12.09.2005

Totenkult - Summoning Funeral Winds | 2005 | Irminsul Records | Kassette | Black Metal

Summoning funeral winds scheint die erste Veröffentlichung von Totenkult zu sein. Sofort fällt beim Hören der misslungene Klang auf, der zuweilen den Hörgenuss trübt und beeinträchtigt. Das ist schade, denn dass was sich heraushören lässt, klingt interessant und manchmal sogar richtig gut. Nur ist der Klang zu unsauber und es erfordert Konzentration einzelne Instrumente oder Melodien herauszuhören. Summoning funeral winds lässt sich kurz als traditionellen und verächtlichen Black Metal beschreiben, Titelnamen wie Black Metal Endsieg deuten schon darauf hin.

Totenkult bewegen sich überwiegend in langsamen und mittelschnellen Tempi die sie geschickt mit interessanten Arrangements auszufüllen wissen. Gut gelungen und ebenfalls interessant sind die Rhythmuswechsel, vor allem das Schlagzeugspiel offenbart hierbei hörenswerte Ansätze. Die Gitarren sind phasenweise zu leise, gehen neben dem verzerrten Kreischgesang und dem lauten Schlagwerk etwas unter. Dies ist aber nicht durchgehend so und manchmal sind eingängige Riffs und Melodien zu hören, die in ihrer Spielweise thrashig gitarrenbetont wirken ohne aber nach Thrash Metal zu klingen. Mancherorts ist deutlich ein Bass zu hören, welches mit seinen ruhigen dunklen Melodien die kalte und hasserfüllte Atmosphäre betont.

Es ist wirklich äußerst schade Summoning funeral winds nicht in einem besseren Klang hören zu können. Schlagzeug und Bass sind oft zu laut, sodass Gesang und Gitarren in den Hintergrund abgedrängt werden, dazu kommt dann auch ein unsauberes Rauschen was alles miteinander vermischt. Wäre der Klang vor allem klarer und sauberer, so bin ich mir sicher, hätte man musikalisch betrachtet ein sehr gelungenes Demo vor sich. Interessante und eigenständige Strukturen sind durchaus vorhanden und auch das Schlagzeug wird vielfältig und gut benutzt.

Wer sich vom schlechten Klang nicht abschrecken lässt und eine Affinität zu gut gemachten Kassetten hat, der könnte an Summoning funeral winds durchaus gefallen haben. Erschienen ist das Demo in einer Auflage von 100 Kopien.


01. Christenjagd
02. Pure misanthropic hate
03. The essence channeld by a thousand funeral nights
04. Black Metal Endsieg - A dedication to total war against religions diseases
05. Vargvinter Part I - And the cold autumn winds carry on the smell of ash
06. Eternal black dawn
07. Through the mists of nightly woods towards the shores of eternity
08. Funeral procession (Gorgoroth Cover)

Torturium - Misanthropic Angels Burning Winds | 2005 | Bestial Burst | CD | Black Metal

Nach zwei Demos hat Lord War Torech von Satanic Warmaster nun mit Misanthropic angels burning winds das erste Album von Torturium veröffentlicht. Geboten wird düster-depressiver Black Metal dessen markantestes Merkmal erstmal der hysterisch kreischende und verzerrte Gesang ist. Allerdings verlassen Torturium sich nicht nur auf eine intensive Atmosphäre die erzeugt wird sondern setzen vor allem auch auf kompositorische und spielerische Akzente. Denn die vier langen Lieder auf Misanthropic angels burning winds machen einen sehr gereiften Eindruck und auch die instrumentale Umsetzung ist sehr gut und professionell gelungen, dazu ist auch der differenzierte und kraftvolle Klang zu zählen.
Von Satanic Warmaster kann man halten was man will, aber von Musik verstehen sie etwas. Ein weiterer Beweis dafür ist dieses Album. Obwohl „depressiver Black Metal“ derzeit angesagt ist und aller Orten neue Veröffentlichungen in diesem Bereich erscheinen, hat man bei Torturium nie das Gefühl, einen Trittbrettfahrer vor sich zu haben. Dafür ist das Material viel zu gut geschrieben, es enthält brachiale stampfende Takte genau so wie auch langsame, schleppende Rhythmen mit rockigen Gitarren. Ebenso interessant und gelungen sind die Übergänge der verschiedenen Rhythmen innerhalb der Lieder. Misanthropic angels burning winds ist eindeutig ein anspruchsvolles Werk das sowohl traditionelle wie auch eigenständige Attribute in sich vereint. Durch die zahlreichen Geschwindigkeits- und Taktwechsel wirkt das Album abwechslungsreich und gar nicht so sehr eingängig obwohl solche Strecken immer wieder vorkommen.

