahr gab es die Wiederveröffentlichung des Gevatter Hein Demos und mit der MCD Blutrausch gibt es nun nach sechs Jahren neues Material von Descending Darkness. Die Gruppe ist auf Blutrausch kaum wieder zu erkennen, wenn man Gevatter Hein
noch im Gedächtnis hat. Diese radikale und von Menschenhass geprägte
Rohheit des Demos ist nun einer weniger extremen und vielfältigeren
Spielweise gewichen. Weniger extrem dahingehend, dass vor allem der
Klang verbessert wurde und vielfältiger, da Descending Darkness auf Blutrausch ganz klar Elemente des Thrash und Death Metals verwendet. Heftig und extrem ist die Musik aber noch immer.
Bereits nach dem Abklingen des Intros beginnt das relativ kurze Bloodfuck schnell und heftig. Ein rasendes Schlagzeug, schnelle eingängige Riffs und ein zum Teil tiefer, kehliger Gesang, lassen phasenweise sogar eine niederwalzende Black-Death-Metal-Stimmung aufkommen. Im folgenden Titellied Blutrausch ist das hohe Tempo über weite Strecken zwar gleichfalls eine dominierende Komponente, doch gibt es zwischendurch auch immer wieder langsame sowie riffbetonte Parts, die schwung- und kraftvoll sind. Im letzten Drittel des Liedes sind dann richtig gute, flott gespielte Thrash-Metal-Riffs zu hören, die von einem fies verzerrten Kreischgesang begleitet werden und somit perfekt abrundend, für ein geniales und heftiges Black-Thrash-Metal-Gefühl sorgen.
In Deathkult hingegen wird dann wieder eine schnelle und antreibende Black-Death-Mischung gespielt, die vor allem vom dumpfen und leicht blechernen Schlagzeug sowie den dunklen Riffwänden bestimmt wird. Passend dazu ist der Gesang hier dann auch wieder tiefer. Schleppend, aber dabei betont treibend und schwungvoll, geht es anfänglich mit Sword of Black Metal weiter. Durchbrochen wird dies zweimalig durch zum Teil heftige und brutale Geschwindigkeitsausbrüche, die durch gute Breaks und Übergänge auffallen. Im abschließenden Sadistic domination gibt es dann neben derben Black-Death-Angriffen, die durch sehr gutes, einprägsames Riffing bestechen, auch zerstörerische Knüppelparts und im Mittelteil eine kurze, dunkelatmosphärische Passage.
Blutrausch ist eine sehr gelungene und angenehme Veröffentlichung. Descending Darkness spielt zwar nach wie vor extremen Metal, der diesmal aber sowohl spielerisch als auch klanglich überzeugen kann. Zudem ist es Descending Darkness sehr gut gelungen, die drei Stile Black, Death und Thrash Metal miteinander zu kombinieren. Das trotz aller Schnelligkeit im Detail durchaus vielschichtige Werk, fällt nicht nur durch die guten Riffs auf, auch im rhythmischen Bereich gibt es hier und da gute, sowie unerwartete Momente zu hören. Und nicht zuletzt ist da auch noch der Gesang, der sehr variabel, aber stets stimmig, fies und böse ist.
8,5/10
Aceust
01. Intro
02. Bloodfuck
03. Blutrausch
04. Deathkult
05. Sword of Black Metal
06. Sadistic domination
http://www.descending-darkness.net/
http://www.ashenproductions.net/
Bereits nach dem Abklingen des Intros beginnt das relativ kurze Bloodfuck schnell und heftig. Ein rasendes Schlagzeug, schnelle eingängige Riffs und ein zum Teil tiefer, kehliger Gesang, lassen phasenweise sogar eine niederwalzende Black-Death-Metal-Stimmung aufkommen. Im folgenden Titellied Blutrausch ist das hohe Tempo über weite Strecken zwar gleichfalls eine dominierende Komponente, doch gibt es zwischendurch auch immer wieder langsame sowie riffbetonte Parts, die schwung- und kraftvoll sind. Im letzten Drittel des Liedes sind dann richtig gute, flott gespielte Thrash-Metal-Riffs zu hören, die von einem fies verzerrten Kreischgesang begleitet werden und somit perfekt abrundend, für ein geniales und heftiges Black-Thrash-Metal-Gefühl sorgen.
