29.03.2006

Dantalion - When The Ravens Fly Over Me | 2006 | Det Germanske Folket | CD | Black Metal

Bei When the ravens fly over me handelt es sich um das Debütalbum der Spanier Dantalion. Mit dem Titellied beginnt Dantalion stürmisch voranpreschend; schnelles hartes Schlagzeugspiel und dazu passendes Riffing. Diesem energischen Einstieg folgt alsbald eine längere melodische und sehr kraftvolle Passage, die dann irgendwann wieder vom schnellen aggressiven Spiel abgelöst wird. Mit Grant me the eternal rest führt Dantalion diese abwechslungsreiche Linie fort, in der die sehr schnellen Passagen mit den langsamen oder auch mittelschnellen Strecken in einem Wechselverhältnis stehen. So einfallslos wie es sich jetzt womöglich liest, ist es jedoch nicht. Dantalion kleidet diese Wechsel und Übergänge geschickt aus. Sowohl rhythmisch als auch melodisch haben sich die Spanier einiges einfallen lassen. Diese strukturelle Beschaffenheit wird auch in Everything ends beibehalten, wobei hier allerdings die Stärken und Schwächen von Dantalion deutlich werden. Die langsamen oder schleppenden Abschnitte klingen sehr gut, schöne und ergreifende Melodien und das ruhige aber druckvolle Schlagzeug sorgen für eine eindringliche Atmosphäre. Die harten und schnellen Strecken wirken dagegen jedoch etwas fade, schlicht weniger ergreifend. Nach diesem Muster sind auch die restlichen Lieder von When the ravens fly over me aufgebaut.

Ein weiteres Merkmal ist, dass Dantalion sowohl den typischen verzerrten Kreischgesang verwenden, wie auch tieferen und kräftigen Gesang, welcher durchaus an Death Metal erinnert. So ist When the ravens fly over me ein detailreiches Album, in dem sich die aggressiven und schnellen Anteile mit den harmonischen und melodischen Elementen in einem ausgewogenen Verhältnis befinden. Diese vielschichtigen melodischen und kraftvollen Arrangements sind sehr gut gelungen und können gänzlich überzeugen, was bei den eingängig schnellen Abschnitten leider nicht immer der Fall ist.


01. When the ravens fly over me
02. Grant me the eternal rest
03. Everything ends
04. Dreadful outcome
05. Engulfed in darkness
06. Abyss of solitude
07. Only death is real

27.03.2006

Orlog - Reinigende Feuer | 2006 | Der Germanske Folket | CD | Black Metal

Reinigende Feuer ist nach einem Demo und einer 7“ EP nun das Debütalbum von Orlog, welches ab dem 14. April im Handel erhältlich sein wird. Mit dem Lied Schatten haben Orlog einen abwechslungsreichen Einstieg in das Album gewählt. So beginnt das Lied kraftvoll, schlaggewaltig und antreibend mit schnellen Riffs, einem geradlinigen Schlagzeug und einigen Breaks. Zur Mitte des Liedes hin weicht die Härte einem ruhigen und melodischen Zwischenstück das dann in einem wieder erschnellendem aber melodisch bleibenden Finale mündet. Mein Thron führt diese harmonische Mischung aus harter Schnelligkeit und melodischen Linien fort, wobei hier vor allem dezidierte Geschwindigkeit vorherrscht die an manchen stellen durch schöne markante Riffs aufgelockert wird. Todgeweiht beginnt mit einem rasenden Tempo und dabei sehr spielfreudigen Gitarren, was ein wenig an Dark Funeral erinnert die ähnlich agieren. Eine hohe Grundgeschwindigkeit gepaart mit flinken abwechslungsreichen Gitarren, die am Ende Todgeweihts gar schrummig-thrashig gespielt werden und in einem klaren Soli gipfeln.