Misanthropic angels burning winds ist ein anspruchsvolles und sehr gut inszeniertes Werk, das so manches bewährte „depressive Black Metal Album“ in den Schatten stellen dürfte. Eben weil es sich nicht nur auf eine beklemmende Atmosphäre verlässt sondern spieltechnisch einiges zu bieten hat.

01. As an alien to this soil
02. Suicide command
03. Profanatic lust
04. Stars cry for another extinguished blaze of the black flame 

10.09.2005

Tjern - Odin's Sons | 2005 | Raging Bloodlust Records | Kassette | Black Metal

Tjern bestehen aus dem norwegisch-französischen Duo Fauk (Hordagaard) und Vargath (Funeral Forest). Mit Odin's sons haben sie ihr erstes gemeinsames Demo veröffentlicht. Geboten wird kompromissloser aber ordentlich produzierter Black Metal. Dabei erwartet man dies nicht unbedingt beim Anhören des Einklangs Norge, welches ein akustisches Stück, bestehend aus Gitarre und Maultrommel (bin mir hierbei nicht ganz sicher), ist. Nach dieser stimmigen und harmonischen Einleitung folgt das antreibende Black mountains, welches recht schnell deutlich macht, dass Tjern puren Black Metal ohne irgendwelchen Firlefanz spielen. Hiernach ist eine Huldigung des Verstorbenen Sarmak von Lycanthropy's Spell zu hören, die gut gelungen ist. Das Stück ist langsam, dunkel und bedrückend gehalten. Vor allem der Gesang wird hier gut vorgetragen, verzerrt mit leichtem Hall aber stets ruhig.

Im weiteren Verlauf von Odin's sons bleiben Tjern der grimmigen und rohen Linie treu, die überwiegend durch langsame eingängige Rhythmen und dem eindringlichen Gesang begründet wird, wobei Tjern sich beim Gesang als gelungen abwechslungsreich erweisen. Besonders auffällig ist dies bei Fuck your holy shit, in dem das gesamte Repertoire der Gesangsformen dargeboten wird. Obwohl Tjern nahezu permanent in verschiedenen langsamen und schleppenden Tempi spielen, entsteht dadurch nicht ein plumpes sich ständig wiederholendes und gleichbleibendes Taktgefüge. Sie haben ihre Lieder gut strukturiert und eingeteilt und sowohl melodisch als auch rhythmisch einige abwechslungsreiche Elemente eingebaut. Lediglich Cold kingdom blood stellt sowohl atmosphärisch als auch stilistisch eine Ausnahme dar. Obwohl es ebenfalls nicht schnell ist, ist es sehr harsch und im hohen Maße aggressiv. Der Klang ist rauer, der Gesang lauter und heftiger aber auch das Riffing ist dunkler und fieser als in den Titeln zuvor.

Tjern haben mit Odin's sons ein sehr ordentliches Demo hingelegt, das sich klanglich wie auch inhaltlich sehen lassen kann und für jeden Liebhaber traditionellen Black Metals interessant sein dürfte.

Erschienen ist es in einer Auflage von 150 Kopien.