In Deathkult hingegen wird dann wieder eine schnelle und antreibende Black-Death-Mischung gespielt, die vor allem vom dumpfen und leicht blechernen Schlagzeug sowie den dunklen Riffwänden bestimmt wird. Passend dazu ist der Gesang hier dann auch wieder tiefer. Schleppend, aber dabei betont treibend und schwungvoll, geht es anfänglich mit Sword of Black Metal weiter. Durchbrochen wird dies zweimalig durch zum Teil heftige und brutale Geschwindigkeitsausbrüche, die durch gute Breaks und Übergänge auffallen. Im abschließenden Sadistic domination gibt es dann neben derben Black-Death-Angriffen, die durch sehr gutes, einprägsames Riffing bestechen, auch zerstörerische Knüppelparts und im Mittelteil eine kurze, dunkelatmosphärische Passage.
Blutrausch ist eine sehr gelungene und angenehme Veröffentlichung. Descending Darkness spielt zwar nach wie vor extremen Metal, der diesmal aber sowohl spielerisch als auch klanglich überzeugen kann. Zudem ist es Descending Darkness sehr gut gelungen, die drei Stile Black, Death und Thrash Metal miteinander zu kombinieren. Das trotz aller Schnelligkeit im Detail durchaus vielschichtige Werk, fällt nicht nur durch die guten Riffs auf, auch im rhythmischen Bereich gibt es hier und da gute, sowie unerwartete Momente zu hören. Und nicht zuletzt ist da auch noch der Gesang, der sehr variabel, aber stets stimmig, fies und böse ist.
8,5/10
Aceust
01. Intro
02. Bloodfuck
03. Blutrausch
04. Deathkult
05. Sword of Black Metal
06. Sadistic domination
http://www.descending-darkness.net/
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02.04.2009
De Magia Veterum - Migdal Bavel | 2009 | Transcendental Creations | CD | Black Metal
Für De Magia Veterum ist der Niederländer Mories alleinverantwortlich. Obwohl ich De Magia Veterum
bisher nicht kannte, ist Mories kein Unbekannter für mich. Denn Mories
ist es auch, der alleine hinter Gnaw Their Tongues steht. Doch anders
als seinerzeit auf „An epiphanic vomiting of blood“,
welches durch eine bizarre Kombination von Black Metal, Noise,
Industrial und Ambient für wahrlich düstere Atmosphären sorgte, geht es
auf Migdal Bavel geradezu chaotisch, roh und technisch zu.
Migdal Bavel ist ein heftiges Album, das grell und laut, schroff und gemein aber auch hochgradig abstrakt und komplex ist. Man muss entweder wirklich starke Nerven mitbringen, um die 38 Minuten durchzustehen, oder man muss eine Neigung für solchen chaotischen „Krach“ haben. Denn an Noise wird man auf Migdal Bavel immer wieder mal erinnert, denn Mories’ absolut überzeichneter, elektronisch verzerrter Kreischgesang, stößt bisweilen in aberwitzige Regionen vor, die dem Wahnsinn schon sehr nahe kommen. Manchmal habe ich den Eindruck, als hätte jemand ein Kind an ein Keyboard gesetzt, dass dann selig ob des Klangkraches, fröhlich auf die Tasten haut, so willkürlich scheinen manchmal die Strukturen zu sein. Ganz so willkürlich ist das Chaos dann letztlich natürlich nicht. Der Aufbau der einzelnen Lieder gehorcht schon einer gewissen Logik, die man durchaus nachvollziehen kann, wenn man denn in den Klangsturm einzutauchen vermag. Dann offenbaren sich sogar manchmal angenehme harmonische Strömungen, die überraschend klar und sphärisch sind und einen gebotenen Kontrast zur grellen Urgewalt der wüsten Gitarren darstellen. Denn nicht selten treibt es Mories mit eigenwilligen Riffs und Disharmonien dicht an die Schmerzgrenze.
Migdal Bavel eignet sich also perfekt als ultimativer Soundtrack, um jemanden in den Wahnsinn zu treiben. Man muss sein Opfer einfach nur fesseln, die Augen verbinden, Kopfhörer aufsetzen und Migdal Bavel auf voller Lautstärke laufen lassen. Wer das überlebt, ist mit Sicherheit ein Fall fürs Sanatorium. Mir gefällt Migdal Bavel, obgleich ich es nicht uneingeschränkt genießen kann. Man muss es wohldosiert anwenden und harschen, chaotischen Black Metal mögen.
