26.01.2009

Kaeos - Wolves For The Throat / Ravens For The Eyes | 2007 | Eigenproduktion | CDR | Black Metal

Ende 2007 gegründet, gibt es nun nach einem Jahr mit Wolves for the throat – Ravens for the eyes das erste Demo. Wer die professionell gestaltete CDR besitzt, könnte von der modernen und stilvollen Aufmachung Irre geführt werden. Modern inszenierter Black Metal, der technisch und komplex, und/oder mit Ausflügen in elektronische Bereiche angereichert ist, ist schwer angesagt, und so dachte ich nach der visuellen Begutachtung auch, Kaeos würde sich diesem Trend anschließen. Weit gefehlt. Bereits die ersten Sekunden vom Auftaktstück I machen alle Vorurteile zunichte. Das Schlagzeug rumpelt und hämmert eingängig einen flotten Rhythmus, die Bassgitarre flimmert surrend im Hintergrund und die Gitarren erklingen roh und minimalistisch. Trotz der monotonen Schnelligkeit erzeugen die Gitarren, und der ruhige, langsam und tief vorgetragene Doom Metal Gesang, eine schwermütige und trostlose Atmosphäre.

Anders geht es im folgenden The grinding gears of time zu, dem mit knapp acht Minuten Spielzeit längsten Lied. Der Titel ich durchgängig langsam und entwickelt im Verlauf einen monotonen Sog, der mich atmosphärisch ein wenig an Drone Doom erinnert. Das gleich bleibende Flackern der Saiteninstrumente führt zu dieser Stimmung, aber auch der durchgängig ruhige und verständliche Gesang trägt dazu bei.

Der Anfang von Wolves for the throat, der eingängig schnell ist, erinnert mich hingegen an Judas Iscariot. Das polternde Schlagzeug, die hell, grell gestimmte Gitarre und der knarrende, rabengleiche Gesang gehen in die Richtung Akhenatens. Doch dies ist nur am Anfang so. Nach dem ersten Wechsel wird das Lied abwechslungsreicher und damit auch eigenständiger. Es wechseln sich nun langsame und mittelschnelle Tempi ab, die Gitarren werden melodischer und das Lied tauscht die anfängliche Grimmigkeit gegen eine latente Schwermut ein. Zum Abschluss folgt Ravens for the eyes, das kürzeste Lied, welches durchgängig stampfend schnell ist. Es ist allerdings zugleich auch das schwächste Lied, da das Riffing und der Gesang zuweilen etwas unstimmig auf mich wirken.

Kaeos ist mit Wolves for the throat – Ravens for the eyes eine sehr interessante Veröffentlichung gelungen, auf der die Band verschiedene Ansätze verfolgt. Vor allem I und The grinding gears of time haben es in sich, da es Kaeos dort ausgezeichnet schafft, die Monotonie packend und vereinnahmend vorzutragen. Ich bin gespannt, welche Ansätze Kaeos in Zukunft weiterverfolgen wird. Wer möchte, kann sich das Demo auf der Homepage der Band runterladen oder auch die CDR bestellen.


7/10
Aceust

01. I
02. The grinding gears of time
03. Wolves for the throat
04. Ravens for the eyes

Rex Satanachia - First Legion Of Hell | 2008 | Grom Records | CD | Black Metal

Das dänische Zweiergespann Rex Satanachia debütiert mit dieser First legion of hell betitelten MCD und zelebriert darauf schnellen, tosenden und aggressiven Black Metal. Obwohl Schnelligkeit und Brachialgewalt das alles bestimmende Element sind, versteifen sich die Musiker nicht zu sehr auf die rasenden und heftigen Arrangements. Neben einigen mittelschnellen Parts sind es vor allem die Gitarren, die immer wieder für atmosphärische Momente sorgen. Punktuell kommt auch ein überaus dezent gehaltenes Keyboard zum Einsatz.

So manches Mal erinnert mich Rex Satanachia an Dark Funeral und das „Vobiscum satanas“ Album, obgleich die Dänen natürlich nicht die Präzision und Durchschlagskraft der Schweden erreichen. Spieltechnisch geht es aber in jedem Fall in diese Richtung. Rasende Geschwindigkeiten, abrupte Wechsel und ein sehr riffbetontes Gitarrenspiel, das sowohl extrem temporeich als auch lebendig und abwechslungsreich ist, werden hier ordentlich vorgetragen. Gesanglich agiert man meistens im typischen Black Metal Kreischgesang, doch hier und da sind auch tiefe, kehlige Death Metal Intonationen zu hören.

