14.01.2009
Lost Life - Wrecked Human Deathcult | 2008 | Pestilence Records | CD | Black Metal
Nach dem ansprechenden Debütalbum Odium erwartete ich vom Nachfolger Wrecked human deathcult ein ähnlich gutes Album voller Kälte und Hass. Davon ist jedoch kaum etwas zu spüren, auch wenn Nephesus im Heft der CD schreibt, dass dies sein persönlichstes Material ist. Wrecked human deathcult ist in jedem Fall dunkler und subtiler ausgefallen. Die Strukturen sind komplexer und anspruchsvoller, der Drumcomputer wurde durch zwei Schlagzeuger ersetzt, die sich die Arbeit geteilt haben. Eigentlich sind das alles Umstände, die dazu führen, besseres und ansprechendes Material zu kreieren. Es ist auch gar nicht mal schlecht was Lost Life da macht. Immer wieder schimmern oldschool Elemente durch, was ich grundsätzlich gut finde. Fiese und dreckige Riffs kombiniert mit Breaks und treibenden, mittelschnellen Rhythmen. Das sind alles Sachen die ich mag und schätze, aber im Falle von Wrecked human deathcult vermag der Funke einfach nicht überzuspringen. Mitverantwortlich dafür ist jedenfalls Nephesus’ Gesang, der zumeist minimal verzerrt ist, dafür aber rau und heiser klingt.
Spieltechnisch gibt es das volle Programm. Eingängig schnell und stampfend gespielte Parts mit monotonem Riffing, als auch mittelschnelle und schleppende Arrangements. So manches Mal wirkt Lost Life dabei wie eine Death-Metal-Gruppe. Die dunklen Gitarrenläufe und der gleichfalls dunkle Gesang besorgen diese eher trockene und technische Atmosphäre, die ich eher dem Death und Thrash Metal als dem Black Metal zuordne. Dies ist auch so ein Ding, weshalb ich nur minimalen Zugang zu Wrecked human deathcult bekomme. Ungeachtet der durchaus guten Strukturen wirkt die atmosphärische Komponente unstimmig auf mich. Es fehlen irgendwo Emotionen und Stimmungen. Wrecked human deathcult wirkt auf eine sonderbare Art und Weise lustlos heruntergespult. Handwerklich gut aber ohne Geist. Dies wird auch nicht mehr mit dem Silencer Cover Death, pierce me wettgemacht, welches dem Original zuweilen nahe kommt und leider auch das beste Lied des Albums ist.
5/10
Aceust
01. Atrocious pleasure
02. Der Fluch
03. Deathcult
04. Swallowed by darkness
05. Narben
06. Genocide
07. Black dust
08. Silencer, pierce me (Silencer Cover)
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