Nebelklang ist nach einem Demo und einer EP das Debütalbum der norddeutschen Gruppe Mordrak,
die über elf Lieder und 60 Minuten Spielzeit verteilt, melancholisch
eingefärbten Black Metal spielen. Nach dem kurzen obligatorischen
Einklang beginnt mit Schemen eines Kindes ein dunkel
stampfendes Stück, das nach der ersten Strophe eingängig bleibt, doch
durch die melodische Gitarrenführung etwas aufgelockert wird. Das Lied
besteht recht lange aus dem Wechsel dieser zwei Komponenten, erst zum
Ende hin bringen Mordrak etwas Variation in die Struktur. Ähnlich verhält es sich auch in den anderen Stücken von Nebelklang,
weshalb das Album nicht gerade leicht zugänglich ist. Anfangs konnte
ich kaum etwas damit anfangen, da alles zu lang gezogen und gleich
klingend auf mich wirkte. Erst nach mehrmaligem Anhören erschloss sich
mir die Musik nach und nach und ich entdeckte die feinen
unterschiedlichen Facetten von Nebelklang. Ein Grund für dieses
Hadern ist neben der ausdauernden Beschaffenheit auch der Gesang, der
sehr verzerrt aber kraftlos ist und stellenweise sehr gedrungen und
gequält wirkt.
Mit Kalt geht es zunächst schön antreibend und rau
weiter. Es setzt dann recht bald ein ruhigeres und melodisches
Zwischenstück ein, ehe eine klare gesprochene Passage eingespielt wird
nach der Mordrak wieder wie zu Beginn des Liedes schnell und aggressiv aufspielen. Mit Erhebung
folgt ein interessantes Lied, da der Rhythmus des Schlagzeugs langsam
stampfend ist, doch die Gitarren schnell gespielt und gut arrangiert zu
hören sind. Dies erzeugt ein interessantes Klangbild und sorgt für eine
dunkle Atmosphäre. Das Titelstück Nebelklang ist ein langes,
ruhiges und sehr atmosphärisches Akustikgitarren-Stück, welches sehr
schön anzuhören ist und zum Träumen einlädt. Nebel und Regen ist streckenweise Erhebung
ähnlich, da hier wieder ein langsamer Takt mit schnellen Gitarren
kombiniert wurde. Allerdings sagt es mir hierbei nicht so zu, da das
Lied lang ist und irgendwann anfängt langweilig zu werden, da die Riffs
auf Dauer etwas platt wirken und auch das Schlagzeug konstant gleich
bleibend ist. Tränenklang und Trauersang überrascht da schon
ein wenig, da es schnell stampfend und sehr brachial anfängt und diese
aggressive Eingängigkeit auch beibehält. Die melodischen und
harmonischen Arrangements die später im Lied vorkommen, wurden sehr gut
abgepasst und eingefügt sodass Mordrak mit Tränenklang und Trauersang ein wunderbar kraftvolles und zugleich eindringliches Lied erschaffen haben. Mit Winter in Iden sowie Analogia entis sind zwei weitere schnellere Stücke von solider Beschaffenheit zu hören. Zum Abschluss haben sich Mordrak eines der besseren Lieder von Nebelklang aufgehoben. Des Sturmes Macht
ist ein langsames und kraftvolles Lied, das durch das gute einprägsame
Riffing und dem hier nicht ganz so verzerrten Gesang eine sehr
eindringliche und dunkle Atmosphäre besitzt. Zudem ist Des Sturmes Macht übersichtlich strukturiert, so dass es durchaus einen angenehmen Ohrwurmcharakter hat.
Nebelklang ist ein interessantes Album, das mit sehr
guten Liedern und Momenten aufwarten kann, allerdings hat es auch einige
mittelmäßige und langatmige Durststrecken. Der Gesang könnte auch noch
etwas lebendiger und kraftvoller werden.
Nebelklang kann für sechs Euro direkt über Mordrak bezogen werden.
01. Der Augen erster Blick
02. Schemen eines Kindes
03. Kalt
04. Erhebung
05. Nebelklang
06. Nebel und Regen
07. Tränensang und Trauerklang
08. Winter in Iden
09. Analogia entis
10. ...und es schließen sich die Lider
11. Des Sturmes Macht
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