First legion of hell ist eine anständige Debütveröffentlichung, die vor allem aufzeigt, dass Rex Satanachia spielerisches Potenzial hat. Es ist nicht einfach, diese Vielzahl an Tempowechseln und hohen Geschwindigkeiten punktgenau und kontinuierlich durchzustehen. Hier und da mag es vielleicht noch ein minimales Timingproblem geben, doch fällt das kaum auf. Wer es schnell, satanisch und heftig mag, sollte ruhig mal ein Auge auf Rex Satanachia werfen, darf dabei allerdings nicht die Perfektion und Klasse der Schweden erwarten. Auch klanglich kann First legion of hell noch nicht mithalten, da es vor allem im Bereich der tiefen Töne noch an Volumen und Durchschlagskraft fehlt.


6,5/10
Aceust

01. The breath of Satanachia
02. Channeling the paragon of supernatural evil
03. Path of the magus
04. Luciferian bloodrites
05. As the first legion descends
06. Revelations of sathanas rex

23.01.2009

Anael - From Arcane Fires | 2008| Paragon Records | CD | Black Metal

Nach dem stark an Samaels Frühwerke erinnernden Debütalbum Necromantic rituals, und dem kraftvollen wie riffbetonten, an neue Zemial erinnernden Zweitling On wings of mercury, folgt nun mit From arcane fires der dritte Streich. Das neue Album der stets okkult orientierten Gruppe Anael klingt wieder ganz anders. From arcane fires vereint quasi die Rohheit vom Debüt mit der Melodik vom zweiten Album. Herausgekommen ist dabei ein sehr eigenständiges und vom Anfang bis Ende packendes Album.

Mit einer Spielzeit von über 61 Minuten ist das Album nicht gerade kurz geraten, doch Anael nutzt die Zeitspanne geschickt, indem abwechslungsreich gestrickte Lieder durch das Werk geleiten. Die Länge der einzelnen Lieder bewegt sich dabei zwischen fünf und zwölf Minuten, wobei man sich gerade in den längeren Stücken ausführlich Zeit nimmt, um den Hörer mit subtilen, atmosphärischen Parts zu berauschen. Das Schöne an dem Album ist nämlich, dass es zur keinem Zeitpunkt zu melodisch oder atmosphärisch wirkt. Anael spielt stets bedacht und subtil, was schlussendlich natürlich auch die mystische Ausstrahlung der Lieder und Passagen unterstreicht. Essentiell dafür ist das sehr gute Gitarrenspiel, welches immer wieder sehr gute Riffs und Melodien offenbart, die einerseits so offensichtlich sind wie auf On wings of mercury, aber auch sehr versteckt und unauffällig platziert und gestaltet wurden. Die atmosphärischen Strukturen sind zwar insgesamt betrachtet das dominierende Element, doch gibt es selbstverständlich auch harte und teils sehr kraftvoll arrangierte Parts, die einen dann regelrecht wach rütteln.

Anael hat mit dem dritten Album From arcane fires ein weiteres Mal ein überaus gelungenes und ansprechendes Werk erschaffen. Es ist das bisher eigenständigste Werk, welches mir auch am besten gefällt. Obwohl es atmosphärisch ist, ist es weniger melodisch als der Vorgänger. Es wirkt nicht so „verspielt“, besitzt stattdessen mehr Dunkelheit und ist auch in den kraftvollen und harten Parts energisch und packend.


