Obwohl Brahmavidya: Primordial 1 das bereits vierte Album der Singapurer Rudra
ist, war mir bis vor wenigen Tagen deren Existenz völlig unbekannt. Ich
wusste nicht was mich erwarten würde, zumal in dem Promoschreiben etwas
von „Vedic Death Metal“ geschrieben stand. Nach einigen Durchläufen der
CD muss ich sagen, dass ich hellauf begeistert bin. Anfangs wirkte die
Zuordnung Death Metal etwas befremdlich auf mich, da vor allem der
Gesang Rudras so gar nicht nach den tiefen und
kräftigen Death Metal–Stimmen klingt, die man zumeist geboten bekommt.
Der verzerrte Gesang von Rudra klingt viel mehr nach Black und Thrash Metal, was sich aber auf Brahmavidya: Primordial 1 sehr gut macht. Denn musikalisch zünden Rudra
ein überaus anspruchsvolles und vielschichtiges Feuerwerk ab, nicht nur
weil man immer wieder diesen vedischen bzw. hinduistischen Einflüssen
begegnet.
Die Lieder sind teilweise sehr technisch, hart und stramm
strukturiert, was zunächst für einen modernen Eindruck sorgt. Es wurden
einige Breaks eingebaut, schnelle klare und geradlinige Passagen sind
ebenso vorhanden wie viele Geschwindigkeitswechsel sowie stimmige und
melodische Ruhepausen. Obwohl das Ganze erst einmal technisch und
trocken rüberkommt, klingt es aber ganz anders, nämlich flüssig, warm
und lebendig. Dies liegt einerseits an dem Klang, den Rudra so hinbekommen haben, dass Brahmavidya: Primordial 1
hart und kraftvoll klingt, dabei aber nicht steril und anonym wirkt.
Des weiteren präsentiert sich die Gruppe variabel und spielfreudig an
den Gitarren, an denen sie einige Melodien und Soli zaubern, die direkt
ins Blut gehen. Aber auch diese vedischen Einflüsse und Elemente, die
perfekt in den brutalen Metal implementiert worden sind verleihen Brahmavidya: Primordial 1
eine starke und vereinnahmende Atmosphäre. Diese Elemente die für
europäische Ohren womöglich etwas „exotisch“ klingen, liegen in
verschiedenen Formen vor. Sprachlich und inhaltlich wie auch
musikalisch, etwa bei einem ruhigen chorartigen Gesang oder leisen
Melodien, die „fremd“ klingen und einen mystischen Eindruck
hinterlassen.
Abschließend möchte ich betonen, dass Brahmavidya: Primordial 1 kein experimentelles Opus oder so genannter Avantgarde Metal ist. Rudra zelebrieren exzellent brutalen und harten Metal der verschiedene Einflüsse und Stile in sich vereint.
Wer die Scheibe bei einem
Vertrieb entdeckt, sollte sich nicht zu schade sein, sein Glück mit Rudra zu versuchen.
01. Twilight of duality
02. Ananya Chaitanya
03. The pathless path to the knowable unknown
04. There the sun never shines
05. Veil of Maya
06. Ageless consciousness, I am
07. Meditations on the Mahavakya
08. Aham Brahmasmi
09. Shivoham
10. In the fourth quarter: Turiya
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen