Vier Jahre nach dem ersten und einzigen Demo veröffentlichen die Österreicher Ewig Frost ihr Debütalbum. Im Booklet von Blue septime winters
steht „Black Metal Old School“ geschrieben. So ist es auch. Es gibt
über neun Lieder verteilt, rohen und kompromisslosen Black Metal.
Der, mit knapp zwei Minuten bemessene Einklang, ist nicht zu lang
und geleitet mit ruhigen, sphärischen Klängen ins Album, bevor Ewig Frost mit Army of the beast
sein wahres, raues und dreckiges Gesicht offenbart. Denn es geht
polternd schnell, mit rauem Klang und schnellen, zuweilen unsauber
klingenden Riffs los. Army of the beast bleibt ein schnelles, treibendes Stück, auch wenn es zwei schleppende Pausen gibt, die allerdings nicht weniger schroff klingen.
Im folgenden Throne of slaves sind urige Gitarrenläufe zu hören, die dem Stempel „Old School“ mehr als gerecht werden. Phasenweise ist Throne of slaves
zwar auch schnell und stampfend, doch überwiegt insgesamt diese
dreckige Metal-Spielweise, mit ihren Old School-Riffs und
Melodieführungen. In Possessed hämmert Ewig Frost jedoch vom ersten Augenblick an gnadenlos drauf los. Lediglich in der Mitte des Liedes gibt es eine kurze, gemäßigtere Passage.
Mit einem eingängig, stampfend und schleppend strukturierten Rhythmus beginnt Die Brut.
In dieser, spieltechnisch ruhigeren Phase, fällt erneut der sehr raue
und aggressive Klang der Gitarren auf. Dadurch wirkt die Musik noch
böser und fieser, da die angestimmten Riffs und Melodien viel besser zur
Geltung kommen. Die Brut ist dann auch ein weitgehend schleppender Titel, mit einigen kurzen, schnellen Schüben.
Ebenfalls schleppend und mit dunklen Gitarrenläufen beginnt Twisted blood,
doch im weiteren Verlauf entwickelt es sich zu einem wechselhaften
Lied, das phasenweise sehr treibend, dabei aber nur zweimal wirklich
schnell wird. Stattdessen herrscht mittelschnelles Spiel mit rauen Riffs
und Harmonien vor, was mich ein wenig an Bloodhammer und Incriminated
erinnert, die ja gleichfalls puren Metal fernab lieblichen Gedudels
zelebrieren.
Visions of black fängt zwar zügig und treibend an, wird
dann aber in der zweiten Hälfte einstweilig schleppender, dabei mit
einprägsamen Riffs. Dies wird dann mehrmalig von aggressiven, heftigen
und eingängigen Ausbrüchen unterbrochen.
Das Titellied Blue septime winters ist mit sechseinhalb
Minuten das mit Abstand längste Lied des Albums. Es beinhaltet sowohl
eine atmosphärische Einleitung, wie dreckige, schleppende Parts und
aggressive, schnelle Knüppelparts.
Der letzte Titel Warlust wird mit über 22 Minuten im
CD-Spieler angezeigt, doch die tatsächliche Länge liegt bei knappen
viereinhalb Minuten, danach folgt dann endlos lange Stille, bevor dann
ein versteckter Titel zu hören ist. Dabei scheint es sich um ein live
aufgenommenes Stück zu handeln, da am Ende im Hintergrund Publikum zu
hören ist. Das interessante daran ist jedoch, dass in diesem Live-Stück
die Gitarren weniger rau und aggressiv, somit besser klingen, als auf
dem restlichen, im Studio produzierten Material.
Wie am Anfang der Besprechung verkündet, ist Blue septime winters
purer Black Metal der alten Schule, der rau, gemein und ohne
harmonisches Gedöns auskommt. Allerdings sind die schleppenden Stücke
und Passagen überzeugender als das schnelle und harte Spiel. In den
schnellen und aggressiven Abschnitten fehlt mir etwas die Inspiration
und Atmosphäre, was auch daran liegt, dass die Gitarren in diesen Parts
einfach zu unsauber klingen. Anders ist es da in den schleppenden
Arrangements, wo die Gitarren besser klingen und die eine gute
Atmosphäre erzeugen.
01. Landscapes of frost (The dying emotion)
02. Army of the beast
03. Throne of slaves
04. Possessed
05. Die Brut
06. Twisted blood
07. Visions of black
08. Blue septime winters (Blood of brothers)
09. Warlust
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