03.10.2004

Wolfsschrei - L.U.S.T. | 2004 | Irminsul Records | CDR | Black Metal

L.U.S.T. ist die erste Veröffentlichung Wolfsschreis. Die ersten Eindrücke verheißen traditionellen mit Grimm eingehauchten Black Metal welcher überwiegend in schnellen oder zumindest antreibenden Tempi gespielt wird. Wolfsschrei halten sich nicht lange mit schleppenden Passagen oder Pausen auf, dennoch ist L.U.S.T. nicht so dezidiert eingängig und arm an Facetten wie man zunächst denken mag. Es sind immer mal wieder melodiöse oder rhythmische Ausbrüche zu verzeichnen, die allerdings meistens eher unauffällig im Hintergrund stattfinden. Gerade an der Gitarre hatte Taaken einige gute Einfälle und sie auch gelungen umgesetzt. Dies wird besonders deutlich bei Devastating blow, das sich ein wenig vom Rest des Demos abhebt. Einerseits ist der Klang leiser und rauer aber auch das Lied an sich, ist kälter und monotoner als die anderen Stücke von L.U.S.T. Aber genau da fallen diese feinfühlig gespielten Gitarrenmelodien auf, die sich einerseits von der stampfenden Eingängigkeit abheben, andererseits aber genau dadurch eine ergreifende Stimmung erzeugen.

Mit Blood on my swordblade enthält L.U.S.T. dann abschließend doch ein langsam und schleppend inszeniertes Lied, das durch die grimmige und kehlige Stimme Taakens sowie den ruhigen und dunklen Melodien eine gewisse Schwere erzeugt. Spontan fühle ich mich hier an ältere Veröffentlichungen Odals erinnert, was mir persönlich gut gefällt und in erster Linie auf dem Gesang in diesem Lied zurückzuführen ist.

Sehr positiv ist die Klangproduktion von L.U.S.T. Da haben sich Wolfsschrei nicht lumpen lassen und gut darauf geachtet, ein differenziertes Klangbild zu erhalten bei dem Gesang, Gitarren und Schlagzeug sauber und kraftvoll zu hören sind. Lediglich dem Bass fehlt es manchmal an Durchsetzungsvermögen.

L.U.S.T. wurde als aufwändig gestaltete CDr gefertigt, deren Außenhülle auf Vorder- und Rückseite von Hand mit schwarzer Tinte gezeichnet und beschrieben wurde. Dazu gibt es ein klappbares bedrucktes Beiblatt mit einheitlichem Cover. Irritierend fand ich, dass nur vier Lieder auf der Rückseite ausgewiesen sind, obwohl auf der CDr sechs Stücke zu hören sind. Das Intro und ein kurzes Instrumental wurden nicht mitgezählt.

L.U.S.T. wurde auf 200 Kopien limitiert und dürfte bereits nicht mehr erhältlich sein, sollte aber jemand das Glück haben, sie noch irgendwo bei einem Vertrieb zu sehen, ist ihm geraten, nicht zu zögern. Es ist ein gelungenes Debütdemo mit einigen guten und gelungenen Momenten, die sicherlich auch auf die weitreichenden musikalischen Erfahrungen von Taaken beruhen.

Demnächst erscheint eine Split EP mit Erhabenheit und später im Jahr dann das Debütalbum.

01. L.U.S.T.
02. Blood by thy sins
03. Devastating blow
04. Blood On My Swordblade

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