22.06.2008

Thodtgehoelz - Demo | 2007 | Eigenproduktion | CDR | Black Metal

Thodtgehoelz, 2007 unter dem Namen Nachzehrer gegründet, musste wegen rechtlichen Streitigkeiten mit einer bekannten Popgruppe bereits den Namen ändern. Dies interessiert hier aber nur am Rande, da die erste Demoveröffentlichung vorliegt und somit im Mittelpunkt steht. Thodtgehoelz selbst beschreibt seinen Stil als Death / Black Metal, was man so auch gelten lassen kann, vor allem wenn man den Gesang in Augenschein nimmt.

Dieser wird denn auch sogleich im ersten Stück, Schauen die solaren Leichenfeuer, ausgiebig, lebendig und vielschichtig vorgetragen. Einerseits ist der Gesang sehr warm und kehlig, wodurch er eindringlich und raumfüllend wirkt, andererseits sind aber auch grell, hell und hysterisch verzerrte Schreie zu hören, die sowohl an depressiven Black Metal als auch an kranken Grindcore der Marke Intestinal Disgorge denken lassen. Musikalisch verhält sich Thodtgehoelz allerdings nicht ganz so extrem.

In Schauen die solaren Leichenfeuer gab es neben mittelschnellen und langsamen Passagen auch schnell, hart und treibend strukturierte Parts. Ein kaltes blaues Gluehen hingegen ist durchgehend schleppend gehalten, wirkt dabei jedoch sehr kraftvoll. Denn der Klang der Instrumente ist klar und warm, die langsamen und dunklen Riffs kommen so gut zur Geltung. Schneller, schrummiger und stampfender ist es dann in KaliYugaMessias. Das Lied wirkt schroff und roh, da die Saiteninstrumente oft und gern schnell und schrammend gespielt werden und auch der leicht dumpfe Klang des Schlagzeugs trägt zu dieser Atmosphäre bei. Abgerundet wird diese wüste und rohe Stimmung dann vom extremen und energischen Gesang.

Leich ueber Leich enthält sowohl schnell und eingängig angelegte Passagen wie auch langsame und mittelschnelle Parts. Auch an den Saiteninstrumenten gibt man sich bemüht, streut neben harten und technischen Riffs auch harmonische Melodien mit ein. Während eines Übergangs von langsam zu schnell gerät Thodtgehoelz etwas ins Schwimmen und wirkt kurzweilig unübersichtlich und leicht hektisch. Der abschließende Ambient Mix von Ein kaltes blaues Gluehen ist knapp zwölf Minuten lang und von einer kalten und düsteren Atmosphäre bestimmt. Es ist recht minimalistisch gehalten und ganz nett, hätte aber nicht sein müssen.

Thodtgehoelz hat mit der ersten Demoveröffentlichung einen anständigen Einstand gehalten. Es wird deutschsprachiger Extrem Metal geboten, bei dem zwar noch nicht alles stimmt, gerade weil musikalische Besonderheiten und Feinheiten fehlen, doch kann der extreme und vielschichtige Gesang voll und ganz überzeugen. Ein guter Ansatz ist da, mit den ersten Liedern ist der Anfang gemacht und nun muss Thodtgehoelz schauen, das solide Fundament weiterzuentwickeln.


6/10
Aceust

01. Schauend die solaren Leichenfeuer
02. Ein kaltes blaues Gluehen
03. KaliYugaMessias
04. Leich ueber Leich
05. Ein kaltes blaues Gluehen (Ambient Mix)

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