14.06.2015

Nordfrost - Naturgewalten

Nordfrost - Naturgewalten
Nordfrost - Naturgewalten
2015 | Pagan Black Metal
CD | Ewiges Eis Records


Nachdem die Saarländer Heiden von NORDFROST in den vergangenen Jahren bereits drei Demos und eine Split veröffentlichten, ist vor kurzem mit „Naturgewalten“ das Debütalbum erschienen. Das Quartett spielt deutschsprachigen Pagan Black Metal, wobei sich das ‚Pagan‘ vornehmlich auf die heidnischen Texte beschränkt.

Musikalisch ist „Naturgewalten“ melodischer Black Metal mit langsamen und mittelschnellen Tempi sowie einem grimmigen Gesang. NORDFROST ziehen melodisch jedoch relativ dezent gewappnet in die Schlacht, jedenfalls wenn man sich manch anderen Vertreter dieser Gattung anschaut. Obligatorische Akustikgitarren gibt es zwar, doch sind deren Einsätze, gemessen am Umfang des Albums, eher sporadisch.

Was mir positiv auffällt ist der Gesang. Es kommt häufig vor, dass ich mit deutschem Gesang im Pagan Black Metal so meine Schwierigkeiten habe, doch dies gilt hier nicht. Die verzerrte Stimme klingt vorwiegend kalt und grimmig, gelegentlich wird sie sogar tief und kehlig und nur sehr selten ist ein klar gesprochenes Flüstern zu vernehmen. NORDFROST machen meinem Empfinden nach einiges richtig, wenn man wie ich kein ausgewiesener Freund paganesker Klänge ist. Denn „Naturgewalten“ ist in seiner Gesamtheit ein dezent arrangiertes Album. Es gibt keine übertriebenen melodischen Auswüchse, keine Schunkelrhythmen und keine Lagerfeuerromantik. Dies sind schon mal sehr positive Merkmale, die ich begrüßen muss. Dennoch ist „Naturgewalten“ letztlich kein Album, welches mich vollumfänglich begeistert. Dies liegt einerseits am Stil als solchen begründet, andererseits empfinde ich das Album insgesamt betrachtet als etwas zu zahnlos und zahm. Um meinen Geschmack besser zu treffen hätten NORDFROST ihre Interpretation des Pagan Black Metals etwas giftiger, ruppiger und harscher ausarbeiten können, was gesanglich bereits gut funktioniert. Doch rhythmisch und harmonisch ist mir „Naturgewalten“ auf die Dauer und in seiner Länge zu unspezifisch, was mir allerdings lieber ist als zu  verspielt und hektisch zu sein.

„Naturgewalten“ wird definitiv nicht mein Lieblingsalbum, doch NORDFROST lassen Potential erkennen, denn gute Ansätze sind vorhanden und es handelt sich schließlich um das Debütalbum. Zuviel sollte man also nicht erwarten und daran gemessen ist es ein anständiges und solides Album, welches sich ohnehin an Anhänger von Heidentum und Pagan Black Metal richtet, die damit sicherlich mehr anfangen können als ich.

1. Einklang
2. Naturgewalten
3. Verachtung
4. Klage der Toten
5. Nebeltor
6. Ode an den Hochwald
7. Leerer Pfad
8. Kampf mit den Wanen
9. Am Ende ward Frieden
10. Wotanssturm

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