7,5/10
Aceust

01. Devil's tongues
02. She is ever a moon
03. Down winding stairs
04. Blood and honey
05. Song of the moth
06. All souls night
07. Mûspilli

http://www.anael.de/

Moredhel - Hades Revenit | 2008 | Eigenproduktion | Kassette | Black Metal

Es ist das siebte Jahr des Bestehens Moredhels und Hades revenit stellt die inzwischen vierte Demoveröffentlichung dar. In der Zeit gab es viele Liveauftritte und Besatzungswechsel, doch mit Hades revenit ist den Ingolstädtern ein überraschendes Demo gelungen. Moredhel steht zwar seit jeher für hasserfüllten, rohen und aggressiven Black Metal, doch gelang es bisher nie so gut, wie mit Hades revenit. Im Vergleich zum letzten Demo Klänge des Triumphs wurde der Klang wesentlich verbessert. Vor allem die Gitarren klingen nun nicht mehr so grell und überaus präsent, auch die Lautstärke des Gesanges wurde besser abgemischt. Dadurch wirkt die Musik zwar nicht mehr ganz so extrem und roh, doch dafür kommen einzelne Feinheiten besser zur Geltung, was letztlich auch der Atmosphäre dienlich ist.

Moredhel spielt auf Hades revenit kompromisslosen sowie hasserfüllten Black Metal ohne Firlefanz. So gibt es bis auf das Intro auch keine atmosphärischen Parts die das Ganze auflockern sollen. Die Lieder sind direkt und geradeaus, wobei man nicht in starrer Monotonie drauflos prügelt. Sowohl rhythmisch als auch an den Saiteninstrumenten gibt man sich bis zu einem gewissen Grat abwechslungsreich. Schnelligkeit und Heftigkeit ist allerdings ganz klar die vorherrschende Stoßrichtung. Einzig im längsten Lied Le voyage de mes pensées wird die Heftigkeit zurückgenommen, wobei trotz des mittelschnelles Tempos und des guten, leicht melodischen Riffings, Hass und Eindringlichkeit latent zu spüren sind.

Ein interessanter und abrundender Aspekt ist das Sodom Cover Gomorrah. Statt, wie üblich, Darkthrone, Burzum oder Hellhammer nachzuspielen, gibt es von Moredhel hier eine heftige Thrash-Granate. Moredhels Version ist natürlich roher und aufgrund des Gesanges hasserfüllter, doch kommt dies in dieser Black-Metal-Version sehr gut rüber.

Hades revenit ist das bisher beste Demo von Moredhel, sowohl klanglich als auch strukturell. Manchmal übersteuert das Schlagzeug zwar zu sehr, sodass es zu einem dumpfen, basslastigen Wummern wird, doch passt dies ganz gut zur energischen Eindringlichkeit.


7/10
Aceust

01. Intro
02. Victory march of the black phalanx
03. Niedergang
04. Moredhel
05. Black Metal is blood is Satan
06. Le voyage de mes pensées
07. Gomorrah (Sodom Cover)

20.01.2009

Fen - The Malediction Fields | 2009 | Code666 | CD | Black Metal

The malediction fields ist das Debütalbum der englischen Gruppe Fen, die atmosphärischen Black Metal spielt, wie er zurzeit wohl sehr angesagt ist. Mit den beiden ersten Titeln fährt die Band auf dieser Schiene auch noch ganz passabel. Verzerrter, ein wenig heiser klingender Kreischgesang wird mit grellen Gitarrenwänden und verschiedenen Tempi kombiniert. Hier und da sind klare Akustikparts zu hören. So weit ist alles noch im grünen Bereich, doch mit dem dritten Stück, Colossal voids, wird alles zunichte gemacht. Das achteinhalb Minuten lange Lied überrascht durch extrem seichte Klänge mit klarem Gesang und unverzerrten Gitarren. Ich habe nichts gegen solche Musik an sich, aber in dieser Kombination mit harschem Black-Metal-Gesang und grellen Gitarren empfinde ich diese Post-Rock-Einflüsse mehr als unpassend. Zumal der klare Gesang in Colossal voids sehr sanft und zerbrechlich wirkt, was mich gar nicht anspricht.

Und so geht es dann auch auf dem kompletten Album weiter. Es wechselt sich roher, durchaus guter Black Metal, mit einer Vielzahl an klaren und atmosphärischen Unterbrechungen ab. Mal ist es Post Rock, mal ist es Ambient und auch etwas Folk fehlt nicht. Diese Mischung gefällt mir gar nicht, obgleich die einzelnen Elemente für sich allein genommen durchaus etwas haben. Nur ist es die Vermischung, der Wechsel zwischen diesen Stilrichtungen, der mir missfällt. Ich bin mir sehr sicher, dass The malediction fields ein sehr erfolgreiches Album werden wird, weil Fen wohl genau das spielt, was viele derzeit hören wollen. Für Freunde von Bands wie Alcest oder Agalloch sicherlich empfehlenswert, auch für all jene, die atmosphärischen Black Metal generell mögen und solchen Vermischungen nicht so abgeneigt sind wie ich.