Orlog halten sich verhältnismäßig selten mit reinen melodischen oder harmonischen Ruhepausen respektive Passagen auf. Die Stücke sind flüssig und geradlinig strukturiert ohne große Stilbrüche oder Wechsel in den Liedern, was für ein gutes und klares Hörgefühl sorgt und einen schnellen Zugang zu Reinigende Feuer mit sich bringt. Orlog sind aber nicht nur schnell, mit den Liedern Ein Freund oder Reinigende Feuer zeigen sie, dass sie auch mit langsamen differenzierten Passagen kraftvolle und ergreifende Musik erzeugen können. Aber auch wenn es langsamer und melodischer zugeht, kehrt diese spielfreudige vordergründige Gitarre immer wieder zurück, die schon gleich am Anfang des Albums auffällt.

Reinigende Feuer ist ein gutes deutsches Black Metal Werk, das vordergründig von seiner gitarrenbetonten Schnelligkeit lebt aber auch ein gesundes Maß an Abwechslung besitzt.

01. Schatten
02. Mein Thron
03. Todgeweiht
04. Flammenherrscher
05. Ein Freund
06. Reinigende Feuer
07. Untergang
08. Aufbruch
09. Stille

Bannerwar - Centuries Of Heathen Mights | 2006 | Drama Company | CD | Black Metal

Bannerwar verkündeten ja bereits mit ihrer EP Chronicles of pagan steel in welche Richtung der seit To honour fatherland eingeschlagene Weg gehen würde. Mit dem zweiten Album Centuries of heathen might setzen Bannerwar diese Tendenz konsequent fort. Wie schon auf der EP, haben die Griechen das Grundtempo insgesamt angezogen und das, auf dem ersten Album so vordergründige und ein wenig aufdringliche Keyboard, dezent in den Hintergrund geschoben. Centuries of heathen might macht einen gereiften und professionelleren Eindruck. Ganz so kalt und eingängig wie die EP ist das neue Album aber dennoch nicht, die sieben Lieder enthalten viel mehr Raum für Abwechslung.

Das Eingangsstück The return of the twelve gods beginnt mit einer schönen und ruhig gespielten Akustikgitarrenmelodie. Nachdem sie ausgeklungen ist geht das Lied langsam, stampfend, kraftvoll und in gewisser Weise auch bombastisch weiter. Dieses bombastische Gefühl wird durch die Strophenweise zeitgleiche Verwendung des verzerrten Gesangs sowie einem Chor erzeugt. Symbols of solar might geht dann in die Richtung der EP Chronicles of pagan steel und ist entsprechend schnell und treibend beschaffen, dazu das im Hintergrund verbleibende Keyboard. Der Refrain hingegen ist langsam und druckvoll ausgekleidet, mit einigen guten Riffs und einer klaren Gesangsstimme garniert. Warspirit ist zunächst recht ähnlich strukturiert. Ein schneller Anfang mit einem langen melodischen Mittelteil in dem eine griechisch sprechende Stimme etwas erzählt bevor dann der beste Abschnitt Warspirits beginnt. Hier arbeiten Bannerwar mit verschiedenen schnellen und schleppenden Rhythmen sowie wenigen aber sehr eindringlichen Riffs. Die Atmosphäre die hier erzeugt wird, kommt einem „Kriegsgeist“ durchaus nahe. Unchaining the wolf besteht auf schnellen kalten und melodisch langsamen Elementen, wobei durchgängig eine erhabene und majestätische Atmosphäre über allem liegt, die durch den eindringlichen zentralen Gesang und den gut arrangierten und eingesetzten Keyboardklängen erzeugt wird.

Mit Ancient blood gibt es abschließend ein nachgespieltes Lied von Graveland, das akkurat umgesetzt wurde und bereits 2003 auf dem Tribut „Chronicles of Blood & Tyranny“ erschien. Bannerwar haben mit Centuries of heathen might eine weitere gelungene und überzeugende Veröffentlichung herausgebracht, die jedem zu empfehlen ist der den neueren griechischen Black Metal mag.

