Orloeg erschien bereits 1999 und wurde nun neu abgemischt, zum
Teil neu aufgenommen und enthält neben neuer Aufmachung auch zwei
Coverstücke als Bonus. Da ich die Originalversion von damals nicht
kenne, kann ich nicht beurteilen inwieweit sich durch das neue Abmischen
und Einspielen etwas am Klang verändert hat. Der Klang der Neuauflage
ist jedenfalls als rundum gelungen zu beschreiben und gibt der
differenzierten und vielfältigen Musik von Hel den passenden Rahmen.
Orloeg beginnt mit Johann Wolfgang Goethes Erlkönig und stellt einen guten Einstieg ins Album dar, da Hel
hier ihren facettenreichen Pagan Metal, den es auf dem Album zu
entdecken gilt, quasi in komprimierter Form vorstellen. Das Lied fängt
leise und ruhig an, entlädt sich dann in einem energisch sinfonischen
Arrangement das in eine flotte eingängige Passage übergeht bevor es dann
mit dem Einsetzen der ersten Strophe wieder ruhiger wird. Vorgetragen
wird der Text sowohl von verzerrtem Gesang als auch von einer
feierlichen klaren Stimme. Mutter Erde ist von Anfang an
stürmisch und kraftvoll, geprägt von eingängigen stampfenden Rhythmen,
antreibenden Riffs und dem verzerrten Gesang. Doch mit dem ersten
Refrain wandelt sich das Lied, es wird ruhig und ein wunderbarer klarer
Gesang setzt ein, der wieder diese Feierlichkeit aufweist. Mit Wunden folgt ein kürzeres Stück, das langsam, melodisch und druckvoll gehalten ist.
Eine Flüsterstimme läutet Zeitenwende ein bevor das Lied
dann überaus aggressiv und schnell beginnt loszustürmen um nur kurze
Zeit später in einer sehr schönen, klaren und melodischen Passage zu
münden. Mit Fimbulwinter und Der Weg ist das Ziel
folgen zwei längere Stücke, die zum Teil sehr erhabene und majestätisch
anmutende Phasen haben, die sowohl durch die streckenweise hart
gespielten Gitarren wie auch dem Keyboard kraftvoll und mächtig
vorgetragen werden. Der See ist ein ruhiges und sehr
harmonisches Stück, das teilweise etwas rockig beschaffen ist und mit
seinen schönen Melodien zum Träumen einlädt.
Zu guter letzt folgen mit Windows und Through blood by thunder zwei Bonusstücke, wobei vor allem die Adaption von At The Gates interessant ist. Denn Hel benutzen anstatt des tiefen Death Metal Gesangs die melodische klare Stimme und haben Windows auch insgesamt melodischer und harmonischer gestaltet als At The Gates damals.
Mit Orloeg haben Hel ein wunderschönes
und stimmungsreiches Werk erschaffen, das sehr kraftvolle und harte
Facetten wie auch klare, melodische und erhabene Züge in sich trägt und
mit Hymnen wie Mutter Erde oder Der Weg ist das Ziel sehr mächtige Kompositionen besitzt.
01. Erlkönig
02. Mutter Erde
03. Wunden
04. Zeitenwende
05. Fimbulwinter
06. Der Weg ist das Ziel
07. Der alte Mann
08. Der See
09. Ragnarök
10. Spuren
11. Windows (At The Gates Cover)
12. Through blood and thunder (Bathory Cover)
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