18.08.2008
Triste - Audial Suicide | 2008 | Choirs Of Delusion | Kassette | Black Metal
Audial suicide erschien bereits 2007 und erfuhr von Choirs of Delusion in diesem Jahr eine ansehnliche Veröffentlichung als stil- und geschmackvoll gestaltete Kassette. Den Anfang macht Failure, ein wahnsinnig gutes Lied, wegen dem sich schon ganz allein ein Kauf von Audial suicide lohnt. Hier macht der alleinige Musiker Hètre alles richtig, was man richtig machen und beachten kann.
Failure ist über 13 Minuten lang und enthält eine Fülle an unterschiedlichen Elementen, die sich zu einer einzigen düsteren und abgründigen Materie verschmelzen. Einerseits zeugen die verzerrten aber stets ruhigen Riffs von einer unermüdlichen Beklemmung und Schwermut, andererseits gibt es aber auch wunderbare klar gespielte Momente, die in ihrer Einfachheit bestechend sind und den inneren Schmerz vortrefflich verkörpern. Failure ist aber nicht nur langsam und voller ruhiger Melancholie. Es gibt auch schnell und harsch eingespielte Parts, die stampfend im Rhythmus sind und durch eine bizarre, schräg verzerrte Melodieführung auffallen.
Das zweite, unbetitelte Stück ist nach dem 13 Minuten langen Failure mit weniger als sechs Minuten relativ kurz. Und es ist recht ruhig: Es sind klare sowie verzerrte Melodien zu hören, begleitet vom harschen und eindringlichen Kreischgesang. Triste kreiert hier eine konstante und ruhige Atmosphäre der Schwermut, da es im Lied nur minimale Veränderungen und Wallungen gibt. Hier und da sind zwar vereinzelt eindringlicher und lauter arrangierte Momente zu hören, doch überwiegt insgesamt die gleichbleibende ruhige Spielführung, mit ihren sehr guten Melodien.
Im letzten Titel Lacrymal sind dann wieder abwechslungsreichere Strukturen zu hören. Neben schönen ruhigen Parts, in denen die klare Akustikgitarre erneut zu hören ist, gibt es auch einen sehr schnellen und hämmernden Part. Ebenso sind aber auch längere und treibende Strecken mit verzerrten, melancholischen Gitarrenmelodien zu hören. Phasenweise ist Lacrymal auch sehr bizarr, da Triste sehr eigenwillige und nicht vorhersehbare Wechsel und spielerische Elemente platziert hat.
Audial suicide ist eine bemerkenswerte und sehr gelungene Veröffentlichung. Failure trägt zwar maßgeblich dazu bei, da es ein extrem gutes Lied ist, doch auch die beiden anderen Stücke sind sehr gelungen und hörenswert. Zwei Aspekte der mir an Audial suicide sehr gefallen, sind, dass Triste immer wieder die klare Akustikgitarre verwendet und dass es harsche, bizarre und vielleicht kurzweilig chaotisch anmutende Momente gibt. Denn auch wenn die melancholische (eher ruhige) Komponente überwiegt, fehlen die impulsiven Emotionen und Gefühlsausbrüche nicht, was für mich wichtig ist und die Authentizität Tristes unterstreicht.
8/10
Aceust
01. Failure
02. Untitled
03. Lacrymal
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