01. Norge
02. Black mountains
03. Sarmak - The solitary wolf
04. Eternal chaos
05. Fuck your holy shit
06. My fight against christianity
07. Cold kingdom blood
08. Frankrike (Outro)

09.09.2005

Thunderkraft - The Banner Of Victory | 2005 | Blazing Productions | CD | Death Metal

The banner of victory wird von Blazing Productions als “powerful Ukrainian Deathcore with folk elements” umschrieben, was mich etwas stutzig machte. Als ich dann jedoch die Information las, das jemand von Drudkh mit an Bord ist, war meine Neugier geweckt.

Das Eröffnungslied Sun in the bosom leitet das Album ruhig mit klaren sphärischen Klängen ein. Nach etwas mehr als einer Minute beginnt dann das eigentliche Lied mit harten und technischen Riffs sowie einem druckvollen Schlagzeug. Der glasklare und kraftvolle Klang fällt sofort positiv auf, selbst die Bassgitarre ist deutlich zu hören. Eine zeitlang verweilt Thunderkraft in diesen schleppenden Takten und klingt nach gutem Death Metal. Doch dann, als der Gesang hinzukommt, der Rhythmus schneller und stampfender wird, verändert sich die Atmosphäre. Es wird sehr abwechslungsreich. Stampfende, schleppende und basslastige Passagen wechseln sich mit schnelleren ab, zuweilen ist im Hintergrund leise ein Keyboard zu hören. Masquerade for the blind beginnt wie ein klassisches moderndes Death Metal Stück: trocken, präzise und technisch. Doch dieser Eindruck währt nicht lange, auch hier zeigt sich Thunderkraft sehr abwechslungsreich. Sowohl das Schlagzeug als auch die Gitarren werden variabel gespielt, wobei kraftvolle schleppende Takte vorwiegen. Die Riffs kommen flüssig und lebendig aus der Hand, an anderer Stelle sind sie dann wieder sehr technisch und hart. Obwohl im Refrain ein Keyboard zu hören ist, wirkt Thunderkraft nicht überschwänglich melodisch, das ausfüllende Bollwerk aus Bass und Schlagzeug besorgt die ganze Zeit eine harte Atmosphäre.

Dabei wird Thunderkraft spielerisch nur selten wirklich aggressiv. Es gibt zwar immer wieder mal, schnell und eingängig strukturierte Strecken, doch liegt das Hauptaugenmerk der Gruppe klar in mittelschnellen und schleppenden Inszenierungen. Die folklorische Komponente kommt dann in Mors triumphalis hinzu, welches ruhig mit folklorisch gespielter Flöte seinen Anfang nimmt. Nach dieser ruhigen und schönen Einleitung entwickelt sich Mors triumphalis zu einem atmosphärischen, sehr kraftvollen sowie abwechslungsreichen Lied. Zunächst ist es antreibend schnell und stampfend mit schnellem Riffing. Der Refrain ist mit einem schönen und düster gespielten Keyboard unterlegt, wobei Thunderkraft den Refrain jeweils ein wenig anders gestaltet hat. Zum Ende hin kommt eine ruhige melodische Strecke die dann von einem überaus harten und schnellen Part abgelöst wird, welcher das Lied dann auch ausklingen lässt. In Matter of chaos – welches Vsesvit von Dub Buk gewidmet ist – begleiten elektronische Klänge die stampfende Musik, die ich eher im Techno als im Metal vermuten würde. Im letzten Stück The might of the thunder kommen nochmals folkloristische Elemente zum Einsatz, die mit einer symphonischen Ausrichtung kombiniert wurden.

