Ich kann die positive Resonanz einiger Bekannter zum dritten Satanic Warmaster-Album nicht nachvollziehen. Ich hatte von Carelian satanist madness
mehr erwartet. Eine Enttäuschung war von mir im Vorfeld völlig
ausgeschlossen worden da sowohl das letzte Album zuvor, wie auch die
diversen Split-Veröffentlichungen mir nahezu alle sehr zusagten. Die
Enttäuschung über das neue Werk sitzt tief, es erscheint mir völlig
farblos, ja geradezu verletzend in seiner Langweiligkeit. Ich weiß,
viele sehen und empfinden das anders als ich, wie gesagt, diese
wohlwollenden Ansichten kann ich nicht nachvollziehen. Die acht Lieder
die auf Carelian satanist madness enthalten sind, sind allesamt solide und tragen schon die typischen Merkmale Satanic Warmaster's
jedoch fehlt mir das gewisse Etwas, das auf dem bisherigen Material
stets vorhanden war. Ein Gefühl, eine Atmosphäre ist abhanden gekommen –
es ist etwas diffus und nicht klar greifbar. Ein wenig fehlt mir auch
das Grimmige und Radikale auf der neuen Scheibe, was mal mehr, mal
weniger ebenfalls kennzeichnend war für Satanic Warmaster. Freilich, das neue Album ist an sich nicht schlecht. Stünde nicht der Name Satanic Warmaster darauf, sondern irgendein anderer, würde es sicher besser abschneiden. Satanic Warmaster haben allerdings einige großartige Veröffentlichungen auf ihrer Haben-Seite sodass Carelian satanist madness diesem Anspruch einfach nicht gerecht wird, nicht gut genug ist.
Das beste Lied gibt es gleich am Anfang, bei The vampiric tyrant
ist die (meine) Welt noch in Ordnung, obgleich mit das am Anfang
seltsam klingende Keyboard schon stutzig machte. Es sind eigentlich nur
zwei, drei Töne die sich wiederholen, klingt irgendwie billig, kitschig.
Doch der Rest vom Lied stimmt. Anfangs eine schleppende Rhythmik,
vordergründige Gitarren und dann später ein schneller und eingängiger
Takt mit dem typischen Gesang und dann verschiedene Rhythmen die gut und
bandtypisch strukturiert sind. Ein gutes Satanic Warmaster Stück
eben. Doch bereits mit dem zweiten Titel, dem Titelstück des Albums
machte sich schnell Ernüchterung breit. Ein langes und streckenweise
langsam gehaltenes Lied welches für die Spielzeit des Liedes zu wenig
Abwechslung besitzt. Die Ansätze die zu erkennen sind, haben durchaus
Potential doch wurde dieses vorhandene Potential kaum ausgeschöpft. Die
wenigen guten Arrangements und Strecken gehen in der Flut belangloser
Rhythmuswechsel, Melodien und langweiliger Strukturen unter. Als Krönung
gibt es dann zum Ende hin auch noch überflüssiger Weise mit Blessed be the grim arts ein instrumentales Orgel-Stück, das unfreiwillig und bitter schmeckend ein passender Abgang von Carelian satanist madness ist, weil es plump, langweilig und ideenlos ist.
01. The vampiric tyrant
02. Carelian satanist madness
03. True blackness
04. My dreams of 8
05. Eaten by rats
06. 666
07. My kingdom of darkness
08. Blessed be grim arts
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