01. The return of the twelve gods
02. Symbols of solar might
03. Warspirit
04. Unchaining the wolf
05. Pagan bane
06. White mountains
07. Ancient blood (Graveland Cover)

25.03.2006

Wolfsschrei - Torture Of A Human Soul | 2006 | Raging Bloodlust / Nightfog | Vinyl / Kassette | Black Metal

Mit Torture of a human soul festigt Wolfsschrei das positive Fundament, das sie mit Feasting my hatred gelegt haben. Die neue Veröffentlichung setzt quasi nahtlos an und enthält drei längere grimmige Stücke in denen vor allem der wunderbare rabengleiche Gesang Taakens voll zur Geltung kommt. Atmosphärisch und stilistisch gibt es nur kleinere Veränderungen zum Album. Der Klang ist um eine Nuance schroffer und rauer ausgefallen und es fehlen überwiegend die melodischen Passagen und Aspekte die auf Feasting my hatred immer mal wieder auftauchten.

Mit Innermost scenario beginnt Torture of a human soul stampfend und eingängig, die Rhythmik wird zunächst nur minimal verändert und auch an den Gitarren verhält man sich zunächst entsprechend karg. Erst später im Verlauf des Liedes kommen Variationen zum Zuge und das Stampfen verwandelt sich in ein ruhiges, kraftvolles und schleppendes Spiel zu dem auch die Gitarren nun lebhafter bedient werden. Das Ende des Liedes ist dann wieder von der anfänglichen antreibenden Schnelligkeit bestimmt. Das Titellied Torture of a human soul fängt mit einem schnellen Grundtempo an, wobei hier vor allem die Gitarren von Beginn an mehr Spielraum haben als beim ersten Lied. Eine Lange Zeit verändert sich hieran nichts bevor dann einige rhythmische Verlagerungen auftauchen, die von einem herrlich polternden Schlagzeug gekennzeichnet sind. Abschließend wird die grimmige Atmosphäre fallen gelassen und eine melodisch gespielte Gitarre beendet das Lied. Mit Lost in void geht es dann kraftvoll und eingängig weiter, wobei Wolfsschrei hier trotz aller Eingängigkeit vor allem am Schlagzeug ein gewisses Maß an Abwechslung eingearbeitet haben.

Torture of a human soul ist ebenso wie schon Feasting my hatred zuvor, eine herrlich grimmige Veröffentlichung die nichts Gutes verheißt, wobei die neuste Veröffentlichung Wolfsschreis insgesamt etwas schroffer und roher ausgefallen ist. Vor allem die Gitarren sind auf Torture of a human soul eingängiger und minimalistischer.

Erhältlich ist Torture of a human soul auf Kassette (Nightfog Productions) und MCD / MLP (Raging Bloodlust Records).

18.03.2006

Blutklinge - Ahnengeist | 2006 | Wunjo Kunstschmiede | CD | Black Metal

Ahnengeist ist die zweite Demo-Veröffentlichung der deutschen Formation Blutklinge. Nach dem Ausklingen des Einklangs beginnt das Demo mit The fires of war are burning dezidiert eingängig, aggressiv und schnell; vorangetrieben von einer schnell gespielten Gitarre sowie einem extremen und sehr verzerrten Gesang, der eine gewisse Ähnlichkeit zu Bilskirnir aufweist. Die Gitarre und der Gesang sind im Verhältnis zum Schlagzeug sehr laut, so dass es nicht deutlich herauszuhören ist. Depression of a doomed fängt hingegen kraftvoll, langsam und melodisch an, wobei Blutklinge auch hierbei diesen eindringlichen Gesang verwenden. Das schleppende und melodische Stück schafft schnell eine melancholische und zum Namen passende Atmosphäre, die vor allem durch die Gitarrenmelodien erzielt wird. Mit Stimme des Blutes geht es ruhig weiter, nur eine Akustikgitarre sowie klarer Gesang und Flüsterstimmen kommen zum Einsatz.

