L.U.S.T. ist die erste Veröffentlichung Wolfsschreis.
Die ersten Eindrücke verheißen traditionellen mit Grimm eingehauchten
Black Metal welcher überwiegend in schnellen oder zumindest antreibenden
Tempi gespielt wird. Wolfsschrei halten sich nicht lange mit schleppenden Passagen oder Pausen auf, dennoch ist L.U.S.T.
nicht so dezidiert eingängig und arm an Facetten wie man zunächst
denken mag. Es sind immer mal wieder melodiöse oder rhythmische
Ausbrüche zu verzeichnen, die allerdings meistens eher unauffällig im
Hintergrund stattfinden. Gerade an der Gitarre hatte Taaken einige gute
Einfälle und sie auch gelungen umgesetzt. Dies wird besonders deutlich
bei Devastating blow, das sich ein wenig vom Rest des Demos
abhebt. Einerseits ist der Klang leiser und rauer aber auch das Lied an
sich, ist kälter und monotoner als die anderen Stücke von L.U.S.T.
Aber genau da fallen diese feinfühlig gespielten Gitarrenmelodien auf,
die sich einerseits von der stampfenden Eingängigkeit abheben,
andererseits aber genau dadurch eine ergreifende Stimmung erzeugen.
Mit Blood on my swordblade enthält L.U.S.T. dann
abschließend doch ein langsam und schleppend inszeniertes Lied, das
durch die grimmige und kehlige Stimme Taakens sowie den ruhigen und
dunklen Melodien eine gewisse Schwere erzeugt. Spontan fühle ich mich
hier an ältere Veröffentlichungen Odals erinnert, was mir persönlich gut gefällt und in erster Linie auf dem Gesang in diesem Lied zurückzuführen ist.
Sehr positiv ist die Klangproduktion von L.U.S.T. Da haben sich Wolfsschrei
nicht lumpen lassen und gut darauf geachtet, ein differenziertes
Klangbild zu erhalten bei dem Gesang, Gitarren und Schlagzeug sauber und
kraftvoll zu hören sind. Lediglich dem Bass fehlt es manchmal an
Durchsetzungsvermögen.
L.U.S.T. wurde als aufwändig gestaltete CDr gefertigt,
deren Außenhülle auf Vorder- und Rückseite von Hand mit schwarzer Tinte
gezeichnet und beschrieben wurde. Dazu gibt es ein klappbares bedrucktes
Beiblatt mit einheitlichem Cover. Irritierend fand ich, dass nur vier
Lieder auf der Rückseite ausgewiesen sind, obwohl auf der CDr sechs
Stücke zu hören sind. Das Intro und ein kurzes Instrumental wurden nicht
mitgezählt.
L.U.S.T. wurde auf 200 Kopien limitiert und dürfte
bereits nicht mehr erhältlich sein, sollte aber jemand das Glück haben,
sie noch irgendwo bei einem Vertrieb zu sehen, ist ihm geraten, nicht zu
zögern. Es ist ein gelungenes Debütdemo mit einigen guten und
gelungenen Momenten, die sicherlich auch auf die weitreichenden
musikalischen Erfahrungen von Taaken beruhen.
Demnächst erscheint eine Split EP mit Erhabenheit und später im Jahr dann das Debütalbum.
01. L.U.S.T.
02. Blood by thy sins
03. Devastating blow
04. Blood On My Swordblade
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