The banner of victory ist ein sehr interessantes Album, das sich als sehr abwechslungsreich erweist und in dem unterschiedliche Stilelemente wirken und gut verarbeitet wurden. Diese Musik als „Powerful Deathcore“ zu umschreiben ist wohl ganz zutreffend, es gibt viele technische und moderne Elemente – aber eben nicht ausschließlich. Ebenso gibt es auch dunkle und atmosphärische Anteile, die an und für sich nichts mit „Deathcore“ zu tun haben und eher im Doom Metal oder auch Black Metal beheimatet sind. Die sehr gute Produktion, die der Musik einen überaus kräftigen und druckvollen Klang verleiht, ist sehr passend und bringt die Musik angemessen zur Geltung. Thunderkraft haben mit The banner of victory einen guten Eindruck bei mir hinterlassen und ich werde die Gruppe im Auge behalten.


01. Sun in the bosom
02. Masquerade for the blind / Prison of souls
03. North inside
04. Mors triumphalis
05. Matter of chaos
06. Majesty and might
07. The might of the thunder

Throne Of Katharsis - Unholy Holocaustwinds | 2005 | Warfront Productions | Kassette | Black Metal

Unholy holocaustwinds ist die erste Veröffentlichung des norwegischen Duos Throne of Katarsis. Das Demo erschien bereits letztes Jahr als CDr in einer Auflage von 40 Kopien. Nun ist eine Kassettenversion erschienen und mit einem Debütalbum ist wohl demnächst auch zu rechnen.
Unholy holocaustwinds bietet sehr anständigen und tradierten Black Metal, der zwar naturgemäß nicht ganz frei ist von Beeinflussung einstiger Größen des Nordlandes, was man sehr gut zum Ende hin von Funeral moonlight hören kann. Die Melodien die dort in dem ruhigen Zwischenstück von der Akustikgitarre zu hören sind, sind dem Lied Min hyllest til vinterland von Satyricons Debutalbum entliehen. Stellenweise gibt es auch einen rauen unverzerrten Gesang zu hören, der an eine spezielle alte Mayhem-Veröffentlihchung erinnert.

Throne of Katarsis präsentieren sich trotz der traditionellen Stilistik erfreulich abwechslungsreich. Die beiden langen Lieder Funeral moonlight und Symbols of winter (bei Skogens fall handelt es sich lediglich im ein Outro, deshalb bleibt es unerwähnt) enthalten viele verschiedene Strukturen, von schnell und eingängig über schleppend und grimmig bis hin zu kurzen ruhigen Passagen die sehr stimmungsintensiv und teilweise auch melodisch sind.

Throne of Katarsis ist es sehr gut gelungen, die unterschiedlichen Passagen und Strukturen innerhalb der Lieder zu verbinden, die Übergänge wurden gut gelöst und instrumentalisiert. Unholy holocaustwinds ist für mich somit eine sehr positive Veröffentlichung, da sie musikalisch dort ansetzt, wo bestimmte norwegische Bands vor langer Zeit einfach aufgehört haben. Wer vor allem die alten Sachen besagter Gruppen mag, sollte unbedingt in Unholy holocaustwinds reinhören. Als plumpe Abkupferei empfinde ich das Werk übrigens nicht, denn dafür haben Throne of Katarsis vor allem bei der Strukturierung und Zusammensetzung der einzelnen Teilstücke eigene und gute Akzente gesetzt.
 
Die Kassette ist in einer Auflage von 400 Kopien erschienen.

01. Funeral moonlight
02. Symbols of winter
03. Skogens fall

08.09.2005

The Vision Bleak - Carpathia / A Dramatic Poem | 2005 | Prophecy Productions | CD | Metal