Ragnarök beginnt leise, die grellen verzerrten Gitarren steigern allmählich ihre Lautstärke und Intensität bis dann das schleppende und kraftvolle Schlagzeug einsetzt. Diese einfache Rhythmik wird erst mal beibehalten, dazu einfache aber stimmungsvolle Riffs. In der Mitte des Stückes wird der „Untergang“ akustisch eingeläutet und anhand spezieller Kampfesgeräusche passend bebildert, gleichzeitig erhöhen Blutklinge das Tempo erheblich und spielen schnell und sehr eingängig weiter. Zum Ende des Liedes kommt dann wieder eine langsame, harmonische und gut inszenierte Passage. Mit den Liedern Einsamkeit und Ahnengeist haben Blutklinge am Ende des Demos zwei abwechslungsreiche Titel platziert, die vor allem im Bereich der Rhythmik facettenreicher sind. Es kommen langsame, stampfende und schleppende Takte vor, genau so wie schnellere eingängige Strecken und auch klare, melodische Passagen mit einer Akustikgitarre.

Blutklinge haben mit Ahnengeist ein interessantes und ordentliches Demo germanischen Black Metals veröffentlicht, das vor allem im Bereich der Melodien und Harmonien gut gelungen ist. Atmosphärisch und auch stilistisch erinnern Blutklinge immer wieder mal an Bilskirnir. Die grellen rauen Gitarren und der extreme Gesang sind sehr stimmig und passen gut zu einander. Allerdings gibt es Schwächen was das Schlagzeug und die Rhythmik angeht. Etwas mehr Abwechslung wäre hierbei sicherlich gut, vor allem wenn schneller gespielt wird.

Erschienen ist Ahnengeist in einer Auflage von 80 Kopien.

01. Einklang
02. The fires of war are burning
03. Depression of a doomed
04. Die Stimme des Blutes
05. Das Sterben der Ewigkeit
06. Einsamkeit
07. Ahnengeist
08. Ausklang

14.03.2006

Spectral Lore - I | 2006 | Saturnine Society | Kassette | Ambient Black Metal

Der Anfang von I ist sehr primitiv, eingängig und roh. Ein schneller, dumpfer und hämmernder Takt ist eine Zeit lang zu hören, dazu irgendwelche Klänge und Geräusche die an Metall und Maschinen erinnern. Diese lärmende Geräuschkulisse steigert sich allmählich. Leise und langsame Gitarrenmelodien kommen hinzu, die später sehr sphärisch und atmosphärisch werden.

Spectral Lore
eröffnet diese Kassette mit Layers of conception überaus düster und beklemmend. Der anfängliche primitive Eindruck verflüchtigt sich allerdings recht schnell. Es gibt immer wieder kürzere oder längere Pausen der Stille sowie ruhige instrumentale Passagen. Diese Klangpassagen sind mitunter von langer Dauer und von relativ minimalem Aufwand, was zuweilen nach düsterem Ambient klingt. Es gibt aber auch abwechslungsreiche Klangpassagen mit einer Vielzahl von Instrumenten, etwa einer Harfe oder einem Piano. Ich mag es eigentlich nicht, wenn extremer, zuweilen lärmender Metal mit solchen ruhigen Ambientklängen kombiniert wird. Doch im Falle von Spectral Lore ist es anders. Die Kompositionen und Strukturen sind von Anfang an sehr vereinnahmend und trotz des Wechsels zwischen den extremen, minimalistischen Abschnitten und den ruhigen, klaren und auch melodischen Passagen sehr flüssig. Es ist jedoch unmöglich festzustellen, wann ein Lied endet und das nächste anfängt.