7/10
Aceust
01. The confusion of tongues
02. Migdal bavel
03. The boat of Uta-Naphistim
04. Interlude I: The ruins of Copan
05. Curse of Cannan
06. Zaota
07. I am the vine
08. Interlude II: Evocation of the Gallu
09. Below the altar of Ra-Hoor-Khuit
10. Rapture
Migdal Bavel ist ein heftiges Album, das grell und laut, schroff und gemein aber auch hochgradig abstrakt und komplex ist. Man muss entweder wirklich starke Nerven mitbringen, um die 38 Minuten durchzustehen, oder man muss eine Neigung für solchen chaotischen „Krach“ haben. Denn an Noise wird man auf Migdal Bavel immer wieder mal erinnert, denn Mories’ absolut überzeichneter, elektronisch verzerrter Kreischgesang, stößt bisweilen in aberwitzige Regionen vor, die dem Wahnsinn schon sehr nahe kommen. Manchmal habe ich den Eindruck, als hätte jemand ein Kind an ein Keyboard gesetzt, dass dann selig ob des Klangkraches, fröhlich auf die Tasten haut, so willkürlich scheinen manchmal die Strukturen zu sein. Ganz so willkürlich ist das Chaos dann letztlich natürlich nicht. Der Aufbau der einzelnen Lieder gehorcht schon einer gewissen Logik, die man durchaus nachvollziehen kann, wenn man denn in den Klangsturm einzutauchen vermag. Dann offenbaren sich sogar manchmal angenehme harmonische Strömungen, die überraschend klar und sphärisch sind und einen gebotenen Kontrast zur grellen Urgewalt der wüsten Gitarren darstellen. Denn nicht selten treibt es Mories mit eigenwilligen Riffs und Disharmonien dicht an die Schmerzgrenze.
Migdal Bavel eignet sich also perfekt als ultimativer Soundtrack, um jemanden in den Wahnsinn zu treiben. Man muss sein Opfer einfach nur fesseln, die Augen verbinden, Kopfhörer aufsetzen und Migdal Bavel auf voller Lautstärke laufen lassen. Wer das überlebt, ist mit Sicherheit ein Fall fürs Sanatorium. Mir gefällt Migdal Bavel, obgleich ich es nicht uneingeschränkt genießen kann. Man muss es wohldosiert anwenden und harschen, chaotischen Black Metal mögen.
7/10
Aceust
01. The confusion of tongues
02. Migdal bavel
03. The boat of Uta-Naphistim
04. Interlude I: The ruins of Copan
05. Curse of Cannan
06. Zaota
07. I am the vine
08. Interlude II: Evocation of the Gallu
09. Below the altar of Ra-Hoor-Khuit
10. Rapture
01.04.2009
Svart - Våran tid är förbi / 2009 / Frostscald Records
Die MCD Våran tid är förbi ist der direkte Nachfolger zum Debütalbum Vanära, vanmakt och avsmak und beinhaltet neben den drei neuen Lieder zudem das komplette Då allt upphör
Demo als Dreingabe. Für die Aufnahmen zur MCD wurde ein Gastmusiker
für das Schlagwerk engagiert. Obwohl die Aufnahmen zu beiden Werken nur
ein Jahr auseinander liegen, sind die Unterschiede immens. Auf Våran tid är förbi
ist das Tempo vorwiegend schnell und eingängig, die Riffs grell und
gern eingängig. Auch der Gesang ist etwas verändert und wurde nun mehr
geschrien, zudem ist er lauter und energischer. Stellenweise, mit manch
einem Riff, erinnert mich Svart hier an Burzum. Nämlich dann, wenn die grellen, hellrauen Gitarren monoton und hypnotisch aufbegehren.