Carpathia – A dramatic poem ist das inzwischen zweite Album von The Vision Bleak, sozusagen der neuen Band von Herrn Schwadorf den viele als Markus Stock von Empyrium kennen dürften. Musikalisch gehen The Vision Bleak in eine ganz andere Richtung, die recht abstrakt und mit Worten kaum zu benennen ist. Carpathia – A dramatic poem beinhaltet sehr verschiedene Facetten und Strukturen. Es sind Elemente aus Gothic Metal, Death Metal und Rock zu hören die, von dem Duo aus dem die Gruppe besteht, zu einer sehr eigenen musikalischen Mischung vermischt und verdichtet worden sind.
Die Lieder sind zwar überwiegend langsam und ruhig gegliedert, haben streckenweise einen orchestralen Charakter doch dann und wann überraschen harte Riffs die einem kurz glauben machen, eine alte Schweden Death Metal Band vor sich zu haben. Oft ist eine locker gespielte Gitarre im Vordergrund zu hören, die das ganze etwas auflockert, denn die Grundstimmung die The Vision Bleak erzeugen ist recht düster und bedrückend, gerade auch dann wenn das Keyboard zum Einsatz kommt.

Wesentlich für die Atmosphäre und auch Vielschichtigkeit des Albums sind die sehr variablen Gesänge, die ein breites Spektrum abdecken und für manch einen Hörer sicherlich zunächst gewöhnungsbedürftig sind. Der Gesang klingt oft klassisch und mag erst mal nicht so recht zur „harten“ Musik passen, sofern man die Musik überhaupt so bezeichnen will. Hat man sich der Musik und den Gesängen aber erst einmal geöffnet, fangen sie vollständig an zu wirken. Ein weiteres eigenständiges Merkmal von The Vision Bleak sind die – zum Teil - sehr eigenen Rhythmen sowie deren Wechsel und Anordnungen, die anfangs ebenfalls etwas seltsam wirken aber nach einer Zeit, die man Carpathia – A dramatic poem einfach geben muss, sehr passend und schlüssig klingen.

Carpathia – A dramatic poem ist eben ein eigenständiges wie eigenwilliges Werk, welches sehr unterschiedliche Stile und Ideen aufgreift und für sich benutzt. Da auch die Umsetzung und Inszenierung tadellos ist und der Klang sehr klar und kräftig ist, kann ich dieses Album jedem empfehlen, der neuen und anderen Ideen im Metal aufgeschlossen ist.

Die CD erscheint am 29. August im Handel.

01. The drama of the wicked
02. Secrecies in darkness
03. Carpathia
04. Dreams in the witch-house
05. Sister Najade (The tarn by the firs)
06. The curse of Arabia
07. Kutulu!
08. The charm is done

06.09.2005

The Frost - In Conspiracy With Nature | 2005 | Eigenproduktion | CDR | Black Metal

The Frost ist eine Ein-Mann-Band aus Kroatien, hinter der sich ein gewisser Gorgor verbirgt. In conspiracy with nature ist die erste Veröffentlichung in der Form einer Eigenproduktion auf MCD. Jetzt mag man denken, wieder eine Gruppe mehr die man nicht braucht, doch dieser nahe liegende Gedanke verflüchtigt sich ziemlich schnell beim Abspielen des Werks. Die Anfangsminute vom ersten Titel Ravens on the bloodred sky erinnert von der Atmosphäre her an Darkthrone, doch nach dieser ersten Minute ist alle Ähnlichkeit verschwunden und The Frost offenbaren sich mit gut geschriebenem Black Metal der nicht ins allgegenwärtige Klischee, dieser durchschnittlichen und grimmigen Ein-Mann-Bands passt.

Die drei Titel auf In conspiracy with nature sind gut strukturiert und wissen zu überzeugen, in gewisser Weise versprühen sie eine authentische Stimmung. Dieser Eindruck liegt daran, dass The Frost nicht in ein radikales Extrem verfallen, wie etwa besonders grimmig und gemein zu agieren oder überaus rau und verächtlich. Es wurde sehr wohl auf ein qualitatives Niveau geachtet was den musikalischen Anspruch betrifft, und die spürt man auch gut beim Anhören.