Gesang kommt selten vor, doch wenn er zu hören ist, ist er sehr bizarr und extrem und für diese Stilistik wohl auch untypisch. Man würde wohl eher ein hellverzerrtes und verzweifeltes Kreischen vermuten. Doch stattdessen ist eine dunkele, dumpfe verzerrte Stimme zu hören die nicht richtig geflüstert aber auch nicht richtig gesprochen wird. An einer Stelle von I klingt Spetral Lore sogar ein wenig nach einer alten griechischen Gruppe, was wohl mit der Herkunft von Spectral Lore zu erklären ist. An besagter Stelle erinnern die Riffs vielleicht ein wenig an Rotting Christ. Dazu eine dunkle, kehlige Stimme, im Hintergrund ein Keyboard und später eine melodische Flöte. Diese Stilistik und die damit einhergehende Atmosphäre findet man bei einigen alten griechischen Bands, eben Rotting Christ oder auch Deviser. I besteht aus sehr eigenwilligen und eigenständigen Kompositionen, die allesamt düster sind. Diese Eigenwilligkeit wird auch mit dem letzten Stück betont, das in seiner Rhythmik und Melodieführung an einen Tango erinnert.


Für mich ist I ein wunderbares Werk bei dem ich mich voll und ganz zurückziehen kann, das extreme Gegensätze beinhaltet und von einer massiven Schwermütigkeit durchsetzt ist. Erschienen ist die Kassette in einer ebenfalls sehr schönen Aufmachung sowie einer Limitierung auf 250 Stück.

01. Layers of conception
02. The drowning
03. Echoes of a long dead & forgotten place
04. The descent
05. Sigma receptor
06. The cleansing rain / Morningrise in the eternal fields
07. Exodus

09.03.2006

Mordrak - Nebelklang| 2006 | Eigenproduktion | CDR | Black Metal

Nebelklang ist nach einem Demo und einer EP das Debütalbum der norddeutschen Gruppe Mordrak, die über elf Lieder und 60 Minuten Spielzeit verteilt, melancholisch eingefärbten Black Metal spielen. Nach dem kurzen obligatorischen Einklang beginnt mit Schemen eines Kindes ein dunkel stampfendes Stück, das nach der ersten Strophe eingängig bleibt, doch durch die melodische Gitarrenführung etwas aufgelockert wird. Das Lied besteht recht lange aus dem Wechsel dieser zwei Komponenten, erst zum Ende hin bringen Mordrak etwas Variation in die Struktur. Ähnlich verhält es sich auch in den anderen Stücken von Nebelklang, weshalb das Album nicht gerade leicht zugänglich ist. Anfangs konnte ich kaum etwas damit anfangen, da alles zu lang gezogen und gleich klingend auf mich wirkte. Erst nach mehrmaligem Anhören erschloss sich mir die Musik nach und nach und ich entdeckte die feinen unterschiedlichen Facetten von Nebelklang. Ein Grund für dieses Hadern ist neben der ausdauernden Beschaffenheit auch der Gesang, der sehr verzerrt aber kraftlos ist und stellenweise sehr gedrungen und gequält wirkt.

Mit Kalt geht es zunächst schön antreibend und rau weiter. Es setzt dann recht bald ein ruhigeres und melodisches Zwischenstück ein, ehe eine klare gesprochene Passage eingespielt wird nach der Mordrak wieder wie zu Beginn des Liedes schnell und aggressiv aufspielen. Mit Erhebung folgt ein interessantes Lied, da der Rhythmus des Schlagzeugs langsam stampfend ist, doch die Gitarren schnell gespielt und gut arrangiert zu hören sind. Dies erzeugt ein interessantes Klangbild und sorgt für eine dunkle Atmosphäre. Das Titelstück Nebelklang ist ein langes, ruhiges und sehr atmosphärisches Akustikgitarren-Stück, welches sehr schön anzuhören ist und zum Träumen einlädt. Nebel und Regen ist streckenweise Erhebung ähnlich, da hier wieder ein langsamer Takt mit schnellen Gitarren kombiniert wurde. Allerdings sagt es mir hierbei nicht so zu, da das Lied lang ist und irgendwann anfängt langweilig zu werden, da die Riffs auf Dauer etwas platt wirken und auch das Schlagzeug konstant gleich bleibend ist. Tränenklang und Trauersang überrascht da schon ein wenig, da es schnell stampfend und sehr brachial anfängt und diese aggressive Eingängigkeit auch beibehält. Die melodischen und harmonischen Arrangements die später im Lied vorkommen, wurden sehr gut abgepasst und eingefügt sodass Mordrak mit Tränenklang und Trauersang ein wunderbar kraftvolles und zugleich eindringliches Lied erschaffen haben. Mit Winter in Iden sowie Analogia entis sind zwei weitere schnellere Stücke von solider Beschaffenheit zu hören. Zum Abschluss haben sich Mordrak eines der besseren Lieder von Nebelklang aufgehoben. Des Sturmes Macht ist ein langsames und kraftvolles Lied, das durch das gute einprägsame Riffing und dem hier nicht ganz so verzerrten Gesang eine sehr eindringliche und dunkle Atmosphäre besitzt. Zudem ist Des Sturmes Macht übersichtlich strukturiert, so dass es durchaus einen angenehmen Ohrwurmcharakter hat.

