09.09.2005

Thunderkraft - The Banner Of Victory | 2005 | Blazing Productions | CD | Death Metal

The banner of victory wird von Blazing Productions als “powerful Ukrainian Deathcore with folk elements” umschrieben, was mich etwas stutzig machte. Als ich dann jedoch die Information las, das jemand von Drudkh mit an Bord ist, war meine Neugier geweckt.

Das Eröffnungslied Sun in the bosom leitet das Album ruhig mit klaren sphärischen Klängen ein. Nach etwas mehr als einer Minute beginnt dann das eigentliche Lied mit harten und technischen Riffs sowie einem druckvollen Schlagzeug. Der glasklare und kraftvolle Klang fällt sofort positiv auf, selbst die Bassgitarre ist deutlich zu hören. Eine zeitlang verweilt Thunderkraft in diesen schleppenden Takten und klingt nach gutem Death Metal. Doch dann, als der Gesang hinzukommt, der Rhythmus schneller und stampfender wird, verändert sich die Atmosphäre. Es wird sehr abwechslungsreich. Stampfende, schleppende und basslastige Passagen wechseln sich mit schnelleren ab, zuweilen ist im Hintergrund leise ein Keyboard zu hören. Masquerade for the blind beginnt wie ein klassisches moderndes Death Metal Stück: trocken, präzise und technisch. Doch dieser Eindruck währt nicht lange, auch hier zeigt sich Thunderkraft sehr abwechslungsreich. Sowohl das Schlagzeug als auch die Gitarren werden variabel gespielt, wobei kraftvolle schleppende Takte vorwiegen. Die Riffs kommen flüssig und lebendig aus der Hand, an anderer Stelle sind sie dann wieder sehr technisch und hart. Obwohl im Refrain ein Keyboard zu hören ist, wirkt Thunderkraft nicht überschwänglich melodisch, das ausfüllende Bollwerk aus Bass und Schlagzeug besorgt die ganze Zeit eine harte Atmosphäre.

Dabei wird Thunderkraft spielerisch nur selten wirklich aggressiv. Es gibt zwar immer wieder mal, schnell und eingängig strukturierte Strecken, doch liegt das Hauptaugenmerk der Gruppe klar in mittelschnellen und schleppenden Inszenierungen. Die folklorische Komponente kommt dann in Mors triumphalis hinzu, welches ruhig mit folklorisch gespielter Flöte seinen Anfang nimmt. Nach dieser ruhigen und schönen Einleitung entwickelt sich Mors triumphalis zu einem atmosphärischen, sehr kraftvollen sowie abwechslungsreichen Lied. Zunächst ist es antreibend schnell und stampfend mit schnellem Riffing. Der Refrain ist mit einem schönen und düster gespielten Keyboard unterlegt, wobei Thunderkraft den Refrain jeweils ein wenig anders gestaltet hat. Zum Ende hin kommt eine ruhige melodische Strecke die dann von einem überaus harten und schnellen Part abgelöst wird, welcher das Lied dann auch ausklingen lässt. In Matter of chaos – welches Vsesvit von Dub Buk gewidmet ist – begleiten elektronische Klänge die stampfende Musik, die ich eher im Techno als im Metal vermuten würde. Im letzten Stück The might of the thunder kommen nochmals folkloristische Elemente zum Einsatz, die mit einer symphonischen Ausrichtung kombiniert wurden.

The banner of victory ist ein sehr interessantes Album, das sich als sehr abwechslungsreich erweist und in dem unterschiedliche Stilelemente wirken und gut verarbeitet wurden. Diese Musik als „Powerful Deathcore“ zu umschreiben ist wohl ganz zutreffend, es gibt viele technische und moderne Elemente – aber eben nicht ausschließlich. Ebenso gibt es auch dunkle und atmosphärische Anteile, die an und für sich nichts mit „Deathcore“ zu tun haben und eher im Doom Metal oder auch Black Metal beheimatet sind. Die sehr gute Produktion, die der Musik einen überaus kräftigen und druckvollen Klang verleiht, ist sehr passend und bringt die Musik angemessen zur Geltung. Thunderkraft haben mit The banner of victory einen guten Eindruck bei mir hinterlassen und ich werde die Gruppe im Auge behalten.


01. Sun in the bosom
02. Masquerade for the blind / Prison of souls
03. North inside
04. Mors triumphalis
05. Matter of chaos
06. Majesty and might
07. The might of the thunder

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