5/10
Aceust

01. Exile's journey
02. A witness to the passing of aeons
03. Colossal voids
04. As buried spirits stir
05. The warren
06. Lashed by storm
07. Bereft

Traumatic Voyage - Cogito Ergo Sum | 2008 | Merciless Records | CD | Dark Metal

Nachdem sich Merciless Records bereits dem 2006er Album Khiaoscuro annahm, hat das Label nun auch das bereits 1998 aufgenommene Werk Cogito ergo sum veröffentlicht. Laut Astorian, dem Alleinherrscher von Traumatic Voyage, sei dieses Werk sein absoluter Egotrip und er geht davon aus, dass niemand befähigt ist, dieses Werk zu verstehen. Beachtet man diese misanthropische Selbstverherrlichung nicht weiter und man ist düsterer experimenteller Musik nicht abgeneigt, kann man mit Cogito ergo sum seine Freuden haben. Im direkten Vergleich zu Khiaoscuro ist Cogito ergo sum atmosphärischer und melodischer ausgefallen, was mir besser gefällt. Die Strukturen sind diesmal nicht so oft so komplex und aufgeladen an schnellen, kompakten Arrangements. Dies hat zur Folge, dass ich schneller in die Musik und deren bizarre Klanglandschaften hinein finde. So manches Mal sind aber auch auf Cogito ergo sum sehr eigenwillige, technische und anstrengende Strukturen zu hören, die nicht immer einfach zu ertragen sind. Doch sind solche Parts gegenüber Khiaoscuro seltener.

Bei Traumatic Voyage ist aber nicht nur die Musik an sich eigenartig, auch der Klang hat etwas sehr spezielles, da er oft dumpf und kraftlos ist. In der Regel empfinde ich dies als einen Mangel doch im Falle von Traumatic Voyage ist es stimmig, da dieser Klang die verstörende Atmosphäre der Musik stimmungsvoll betont. Das programmierte Schlagzeug klingt vor allem während der schnellen und stampfenden Parts sehr künstlich und mechanisch, doch darf man dabei auch nicht vergessen, dass das Album vor über zehn Jahren aufgenommen wurde. Zwei oder drei Mal geht das programmierte Schlagzeug sogar in elektronische Beats über, was im ersten Augenblick vielleicht befremdlich erscheint, erweist sich dann allerdings als schön düster und schlüssig. Merciless Records beschreibt die Musik als „sickest psycho Black Metal“ und als eine „psychoaktive Reise“, was man so stehen lassen kann, da die Musik und die Atmosphäre während der 77 Minuten langen und eben nicht kurzen Reise, durchaus psychotische Züge hat.

Man muss Traumatic Voyage und Cogito ergo sum in jedem Fall mit Vorsicht genießen und man darf nicht mit falschen Vorstellungen und Erwartungen an die Sache gehen, denn dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dieses Werk als abstoßend zu empfinden. Deshalb beschreibe ich die Musik auch nicht als irgendeine Form des Black Metals sondern ordne die Musik dem Oberbegriff Dark Metal zu. Es ist düstere und bizarre Musik mit atmosphärischen aber auch extremen Auswüchsen. Wer so etwas mag, dem wird das Album vielleicht gefallen. Mich spricht es jedenfalls an, obgleich es keine leichte Kost ist und ich die Musik sicherlich nicht zu jeder Gelegenheit hören kann.


