Zu Moloch habe ich mich schon andernorts mehrmals kritisch geäußert, weshalb ich mir dies bei dieser Besprechung einfach spare. Die Versammlung im Nebel ist eine optisch ansprechende Split-Veröffentlichung, die neben Moloch das bisher unbekannte russische Einmannprojekt Svartedauen beherbergt. Da es von Moloch auf dieser Split leider ausschließlich Dark Ambient zu hören gibt, fokussiere ich mich also auf Svartedauen, denn da gibt es den Black Metal noch.
Svartedauen ist mit drei Titeln angetreten, die zusammen auf satte 35 Minuten kommen. Erwartungsgemäß tönt Svartedauens Black Metal roh, allerdings nicht so roh oder minimalistisch, wie man hätte annehmen können. Moloch ist mir bisher jedenfalls nicht als Hochglanzgruppe mit ausgefeilter Produktion aufgefallen. Die drei Stücke von Svartedauen
sind lang und zumeist rhythmisch schleppend. Der Gesang ist stark
verzerrt, aber dabei stets ruhig. Giftiges oder lebhaftes Gekreische
gibt es ebenso wenig wie emotinales Gejammere. Stattdessen präsentiert
sich Svartedauen bedacht, ruhig und aufgeräumt.
Eingängigkeit hält sich mit melodischen Gitarrenläufen ausgewogen die
Waage. Da gefällt mir vor allem das lange und über weite Strecken
monotone Водяной sehr gut. Es gibt kaum Abwechslung und auch
strukturell bietet das Lied wenig. Trotzdem versprüht es eine gute und
authentische Atmosphäre, die durch minimalem Aufwand eine maximale
Wirkung erzielt.
Aber auch die beiden anderen Lieder gefallen, wobei auch diese
nicht besonders abwechslungsreich ausgefallen sind. Lange eingängige
Passagen herrschen auch hier vor, wobei in Зимний вечер eine Klargitarre für angenehme Akzente sorgt und Ведьма durch harsches Tempo auffällt.
Im Grunde ist Die Versammlung im Nebel eine feine Split-Veröffentlichung, jedenfalls was Svartedauen anbelangt. Svartedauen ist eine neue Gruppe die nichts Neues, dafür aber überdurchschnittliches Liedgut verbreitet. Gäbe es von Moloch statt reinem Ambient auch Black Metal, wäre die Split sicherlich ein Geheimtipp. Denn guten Black Metal gibt es ja von Moloch,
deshalb verstehe ich diese reinen Ambientveröffentlichungen von auch
nicht so recht. Wie auch immer, wer sich nicht an Ambient stört, kann
hier sehr gern zugreifen, da es mit Svartedauen über eine halbe Stunde lang guten Black Metal gibt.
7/10
Aceust
01. Moloch - Herbst in den Tiefen eines Waldtraumes
02. Svartedauen - Ведьма
03. Moloch - Ein Land, wo der Winter immer bleibt
04. Svartedauen - Зимний вечер
05. Moloch - Die Zeit beerdigt sich selbst und erschafft die gefrorene Natur der Ewigkeit
06. Svartedauen - Водяной
07. Moloch - Ausklang
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