Für diese Veröffentlichung hat Gorgor noch einen Drumcomputer verwendet, was man deutlich am synthetischen Klang erkennt. Die Programmierung ist in Ordnung doch der Klang des Drumcomputers ist die einzige Schwäche dieses Debüts. Allerdings plant Gorgor für die Zukunft, ein richtiges Schlagzeug einzusetzen. Nicht nur aus diesem Grunde sollte man The Frost für die Zukunft im Auge behalten.

01. Ravens on the bloodred sky
02. Through the snowy forests of old
03. ...where the wolves path lead

03.09.2005

Tanat / Briargh - Funeral Howls / A Black Mark Over The Land | 2005 | Blitzkrieg Productions | Kassette | Black Metal

Diese interessante Split-Kassette enthält zwei recht unterschiedliche Gruppen von der iberischen Halbinsel. Den Anfang machen Tanat, mit drei rauen, düsteren und sehr eindringlichen Kompositionen von denen Deep in the forest ein kurzes instrumentales Zwischenstück ist. Die beiden anderen langen Stücke sind bis zu einem gewissen Grad facettenreich nuanciert. Sie bieten geradlinige aggressive Strecken, die schnell und eingängig beschaffen sind wie auch langsamere und melodischere Passagen die teilweise klar sind aber auch schleppend rüberkommen. Insbesondere die Gitarren sind für die unterschiedlichen Facetten im Einzelnen verantwortlich, da sie sowohl markant, grell und sehr präsent ihre Riffs von sich geben wie auch an anderer Stelle zu einer immensen Klangwand zu verschmelzen scheinen. Ganz gleich wie Tanat musikalisch agieren, zu jeder Sekunde ist eine ganz spezielle und eigene Atmosphäre präsent, die ein Gemisch aus Melancholie und Verachtung ist.

Wie bereits kurz angedeutet, sind Briargh musikalisch mit Tanat kaum oder nur bedingt zu vergleichen. Gleich mit dem ersten Titel El honor de la Luna Llena rumpelt es erst einmal grimmig los. Dieses grimmige und rumpelnde Spiel relativiert sich dann aber recht schnell und es wird klar, dass Briargh der weitaus abwechslungsreichere und melodischere Beitrag auf der Kassette sind. Briargh verarbeiten in ihrer Musik verschiedene Ansätze unterschiedlicher (vermutlich aus lokaler) Einflüsse. Teilweise sind die Lieder sehr eingängig und rau, ebenso gibt es aber viele ruhige und melodische Passagen die gut inszeniert worden sind und an einer Stelle sogar an ein wenig an Summoning erinnern. Leider lassen sich die Lieder von Briargh auf der Kassette nicht klar auseinander halten und zuordnen, da die Übergänge immer recht fließend sind und man deshalb nur vermuten kann, bei welchem Lied man gerade ist.

Beide Gruppen wissen für sich zu überzeugen und bieten in ihrer Stilistik interessanten Black Metal fernab der durchschnittlichen Produktionen, der auch vom Klang her zu gefallen weiß. Erschienen ist die Split-Kassette in einer Auflage von 200 Kopien.

TANAT
01. Funeral howls under full moon eclipse
02. Deep in the forest
03. Misanthropic hidden paths

BRIARGH
04. El honor de la Luna Llena
05. Dark citadel
06. The grief of Morgoth
07. Gurthang
08. Kantaber

Taake - ...Doedskvad | 2005 | Karisma Records / Dark Essence Records | CD | Black Metal

Mit …doedskvad schließen Taake die, mit Nattestid… 1999 begonnene, Trilogie ab. Wie auf den zwei anderen Alben sind auch hier wieder sieben nicht näher benannte Titel enthalten, die zwar die typische Handschrift Taakes tragen, aber die einzigartige kalte Atmosphäre von Nattestid… missen lassen. Taake wirken professioneller, abgeklärter als 1999 und 2002 und dadurch leider auch ärmer an Charisma. Freilich, würde ich Nattestid… und …Bjoergvin… nicht kennen, würde ich vermutlich über den dritten Streich anders denken und urteilen, doch in anbetracht der Vorgänger kann ich nur sparsam mit anerkennenden und lobenden Worten umgehen. Auf mich wirkt …doedskvad wie ein typisches norwegisches „Allstar-Album“, immerhin sind als Gastmusiker auch zwei Leute von Carpathian Forest zu verzeichnen.