7,5/10
Aceust

01. Cogito ergo sum (Gedankenwelt)
02. No man's land
03. Sagarmatha (Call of the mountain)
04. Behind dead eyes
05. Grenzgang(-erfahrung!)
06. Entropie
07. Jenseits des Fleisches
08. To beliefe...
09. Anachronismus
10. Tripnosis (Deus absconditus)

19.01.2009

Grim Monolith - Mooncrowned | 2008 | Eigenproduktion | CDR | Black Metal

Die italienische Formation Grim Monolith versucht, mittels des in Eigenregie produzierten Promoalbums Mooncrowned, eine Plattenfirma an Land zu ziehen. Dies könnte gelingen, da die Italiener Potenzial beweisen, welches über die 13 Stücke allerdings nicht konsequent abgerufen und genutzt wird. Spielerisch versucht sich die Band in riffbetontem Black Metal, der zwischen atmosphärisch kalt und kompromisslos grimmig hin und her schwankt. Immer wieder fühle ich mich dabei an den norwegischen Black Metal der 1990iger Jahre erinnert.

Auffälligstes Merkmal der Musik sind die oftmals hell und grell verzerrten Gitarren sowie der mit leichtem Hall unterlegte Kreischgesang. Mit diesen beiden Attributen steht und fällt alles auf Mooncrowned. Es gibt zahlreiche Parts, in denen das Riffing harmonisch mit dem Gesang in Einklang geht. Ebenso gibt es auch immer wieder Passagen, in denen sich Grim Monolith rifftechnisch verhaspelt, da man offenbar zu sehr darauf versteift ist, mit Ach und Krach eine grimmigkalte Atmosphäre erschaffen zu wollen. Manchmal geht das Vorhaben gut auf und die Musik entfaltet eine stimmige und packende Atmosphäre, manchmal gelingt das nicht.

Obwohl das Album rhythmisch nicht monoton geraten ist, geht die Vielfalt des Taktes dennoch zumeist unter. Dabei reicht das Repertoire von eingängig schnell über mittelschnell bis hin zu langsam. Zuweilen spielt Grim Monolith auch stampfend und kraftvoll auf, verlässt den Pfad des hell grellen Riffings und spielt dunkle, dreckig klingende Riffs, wie etwa im Titelstück Mooncrowned, das ganz und gar, auch durch seine melodische Komponente, überzeugen kann.

Mooncrowned ist sicherlich kein grandioses Machwerk welches überschwängliche Euphorie auslöst. Eben sowenig ist es ein glatter Reinfall. Die Band hat, wie gesagt, Potenzial und für ein Promoalbum, das man auch als eine Form des Demos verstehen kann, finde ich das auch völlig in Ordnung. En détail fehlt der Musik noch der Feinschliff, und hier und da etwas weniger Melodik, stattdessen mehr markante Ecken und Kanten, und man kann aus der Musik sicherlich noch einiges machen.


5/10
Aceust

01. Touched by the beauty of the night
02. Luna pantocrator
03. Kings of the moonless nights
04. Mooncrowned
05. Sculpting eternity
06. ...of titanism and solitude
07. Glory and wonder
08. Immortal spleen
09. The pulse of the woods
10. ...in faery lands forlorn
11. Fog adorned epitaph
12. Eremos
13. Der Siegesmarsch

Khazad Dhum - Human Breeds Evil | 2008 | Merciless Records | CD | Black Metal

Human breeds evil, das zweite Album von Khazad Dhum, deren Gründung für das Jahr 1993 datiert ist, wurde bereits 2002 fertig gestellt, aber erst jetzt veröffentlicht. Die Gründe dafür sind unbekannt. Vielleicht mag das mit der absoluten Eigenwilligkeit der Musik zusammenhängen, die alles andere als massenkompatibel ist. Khzad Dhum kreiert zum teil sehr chaotische wie zugleich auch komplexe Strukturen, die auch klanglich und gesanglich seltsam bis obskur sind. Das Liedgut ist im Einzelnen überaus vielschichtig, die dünn klingenden Gitarren warten oft sehr vordergründig auf und schmettern schnelle Riffs als auch eingängig flotte Melodieführungen. Harmonische Momente im Sinne einer lieblichen Sanftheit werden dabei allerdings eher selten erschaffen. Dies liegt aber auch am heiser verzerrten Gesang, der oft aufgekratzt wirkt und die unruhige Stimmung der Gitarren noch verstärkt.

