Mit dem dritten Album Caput mortuum setzt Wolok konsequent dort an, wo Servum pecus endete. Wolok
steht nach wie vor für vollkommen obskuren und düsteren Black Metal
mit allerlei schrägen Melodieführungen, eigenartigen Rhythmen und
diversen bizarren Samples. Caput mortuum ist dem Vorgänger
aber nicht nur spielerisch und atmosphärisch, sondern auch klanglich
und produktionstechnisch recht nahe. Der Klang ist zwar ein wenig
wärmer und druckvoller, dennoch ist das neue Werk eine unmittelbare
Fortführung, die genau so gut und genau so sonderbar ist wie das
vorangegangene Werk.
Lhükkmer'thz Gesang ist herrlich schön verzerrt, wirkt partiell
grotesk und absurd. Gleiches gilt auch für die sonderbaren Rhythmen und
Harmonien, die immer wieder unvorhersehbar eingestreut werden und für
eine beklemmende, endzeitliche Stimmung sorgen. Dabei reicht das
spielerische Spektrum von einer gemäßigten Langsamkeit über treibende,
mittelschnelle Parts bis hin zu rasender Geschwindigkeit. Da das
programmierte Schlagzeug zumeist künstlich und kraftlos klingt, was man
ja schon von Servum pecus kennt, mag es vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig sein, diesem zu lauschen, wenn man Wolok noch nicht kennt. Allerdings hat diese Künstlichkeit System und ist ein wesentlicher Bestandteil der Musik Woloks.
Mit einem natürlichen, kraftvollen Schlagzeug würde die Musik bei
weitem nicht so düster und sonderbar wirken. Vor allem während der
schnellen Parts entfaltet Wolok vollständig seine
wunderbare bizarre Atmosphäre, die gerne von prägnanten Samples und
unheimlichen Melodieführungen vervollständigt wird.
Caput mortuum ist, wie schon sein Vorgänger, perfekt inszenierter Klangwahnsinn. Bizarr, krank, absurd und gemein. Mir gefällt Caput mortuum
sogar einen Ticken besser, da die Strukturen insgesamt, trotz aller
Schräg- und Abruptheit, etwas weniger chaotisch und flüssiger wirken.
8/10
Aceust
01. Bacterium dei
02. In vacuo
03. Transubs(a)tantiation
04. Anawyrm
05. Repellence serum
06. Necro priapus worship
07. Incision
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