In den beiden ersten Liedern Den absoluta tomheten und Mot dödens slätter, die zusammen auf eine Spielzeit von über 39 Minuten kommen, gibt es nur minimale Abwechslung. Die beiden Stücke bestehen vor allem aus dem eingängig schnellen Spiel, das monoton und zuweilen rau und hypnotisch ist. Trotz der dezidierten Armut an Unterschieden wirken die Lieder zu keinem Moment langweilig oder zu monoton. Feine Variationen gibt es eben doch, etwa kurze, langsam und sphärisch gespielte Einlagen. Nur treten diese nicht allzu oft auf, was bei einer Länge von 39 Minuten echten Seltenheitswert hat. Das dritte und letzte Lied der MCD, Dessa kedjor, dessa bojor, ist durchgängig langsam und schleppend. Es dominieren über weite Strecken ruhig gespielte, atmosphärische Gitarren und ein ebenfalls ruhiger, aber nach wie vor eindringlicher, Kreischgesang. Es ist ein sehr schwermütiges Lied, angenehm und dezent.
Nachfolgend sind die vier Lieder des Demos zu hören. Hier bekommt man also Einblick in die Anfangstage von Svart. Der Klang ist naturgemäß dünner, aber für ein Demo überdurchschnittlich gut. Die Lieder gehen in die Richtung des Debütalbums, sind also abwechslungsreicher ausgefallen, besitzen Tempowechsel, melodische Strecken und auch harsche Passagen.
Im direkten Vergleich zu Vanära, vanmakt och avsmakt gefällt mir Våran tid är förbi besser. Ich mag die kalte und monotone Raserei der beiden ersten Stücke und ihre burzumartigen, hypnotischen Riffs. Zudem ist der Klang der MCD mächtiger und erdrückender, was den langen, schnellen und eingängigen Passagen in die Hände spielt, und sie noch eindrücklicher macht. Und mit dem Demo als Bonus, welches gleichfalls ohne nennenswerte Schwächen auskommt, kann man hier gar nichts verkehrt machen.
8/10
Aceust
01. Den absoluta tomheten
02. Mot dödens slätter
03. Dessa kedjor, dessa bojor
04. Ångest
05. Då allt upphör
06. Ändlöst
07. Låt det ske
http://www.ensamvarg.com/web/svart/index.html
http://www.frostscald.com/
In den beiden ersten Liedern Den absoluta tomheten und Mot dödens slätter, die zusammen auf eine Spielzeit von über 39 Minuten kommen, gibt es nur minimale Abwechslung. Die beiden Stücke bestehen vor allem aus dem eingängig schnellen Spiel, das monoton und zuweilen rau und hypnotisch ist. Trotz der dezidierten Armut an Unterschieden wirken die Lieder zu keinem Moment langweilig oder zu monoton. Feine Variationen gibt es eben doch, etwa kurze, langsam und sphärisch gespielte Einlagen. Nur treten diese nicht allzu oft auf, was bei einer Länge von 39 Minuten echten Seltenheitswert hat. Das dritte und letzte Lied der MCD, Dessa kedjor, dessa bojor, ist durchgängig langsam und schleppend. Es dominieren über weite Strecken ruhig gespielte, atmosphärische Gitarren und ein ebenfalls ruhiger, aber nach wie vor eindringlicher, Kreischgesang. Es ist ein sehr schwermütiges Lied, angenehm und dezent.
Nachfolgend sind die vier Lieder des Demos zu hören. Hier bekommt man also Einblick in die Anfangstage von Svart. Der Klang ist naturgemäß dünner, aber für ein Demo überdurchschnittlich gut. Die Lieder gehen in die Richtung des Debütalbums, sind also abwechslungsreicher ausgefallen, besitzen Tempowechsel, melodische Strecken und auch harsche Passagen.
Im direkten Vergleich zu Vanära, vanmakt och avsmakt gefällt mir Våran tid är förbi besser. Ich mag die kalte und monotone Raserei der beiden ersten Stücke und ihre burzumartigen, hypnotischen Riffs. Zudem ist der Klang der MCD mächtiger und erdrückender, was den langen, schnellen und eingängigen Passagen in die Hände spielt, und sie noch eindrücklicher macht. Und mit dem Demo als Bonus, welches gleichfalls ohne nennenswerte Schwächen auskommt, kann man hier gar nichts verkehrt machen.
8/10
Aceust
01. Den absoluta tomheten
02. Mot dödens slätter
03. Dessa kedjor, dessa bojor
04. Ångest
05. Då allt upphör
06. Ändlöst
07. Låt det ske
http://www.ensamvarg.com/web/svart/index.html
http://www.frostscald.com/
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