18.04.2015

Nyseius - De Divinatione Daemonum

Nyseius - De Divinatione Daemonum
Nyseius - De Divinatione Daemonum
2015 | Black  Metal
CD | ATMF


Das französische Trio NYSEIUS spielt auf seinem zweiten Album orthodoxen Black Metal, der eine schwedische Prägung mit überaus dezenten Einflüssen von BLUT AUS NORD und DEATHSPELL OMEGA kombiniert. Desweiteren erinnert mich der Gesang von NYSEIUS immer wieder an BEHEMOTHS 1998er Album „Pandemonic Incantations“.

„De Divinatione Daemonum“ ist in jedem Fall ein düsteres und intensives Album. Einerseits ist es überaus direkt, kompromiss- und bedingungslos, andererseits enthält es aber auch ein geringes Maß an Abwechslung. Die ist auch notwendig, denn mit einer Spielzeit von 66 Minuten ist das Album nicht gerade kurz zumal einzelne Lieder  auch gerne mal neun Minuten dauern.

Das Album enthält viele Lieder, die vor allem durch eine brachiale, teils unmenschliche Schnelligkeit auffallen. Dort hämmert das Schlagzeug wahrlich erbarmungslos und erzeugt gemeinsam mit dem morbiden Gesang eine dunkle, hasserfüllte Atmosphäre. In solchen Momenten erinnern mich NYSEIUS übrigens an „Pandemonic Incantations“. Es fehlt dann lediglich das Keyboard. Doch die Franzosen spielen nicht unentwegt geradlinig und schnell. Es gibt auch Stücke und Parts in denen das Tempo massiv gedrosselt wird, was dann gelegentlich leicht an DEATHSPELL OMEGA erinnern kann. Das eine und andere disharmonische Riff erinnert mich hingegen an die alten Sachen von BLUT AUS NORD.

NYSEIUS sind aber nur bedingt mit ihren Landsmännern zu vergleichen. Die Einflüsse sind wirklich sehr gering. Wesentlich häufiger sind da schon die Momente, wo ich an schwedische Gruppen wie WATAIN oder ONDSKAPT denken muss. Trotzdem sind NYSEIUS aber eigenständig, sofern das möglich ist. Die Franzosen haben nämlich eine eigene definitive Handschrift einfließen lassen. Diese manifestiert sich immer wieder in eigenwilligen Gitarrenläufen und Breaks, was vereinzelt gar progressiv anmuten kann. Aber solche komplexen Arrangements sind gemessen an der Geradlinigkeit rar.

Besonders gut gefallen mir NYSEIUS jedoch, wenn sie direkt und geradlinig spielen. Die schnellen und schlichten Passagen und Lieder sind von einer besonders dunklen, morbiden und hasserfüllten Atmosphäre beseelt, die ich als sehr intensiv und dicht empfinde. Dies ist sowohl dem exzellenten Gesang als auch der guten Gitarrenarbeit geschuldet. NYSEIUS wirken dann einfach nur böse, bedrohlich und auch kalt. Da die Lieder allerdings relativ lang sind, kommt es schon mal vor, dass sich der eine und andere Part etwas in die Länge zieht. An dieser Stelle muss ich noch das Schlagzeug gesondert erwähnen. Denn was da geleistet wurde grenzt an einigen Stellen wirklich ans Unfassbare und Unmenschliche. Es gibt rasende Parts, wo man nur schwerlich glauben kann, einen Menschen am am Schlagzeug zu hören.

„De Divinatione Daemonum“ ist kein leicht verdauliches Album. Es ist oftmals über weite Strecken hochgradig schnell, roh und brutal. Das ist zwar hart und bedingungslos - was mir gut gefällt, doch manchmal zieht es sich eben in die Länge. Wer auf der Suche nach schnellem Black Metal mit okkulter und satanischer Thematik ist, sollte sich aber in jedem Fall näher mit „De Divinatione Daemonum“ beschäftigen. Gut gemacht ist es definitiv und es gibt auch einige Passagen, in denen man sich von der bösartigen Heftigkeit erholen kann.

1. De Casu Diaboli
2. Extinction Of The Seven Divine Spirits
3. Job’s Revelation
4. Towards The True Light
5. Lamentation Prayers
6. Finis Terra Sancta
7. Possessor Of The Key To All Mysteries
8. Manifestation Of The Three Celestial Entities
9. Lucifer Contemplation
10. Black God Ascension

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