War das vorangegangene Demo Traumwelt insgesamt noch sehr grimmig und rau beschaffen so wird Lebensekel überraschend ruhig, harmonisch und melodisch mit Ein Leben ging dahin
eröffnet. Nach dieser kurzen unerwarteten Einleitung beginnt das
eigentliche Lied, welches langsam aber kraftvoll bleibt und immer mal
wieder von ruhigen melodischen Passagen durchbrochen wird. Wobei
jegliche Harmonie und Melodik gänzlich durch die Gitarren erschaffen
wird, was Eiserne Dunkelheyt gut umgesetzt haben. Nach dem schleppend langsamen Ein Leben ging dahin wird Lebensekel mit dem schnelleren und rockigen Autoagressiva
fortgeführt, in dem vor allem das Riffing teilweise sehr rockig ist.
Leider sind hierbei die Saiten zu laut und übersteuern bei den tiefen
Tönen. Mit Der Tag des ewigen Erwachens folgt ein langes und
eingängiges Stück mit antreibender Rhythmik und eindringlich verzerrtem
Gesang. Zum Ende hin wird das Lied ruhiger und langsamer und es kommen
wieder rockige Riffs zum Tragen, die leider auch hier wieder zu laut
sind. Mit Feuertod endet Lebensekel auf eine
bestialische und morbide Art und Weise, da es instrumental ruhig und
beschaulich zur Sache geht, doch die klaren und verzerrten
Kreischgesänge extrem und beklemmend sind. Zu guter letzt gibt es dann
mit Deadhouse ein Coverstück von Katatonia, was von Eiserne Dunkelheyt
überaus gut interpretiert und umgesetzt wurde. Musikalisch ist es dem
Original recht nahe, aber der gesangliche Bereich wurde sehr
eigenständig gestaltet, verzerrter Kreischgesang in verschiedenen
Variationen sowie leise chorale Gesänge kommen zum Einsatz.
Mit Lebensekel haben Eiserne Dunkelheyt
ein insgesamt melancholisches aber durchaus vielschichtiges drittes Demo
veröffentlicht, welches sich von den anderen sehr unterscheidet. Die
einzige wirkliche Schwäche für mich ist das wilde Autoagressiva,
was wegen der zu lauten Saiteninstrumente stellenweise einfach zu
unstrukturiert und chaotisch wirkt. Mit den beiden langen Stücken Ein Leben ging dahin und Der Tag des ewigen Erwachens haben Eiserne Dunkelheyt
zwei gute stimmungsintensive Lieder auf dem Demo, die vielleicht den
Weg für die Zukunft deuten. Denn sowohl im gesanglichen wie auch
melodischen Bereich liegen ganz klar die Stärken von Eiserne Dunkelheyt.
Erschienen ist Lebensekel in einer Auflage von 111 Kopien.
01. Ein Leben ging dahin
02. Autoagressiva
03. Der Tag des ewigen Erwachens
04. Feuertod
05. Deadhouse (Katatonia Cover)
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