Obwohl es ORDER TO RUIN erst seit zweieinhalb
Jahren gibt, haben die Münsteraner mit „The Loss of Distress“ bereits ihre
vierte Veröffentlichung auf die Menschheit los gelassen. Zwei EPs und zwei
Alben in so kurzer Zeit zu schreiben, selbst zu finanzieren und zu produzieren,
deutet auf viel Leidenschaft hin. Dazu passt auch die eigene Einschätzung,
einfach nur die Musik machen zu wollen, die man liebt und dabei Spaß zu haben.
Am Anfang spielten ORDER TO RUIN noch melodischen Metal mit Einflüssen aus
Thrash, Death, Power und Black Metal. Inzwischen scheint man sich stilistisch
gefunden zu haben, denn auf „The Loss of Distress“ spielen ORDER TO RUIN nun
melodischen Death Metal mit Oldschool-Einschlag und Anleihen des Thrash Metals.
Obwohl die melodische Grundausrichtung
allgegenwärtig ist und man zahlreiche melodische Gitarrenläufe vorgesetzt
bekommt, erweist sich „The Loss of Distress“ als schnelles und teils auch
aggressives Album. Das sehr variable Tempo ist häufig hoch, doch vor allem der
Gesang von Jens Schönfelder ist oftmals harsch, aggressiv und bissig – was mich
so manches Mal an das letzte Album von AT THE GATES erinnert. ORDER TO RUIN
haben ein zweites Album aus dem Ärmel geschüttelt, welches Melodik mit viel
Tempo, Schwung und Härte vermischt. Dies ist ihnen gut gelungen, denn das
Melodische ist nicht überbordend oder aufweichend. Die Gitarrenmelodien sind
passgenau und stimmungsreich und zeugen von viel Spielfreude. ORDER TO RUIN
verstehen es gleichermaßen, hart und technisch oder auch schwungvoll und
packend zu spielen. „The Loss of Distress“ ist ein sehr abwechslungsreiches
sowie bewegliches Album, ohne jedoch überladen zu sein.
Wenn man melodischen Death Metal mit viel
Abwechslung und Härte mag, ist man hier genau richtig. „The Loss of Distress“
ist ein gutes Album, welches spielerisch überzeugt und Melodik mit Aggression
und der einen und anderen düsteren Passage kombiniert. Außerdem ist der Ansatz
den ORDER TO RUIN verfolgen sehr sympathisch und authentisch. Für 5€ kann man
das Album direkt bei der Band bestellen. Da kann man gar nichts falsch machen
und eine kleine Gruppe unterstützen, die, wie bereits erwähnt, alles selbst
produziert und finanziert.
01. Grotesque Voyage
02. Cyber Assassin
03. The Martian Monarch
04. The Loss of Distress
05. The Tale oft he Witches
06. Embracing the Coffin
07. Bleeding Heaven
08. Possessed
09. Lifeless Invaders
10. Rockin‘ Hell
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