Bei Kathaarsys handelt es sich um eine Gruppe aus dem spanischen Galizien, die 2002 aus dem Schutt der Gothic / Doom Band Elsenor entstand. Portrait of wind and sorrow ist die bisher erste und einzige Veröffentlichung Kathaarsys' .
Mit dem Eröffnungsstück Perennial forest of winter legt Kathaarsys
eine beeindruckende und zugleich überraschende Darbietung dar. Das Lied
ist sehr abwechslungsreich, dabei aber stets kraftvoll und zuweilen
richtig bissig. Dies lässt der Anfang des Liedes zunächst jedoch nicht
erwarten, da dieser sehr atmosphärisch und beschaulich ausgefallen ist,
zumal klarer Gesang zu hören ist. Doch dieser ruhige einleitende Part
mündet in einer schnellen brachialen Passage, die ihre Härte vor allem
durch das prägnante Riffing bezieht. Nun ist auch der Gesang schön
eindringlich verzerrt. Mit den Veränderungen der Rhythmik und Intensität
der Musik verändert sich auch der Gesang; der abwechselnd aus dem
verzerrtem Kreischgesang, einer tiefen und kräftigen Death Metal-Stimme
und den klaren Gesängen besteht.
Nach dem abwechslungsreichen Perennial forest of winter beginnt Gnostic seasons
mit roher Brachialgewalt als astreiner Nackenbrecher. Doch dies bleibt
natürlich nicht so, später kommen ruhige atmosphärische Passagen hinzu,
welche die schnellen und schleppenden Passagen immer mal wieder
durchbrechen. Das Konzept ist sicherlich nicht neu, die Lieder so zu
strukturieren dass sich harte Abschnitte mit ruhigen oder melodischen
abwechseln. Kathaarsys setzen diese Idee jedoch sehr
gut um und zeigen dabei viel Eigenständigkeit. Die Spanier überzeugen
nämlich sowohl in den Death Metal lastigen Momenten, mit dem tiefen
Gesang, dem harten technischen Riffing wie auch in den melodischen und
klaren Passagen als auch mit den zahlreichen schleppenden Arrangements.
Das Schöne dabei ist, dass Kathaarsys jegliche
Atmosphäre erzeugen, ohne auf ein Keyboard oder ähnliches zurückgreifen
zu müssen. Lediglich die Passagen mit dem klaren Gesang sagen mir nicht
ganz zu, da mir die Stimme ein wenig zu freundlich respektive harmlos
erscheint.
Portrait of wind and sorrow ist ein sehr
vielschichtiges Werk, bei dem es mit einer Gesamtspielzeit von über 65
Minuten einiges zu entdecken gibt. Wer stil übergreifenden, extremen
Metal mag, der zwischen Black, Death und Doom Metal sowie progressiven
Anteilen hin und her pendelt, wird hiermit sicherlich seine Freude
haben. Das Album erschien bereits 2005 in Eigenregie und wird jetzt im
Herbst über Silent Tree Productions wiederveröffentlicht.
01. Perennial forest of winter
02. Gnostic seasons
03. Epic pagan times
04. Portrait of wind and sorrow
05. Walk the mist in the lack
06. Nectar in the nocturnal river
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