Der Name ist
Programm. Mit „Buried“ wird PEST im wahrsten Sinne des Wortes zu Grabe
getragen. Nach dem Tode von Mitbegründer und Schlagzeuger Mrok sah es zunächst
nicht so aus, als würde es nach dem großartigen Album „Tenebris Obortis“ noch ein
weiteres, letztes Album geben. Wenige Wochen vor seinem Tod nahmen PEST
allerdings Rehearsals von alten und neuen Liedern auf. Die Arbeiten wurden zwar
nie abgeschlossen, weshalb die Lieder nicht so perfekt und ausgeklügelt sind,
wie es eigentlich der Plan war. Aber da es die letzten Aufnahmen zusammen mit
Mrok sind, entschied man sie als „Buried“ zu veröffentlichen und PEST damit
faktisch aufzulösen. Das ist verständlich und zugleich schade. Für mich ist und
war PEST eine der besten deutschen Black Metal Gruppen. Ich mag jede einzelne
ihrer Veröffentlichungen und empfinde den Stil von PEST als großartig und
eigenständig, womöglich gar einzigartig!
Mit „Buried“
endet diese glorreiche Ära jedenfalls würdevoll. Es ist unverkennbar PEST, man
spürt den typischen Stil in jedem einzelnen Lied. Die Qualitäten der Stücke
schwanken klanglich relativ stark. Einige Lieder klingen schon fertig, da sie
einen guten Klang aufweisen während andere klanglich noch recht roh, also
unfertig sind. Mich stören diese klanglichen Differenzen überhaupt nicht, zumal
ich den rohen Klang einiger Lieder als passend empfinde. Er unterstreicht das Aggressive und Harsche
und stellt eine Verbindung zwischen Härte und Melodik her. Eine der großen
Stärken PESTS war es ja immer gute Harmonien und Melodien mit Rohheit und
tosender Wut zu vereinen. Dieses Können wird einem auch auf „Buried“
präsentiert. „Buried“ ist ein schnelles und in weiten Teilen rasantes, bissiges
und aggressives Werk. Vor allem auch des unfertigen Klanges wegen wirken PEST
hier sehr fordernd und harsch.
2009 veröffentlichten
PEST den Vorgänger „Tenebris Obortis“, mit dem sie mich regelrecht umhauten. Es
ist für mich ein nahezu perfektes Album und normalerweise bin ich von einem
Nachfolger immer enttäuscht. Diesmal ist es anders. „Buried“ ist in keinster
Art und Weise auch nur annähernd enttäuschend, ganz im Gegenteil. „Buried“ ist
ein sehr intensives Werk, welches eher wie eine Kompilation wirkt denn als ein
Album. Es ist ein kontrastreiches und emotionales Werk, auf dem sich Hass,
Hässlichkeit und Aggression gekonnt mit guter Melodik, Vielfalt und leichter
Melancholie paaren.
Mit „Buried“
endet der Weg einer großartigen Band sehr gelungen, ansprechend und mit größtem Anstand.
01. Intro
02. Burial
03. Kingdom
Of Madness
04. The Hunt
05. Vicious
Wrath
06. Warrior
Of Darkness 2011
07. Ära 2011
08. Call
From The Other Side
09.
Awakening
10.
Descending Into Darkness
11. Bygone
12.
Totentanz