Nebelklang ist ein interessantes Album, das mit sehr guten Liedern und Momenten aufwarten kann, allerdings hat es auch einige mittelmäßige und langatmige Durststrecken. Der Gesang könnte auch noch etwas lebendiger und kraftvoller werden.
Nebelklang kann für sechs Euro direkt über Mordrak bezogen werden.

01. Der Augen erster Blick
02. Schemen eines Kindes
03. Kalt
04. Erhebung
05. Nebelklang
06. Nebel und Regen
07. Tränensang und Trauerklang
08. Winter in Iden
09. Analogia entis
10. ...und es schließen sich die Lider
11. Des Sturmes Macht

06.03.2006

Imperium Dekadenz - ...und die Welt ward kalt und leer | 2006 | Perverted Taste | CD | Black Metal

…und die Welt ward kalt und leer ist das Debütalbum von Imperium Dekadenz, die auf diesem Werk kalten Black Metal der alten norwegischen Schule bieten. Diese stilistische Nähe resultiert vor allem aus den herrlich in Szene gesetzten Riffs, die dann und wann mal an inzwischen betagte Scheiben norwegischer Bands erinnern. Imperium Dekadenz kupfern jedoch in keiner Art und Weise ab, dafür ist das Material viel zu eigenständig.

Imperium Dekadenz verknüpfen kalte und rohe Elemente mit wohldosierten melodischen Aspekten sowie melancholischen Facetten. Das klingt jetzt nach viel Abwechslung, doch dem ist nicht so, stattdessen ist es zutreffender von vielschichtigem Material zu sprechen. Denn die verschiedenen Attribute wurden geschickt integriert und miteinander verschmolzen sodass mit …und die Welt ward kalt und leer ein Werk entstanden ist, das einer klaren Linie folgt und dabei vielfältige und stimmige Konturen aufweist. In Schwarze Wälder beispielsweise, sind die „Grenzen“ zwischen den melodischen Arrangements und melancholisch kalter Eingängigkeit sehr fließend, was zu einer erhabenen Stimmung führt. In Glanz der Klinge gilt hingegen diese Verschmelzung für melodische, sehr gitarrenbetonte Elemente kombiniert mit schnellen und antreibenden Passagen. Halls of lust ist wiederum ein Stück, in dem langsame kraftvolle Strecken mit einem großem Hymnencharakter dominieren, die wieder die eingangs erwähnten Erinnerungen an alte norwegische Bands wecken.

Imperium Dekadenz haben mit diesem Album ein mehr als überzeugendes Debüt abgeliefert, das vor allem durch das starke und eindringliche Riffing sowie den eindrucksvoll inszenierten Wechseln besticht. Insgesamt überwiegen die facettenreichen, zumeist mittelschnellen Kompositionen gegenüber den harten und schnellen Anteilen. Dennoch hat man es nicht mit einem melodischen oder harmonischen Black Metal Album im herkömmlichen Sinn zu tun, denn dafür erzeugen Imperium Dekadenz eine zu kalte Atmosphäre ohne sich dabei jedoch an den Klischees des „depressiven Black Metals“ zu bedienen.