Es ist schwierig die Musik von Human breeds evil zu beschreiben, geschweige denn die Atmosphäre einzufangen und in Worten wiederzugeben. Es ist ein sehr unruhiges Album, das sowohl melodische und verspielte als auch harte und rigorose Anteile hat. Allerdings fehlt eine klare Struktur. Zu oft wirken die Arrangements willkürlich, verworren und zu überladen, - eben chaotisch und bizarr und sind im Abschluss stets kraftlos, was dem dünnen Klang geschuldet ist. Bizarr und düster ist die Musik aber allemal, und wer eigenwilligen, bizarren Black Metal mag, wird hiermit vielleicht mehr anfangen können als ich. Human breeds evil ist nicht unbedingt Avantgarde, geht für mich aber klar in diese experimentelle Richtung. Wer wie ich, eher klare und eingängige Strukturen bevorzugt, sollt hiervon in jedem Fall die Finger lassen.


4/10
Aceust

01. From dusk 'til dawn
02. Decreaser of humanity
03. Destroy every human life
04. Day X
05. Wizard in the eternal ice (Part I: Eternal dreamland)
06. Revolution of evolution
07. You're better of that way
08. Instinctive hate
09. Wizard in the eternal ice (Part II: Return of the ice age)
10. Bring it to an end

14.01.2009

Nihilo - Nyktophobia | 2008 | Eigenproduktion | CD | Death Metal

Mit Nyktophobia erreicht mich eine interessante Debütveröffentlichung aus der Schweiz. Interessant ist sie vor allem deshalb, weil Nihilo auf eine angenehme Art und Weise altbacken aufspielt. Die fünf Musiker spielen Death Metal mit einem gehörigen Anstrich Oldschool Metal. Neben technischen Riffs, treibenden Rhythmen und wenigen, kurzen Knüppelparts, gibt es auch hier und da flüssige Soli zu hören, die eindeutig dem traditionellen Metal entsprungen sind. Am besten gefällt mir hierbei allerdings der Gesang, der kein tiefes Gegrunze ist sondern kehlig, rau und verständlich vorgetragen wird; und der auch zu Bands wie den Schweizer Granden Hellhammer oder den Kanadiern Megiddo passen würde. Dies soll nun nicht heißen, dass Nihilo ähnlich klingt oder spielt wie eine der beiden Gruppen. Vielmehr versuche ich die Atmosphäre zu skizzieren, die dem Gesang und der Spielweise innewohnt.

Die einzelnen Lieder sind alle zwischen drei und vier Minuten lang und abwechslungsreich strukturiert. Vorwiegend spielt man dabei kraftvoll, mittelschnell und sehr riffbetont. Das Riffing ist dabei sowohl melodisch und feingliedrig als auch trocken, hart und treibend. So gibt es überblickend eigentlich auch nichts zu bemängeln, wenn auch der Klang manchmal einen Deut zu schwach ist. Vor allem das Schlagzeug dürfte ruhig druckvoller und präsenter sein. Dies würde die Musik während der treibenden Parts brachialer und energischer machen.

Trotzdem ist und bleibt Nyktophobia eine gelungene Debütveröffentlichung. Wer riffbetonten Death Metal und eine Oldschoolatmosphäre mag, darf Nihilo und Nyktophobia ruhigen Gewissens probieren.


7/10
Aceust

01. Intro
02. Meating
03. Faith
04. Lords of chaos Pt. 1: Luna
05. Lords of chaos Pt. II: Sol
06. Once upon a time on a frozen lake

Lost Life - Wrecked Human Deathcult | 2008 | Pestilence Records | CD | Black Metal


Nach dem ansprechenden Debütalbum Odium erwartete ich vom Nachfolger Wrecked human deathcult ein ähnlich gutes Album voller Kälte und Hass. Davon ist jedoch kaum etwas zu spüren, auch wenn Nephesus im Heft der CD schreibt, dass dies sein persönlichstes Material ist. Wrecked human deathcult ist in jedem Fall dunkler und subtiler ausgefallen. Die Strukturen sind komplexer und anspruchsvoller, der Drumcomputer wurde durch zwei Schlagzeuger ersetzt, die sich die Arbeit geteilt haben. Eigentlich sind das alles Umstände, die dazu führen, besseres und ansprechendes Material zu kreieren. Es ist auch gar nicht mal schlecht was Lost Life da macht. Immer wieder schimmern oldschool Elemente durch, was ich grundsätzlich gut finde. Fiese und dreckige Riffs kombiniert mit Breaks und treibenden, mittelschnellen Rhythmen. Das sind alles Sachen die ich mag und schätze, aber im Falle von Wrecked human deathcult vermag der Funke einfach nicht überzuspringen. Mitverantwortlich dafür ist jedenfalls Nephesus’ Gesang, der zumeist minimal verzerrt ist, dafür aber rau und heiser klingt.

