Dass einige Jahre ins Land gehen, bevor ein neues Album von Funeral Winds erscheint, ist keine Neuigkeit mehr. Schließlich musste man damals auf Koude haat geschlagene sechs Jahre warten. Seitdem sind drei Jahre vergangen und das neue, dritte Album, Nexion xul – The cursed bloodline, ist im Handel erhältlich. Doch ob sich die Warterei gelohnt hat und Funeral Winds ein weiterer Geniestreich gelang, ist zweifelhaft.
Stilistisch hat sich nichts Grundlegendes verändert. Funeral Winds
steht nach wie vor für rauen, kompromisslosen Black Metal der
schnelleren Gangart. Aber es stellt sich bereits mit dem ersten Titel, The old serpent stirs, Ernüchterung ein. Unvergessen an dieser Stelle ist der fulminante wie zugleich heftige Auftakt auf Koude haat, welcher rau, heftig, böse und unbeschreiblich hasserfüllt war. Diese Intensität bleibt in The old serpent stirs
aus. Die Spielweise ist zwar vorwiegend schnell und zum Teil sehr
brachial, doch ist der Klang insgesamt zu klar und sauber. Das
Schlagzeug besitzt zwar durchaus Druck, zumal, wenn man die Lautstärke
hochdreht; doch klingen die Instrumente insgesamt zu schwach. Mit dem
Gesang ist es dasselbe, er entwickelt zu keinem Zeitpunkt auf Nexion xul jene Eindringlichkeit und emotionsgeladene Aussagekraft, wie auf den alten Veröffentlichungen.
Mit Fasten upon the mankind the eye of death wird es etwas besser. Es ist ein anfänglich schnelles, zum teil rumpelndes Stück, dass atmosphärisch etwas an Godslayer xul erinnert. Dies aber auch nur zum Anfang, denn nach dem guten Beginn verliert sich Funeral Winds
zunehmend in zahnlosen mittelschnellen und schleppenden Arrangements.
Ganz zum Schluss wird es zwar noch mal schnell, doch das rettet das Lied
auch nicht mehr.
Sehr brutal und schnell wird The blood of chaos eröffnet
worauf recht bald ein schleppender, aber treibender Part folgt, der
sich gut und mitreißend anhört. Diese, sehr schnellen und schleppenden
Parts wechseln sich stetig ab, wobei vor allem die langsameren Passagen
eine gute, kraftvolle Atmosphäre entwickeln, da die Riffs, Melodien und
der Gesang hier gut zur Geltung kommen.
Für die restlichen Lieder gilt im Prinzip das Selbe. Funeral Winds präsentiert sich stilsicher und leistet sich, das Songwriting betreffend, keinen wirklichen Ausrutscher. Das Material von Nexion xul ist ansprechend und enthält die typischen Elemente, die man von Funeral Winds
kennt. Trotzdem fehlt dem Album etwas, es ist allerdings eher etwas
subjektives, etwas das die Ausstrahlung und Atmosphäre betrifft. Nexion xul enthält zwar heftige und brutale Anteile, doch wirkt es trotzdem und insgesamt zu harmlos. Nexion xul
vermag zu keinem Zeitpunkt die hasserfüllte, verachtende und
zerstörerische Stimmung zu beschwören, welche die früheren Werke von Funeral Winds so herausragend machte.
Nexion xul ist für sich genommen gewiss kein schlechtes
Album und wäre es von jemand anderen, wäre ich womöglich richtig
angetan. Doch wenn ich Funeral Winds hören möchte, sind die älteren Werke der für mich definitiv erste Wahl.
01. The old serpent stirs
02. Fasten upon mankind the eye of death
03. The blood of chaos
04. Anzu
05. The cursed bloodline
06. The luminous dissolves
07. Den of the malignant ones
08. Alkatu destroyed
09. I call upon the deep
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