01. Einklang
02. Glanz der Klinge
03. Halls of lust
04. Of all ends
05. For those who sleep eternally
06. Fields of silence
07. Meine Reise durch die Zeit
08. Schwarze Wälder
09. Gefrohrene Wunden
10. ...und die Welt ward kalt und leer

05.03.2006

Avsked - ...med rök och kallt järn | 2006 | Eigenproduktion | CDR | Black Metal

Bei …med rök och kallt järn scheint es sich um die erste Veröffentlichung der Berliner Gruppe Avsked zu handeln. Geboten wird rau-düsterer Black Metal mit intensiven Gesangseinlagen.

Der erste Titel, Alltid skogens barn, der auch der längste ist, beginnt ruhig mittels einer sanft gespielten, klaren Gitarre auf die alsbald ein angenehm rumpelnder Rhythmus einsetzt. Doch hiermit beginnt das Lied noch nicht wirklich, denn es geht ersteinmal erneut ruhig weiter und klare, unverzerrte Gitarren mitsamt dem Bass sorgen aus dem Hintergrund heraus für eine sehr angenehme und harmonische Atmosphäre. Diese wird dann jedoch jäh durch einen lauten und stark verzerrten Schrei unterbrochen, auf welchen Avsked dann schleppend einsetzt. Alltid skogens barn bleibt ein schleppendes Stück, in dem vor allem die vorwiegend ruhig gespielten Saiteninstrumente und der Gesang für die Atmosphäre sorgen. Im mittleren Teil gibt es auch eine weitere ruhige und harmonische Passage mit klarer Gitarrenmelodie und einer verzerrten Flüsterstimme. Nach diesem Part geht es energischer weiter, da sowohl Gesang als auch das Schlagzeug aggressiver rüberkommen.

Mit Er spegelvärldens gift geht es zwar gleichfalls in einem schleppend gehaltenem Rhythmus weiter, doch durch den Gebrauch des Beckens und der schneller gespielten Gitarren, wird ein flotter, treibender Eindruck vermittelt. Der Gesang erweist sich als recht variabel. Er ist zwar stets stark verzerrt, aber entweder ruhig und dunkel, dabei fast ein bisschen kehlig aber ebenso auch stark geschrien, hell und grell – was gut mit den Gitarren und dem Schlagzeug abgepasst wurde.

Voller Schwermut wird Det grå fönster eingeleitet. Die eingängige aber gute Melodie breitet eine wohlige Schwere aus, die vom eindringlichen Kreischgesang betonend unterstrichen wird. Aber auch hier wechselt der Gesang immer wieder mal zwischen dem heftigen Gekreische und den dunkleren und tieferen Varianten. In der Mitte des Liedes ist eine kurze dunkelharmonische Passage zu hören, die dem Lied etwas Abwechslung gibt, da sich ansonsten wenig verändert. Dies ist aber nicht schlimm, Det grå fönster wirkt dadurch weder eingängig oder langatmig. Stattdessen sprechen die melancholischen Melodien, der raue Klang und der intensive Gesang Bände, die eine gute sowie fesselnde Atmosphäre schaffen.


Bei dem abschließenden Mänsklig ohyra handelt es sich um eine Art Ausklang, der vor allem durch ruhige Gitarrenklänge und eine gesprochene Stimme bestimmt wird.

…med rök och kallt järn ist ein gelungenes und anständiges Demo das mich überzeugen kann und mir gefällt. Avsked klingt in den vier Liedern sehr eigenständig, was heutzutage beim sogenannten „Depressive Black Metal“ gar nicht mal so einfach ist. Neben den einfach gestrickten, aber wirksamen harmonischen Elementen, sagt mir der raue, warme und natürliche Klang der Instrumente sehr zu. Dieser passt hervorragend zur schweren Atmosphäre der Musik, und hilft dadurch auch, dass sie sich beim Hören der Klänge gut entfalten kann.

Die CDR ist übrigens nur bei Nihilistische Klangkunst erhältlich.

01. Alltid skogens barn
02. Er spegelvärldens gift
03. Det grå fönster
04. Mänsklig ohyra