Spieltechnisch gibt es das volle Programm. Eingängig schnell und stampfend gespielte Parts mit monotonem Riffing, als auch mittelschnelle und schleppende Arrangements. So manches Mal wirkt Lost Life dabei wie eine Death-Metal-Gruppe. Die dunklen Gitarrenläufe und der gleichfalls dunkle Gesang besorgen diese eher trockene und technische Atmosphäre, die ich eher dem Death und Thrash Metal als dem Black Metal zuordne. Dies ist auch so ein Ding, weshalb ich nur minimalen Zugang zu Wrecked human deathcult bekomme. Ungeachtet der durchaus guten Strukturen wirkt die atmosphärische Komponente unstimmig auf mich. Es fehlen irgendwo Emotionen und Stimmungen. Wrecked human deathcult wirkt auf eine sonderbare Art und Weise lustlos heruntergespult. Handwerklich gut aber ohne Geist. Dies wird auch nicht mehr mit dem Silencer Cover Death, pierce me wettgemacht, welches dem Original zuweilen nahe kommt und leider auch das beste Lied des Albums ist.


5/10
Aceust

01. Atrocious pleasure
02. Der Fluch
03. Deathcult
04. Swallowed by darkness
05. Narben
06. Genocide
07. Black dust
08. Silencer, pierce me (Silencer Cover)

08.01.2009

Savnock - Universe Of The Desolated Mind | 2008 | Splendour Productions | Kassette | Black Metal

Universe of the desolated mind heißt die Debütveröffentlichung Savnocks, einem Zweimanngespann aus den USA. Savnock spielt abwechslungsreichen und sehr gitarrenbetonten Black Metal, der trotz des Hangs zu melodischen Riffs und Melodien immer auch schroff und roh bleibt. Das Duo bewegt sich vorwiegend in mittelschnellen Tempi fort, die gerne aber auch schleppend bis langsam oder antreibend schnell sein können. Interessanter und prägender für die Musik von Savnock ist jedoch das Gitarrenspiel. Immer wieder wartet Savnock mit minimal verzerrten Gitarrenläufen auf, die melodisch und atmosphärisch sind und beim ersten Durchgang auch überraschend wirken. Savnock hat diese Gitarrenparts allerdings sehr gut in die Musik eingeflochten, wodurch die Kassette insgesamt betrachtet eine packende Atmosphäre entwickelt. Denn die Musik die Savnock spielt, ist sehr eigenständig und verbindet epische Momente mit dunklen und zum Teil auch bizarren Elementen. Dabei nimmt der harmonische Aspekt zu keinem Zeitpunkt überhand. Weder sind die Gitarren zu melodisch und verspielt, noch wirkt das Ganze zu sanft oder lieblich. Dabei ist natürlich auch der Gesang nicht zu vergessen, der Grimmigkeit und Kälte versprüht.

Universe of the desolated mind ist eine eigenwillige Veröffentlichung, die mir gut gefällt. Denn Savnock zeigt auf, wie man atmosphärische Elemente mit einer Spur Rohheit, Grimmigkeit und Kälte verbinden kann, ohne dabei zu melodisch oder künstlich aufgesetzt zu wirken. Denn die Strukturen der fünf unbetitelten Lieder weisen zwar hier und da durchaus komplexe Züge auf, doch sind diese sehr flüssig und fügen sich gut mit den eingängigeren Parts zusammen.

Savnock kann mit diesem Debüt also voll und ganz überzeugen. Ich bin gespannt was künftige Veröffentlichungen bringen werden, denn wenn sich die Gruppe hin zu noch mehr Melodik bewegen sollte, könnte das gute und interessante, teils mystisch und bizarr aufgeladene Gleichgewicht, leicht kippen.


8/10
Aceust

01.
02.
03.
04.
05.