Musikalisch bieten Taake sehr gitarrenbetonten Black Metal, der wohl grimmig sein soll, mir aber teilweise durch die sehr abwechslungsreich gespielten Gitarren zu fröhlich wirkt. So haben Taake mit Titel sechs dieser CD, ein Stück auf das Album gepackt, das gänzlich aus spielerischen Gitarrenmelodien besteht, das Lied geht über sieben Minute, was einfach irgendwann zu übertrieben wirkt. Dies schlägt sich negativ aus, da durch diese verspielten und verschachtelten Melodien das Ganze recht zähflüssig rüber kommt.

Etwas weniger technisch und professionell, stünde …doedskvad sicher besser als diese überladenden Strukturen. Für mich ist dieses dritte Album auf der ganzen Linie enttäuschend, nicht nur weil es zu verspielt ist sondern vor allem auch deshalb, weil diese großartige Atmosphäre der früheren Werke nur noch zu erahnen ist. „Kalt und grimmig“, wie die Plattenfirma schreibt, ist dieses Album definitiv nicht.

Eine Vinylversion soll demnächst in Polen über Agonia Records erscheinen.

02.09.2005

Svartskogg - Helvete 666 | 2005 | Perish In Light | CD | Black Metal

Helvete 666 stellt das erste Album von Svartskogg dar. Geboten wird über acht Lieder verteilt ein variantenreiches Gemisch aus Black / Thrash Metal, wobei die thrashigen Elemente klar überwiegen. Glücklicherweise unterlässt das norwegische Duo den Versuch, mit Thrash Metal angereicherten Black Metal zum Besten zu geben. Helvete 666 ist zwar kein lupenreines Thrash Album sondern harter und gitarrenbetonter Metal der mit einigen netten und interessanten Riffs aufwarten kann.

Interessant und gelungen sind die Strukturen der Lieder, die nicht dem herkömmlichen Klischee eines Black / Thrash Albums entsprechen. Jedoch braucht man womöglich etwas Zeit um sich dem vollends erschließen zu können. Denn anfänglich stehen sich der, für den Black Metal typisch verzerrte Gesang, die teilweise melodischen Soli sowie der steril wirkende Klang unversöhnlich gegenüber. Einige Lieder sind sehr trashig gehalten, also schnell und geradlinig gespielt sowie passend dazu das harte Riffing. In anderen Stücken hingegen schimmert teilweise sogar etwas Heavy Metal durch, was vor allem in den melodischen Gitarren begründet liegt. Mit der Zeit und mehrmaligem Hören von Helvete 666 wirkt dann auch der verzerrte und präsente Gesang passend und stimmig. Svartskogg haben mit ihrem ersten Album zwar nichts Originelles aufgenommen, doch ist es ihnen gelungen dem Ganzen eine gewisse Eigenständigkeit zu verleihen. Abgeschlossen wird die CD mit Delirium, den für mich besten Titel von Helvete 666. Er ist langsam gehalten, am Anfang getragen von einer dunklen Atmosphäre und entsprechenden Melodien, doch zum Ende hin kommen schnellere Tempi, interessante Wechsel und schöne eingängige Riffs.

Wer gitarrenbetonten Metal mit einer gewissen Fülle an Abwechslung mag und sich nicht daran stört, dass es sich hierbei weder um ein klassisches Thrash-, Black- oder Black / Thrash Metal Album handelt, sollte Svartskogg mit Helvete 666 ruhig mal probieren.

01. The beyond
02. New flesh
03. The new world order
04. Exterminator angel
05. Abyss of blood
06. Swallow the blades
07. Helvete 666
08. Delirium