25.06.2015

Blaze Of Perdition - Near Death Revelations

Blaze Of Perdition - Near Death Revelations
Blaze Of Perdition - Near Death Revelations
2015 | Black Metal
CD / Vinyl / Digital | Agonia Records


Auf ihrem dritten Album „Near Death Revelations“ thematisieren BLAZE OF PERDITION einen Verkehrsunfall, der sich 2013 auf einer Tour in Österreich zutrug und der das Leben des damaligen Bassisten 23 forderte. Sänger Sonneillon und Schlagzeuger Vizun überlebten das Unglück schwerverletzt. Das ergibt natürlich reichlich Stoff für ein neues Album, zumal der Vorgänger „The Hierophant“ bereits vier Jahre zurück liegt. „Near Death Revelations“ ist aber nicht nur thematisch ein interessantes Album, auch musikalisch zeigen sich BLAZE OF PERDITION hochgradig spannungsvoll.

Die sieben, zumeist langen, Lieder erweisen sich als überaus abwechslungsreich. Zwar ist man seinem Stil treu geblieben, doch hat man ihn wesentlich verfeinert und akzentuiert. Mit den beiden Vorgängern hatte ich so meine Schwierigkeiten, wirklich gerne mochte ich sie nicht. Sie waren mir zu technisch und trocken, zu komplex und abstrakt. Detaillierte und komplexe Strukturen gibt es zwar auch auf dem neuen Album, doch diesmal wirkt alles um ein Vielfaches schlüssiger und flüssiger. Gerade melodisch, gesanglich und klanglich haben BLAZE OF PERDITION mächtig zugegelgt.

Bereits mit dem ersten Lied „Królestwo Niczyje“ konnten sie mich auf Anhieb überzeugen. Gerade der tollen Melodien und Riffs wegen, die gemeinsam mit dem flotten Rhythmus und dem fauchenden Gesang eine unheilvolle und beschwörende Atmosphäre erschaffen. KRIEGSMASCHINE lassen grüßen, aber auch an andere Vertreter des sogenannten Orthodoxen Black Metals erinnern mich BLAZE OF PERDITION stellenweise. Das eine und andere technische Riffs etwa geht ein wenig in Richtung DEATHSPELL OMEGA, wobei diese Ähnlichkeiten wirklich nur marginal sind und die Polen wesentlich geerdeter bleiben und es mit komplizierten Vorstellungen nicht übertreiben. Im Gegenteil, immer wieder sind geradlinige, direkte Parts zu hören, die schnell und hasserfüllt sind und so einen Kontrast zu den atmosphärischen und langsamen Passagen darstellen.

„Near Death Revelations“ ist düster, dunkelatmosphärisch und durchdrungen von einer spirituell anmutenden Religiösität, zugleich ist das Album aber auch brutal und gnadenlos. Tolle Melodien, eisige Riffs, atmosphärische Überleitungen und brachiale Härte vermischen und wechseln sich ab. Trotz dieser spielerischen Vielfalt wirkt das Album aber überraschend flüssig und stimmig. Genau das, was mich an den beiden Vorgängern so störte, wurde hier beseitigt. Für mich ist „Near Death Revelations“ das beste Album der Polen bisher und damit ziehen sie mit KRIEGSMASCHINE, SZRON und MGŁA gleich.

1. Królestwo Niczyje
2. Into The Void Again
3. When Mirrors Shatter
4. Dreams Shall Flesh
5. Cold Morning Fears
6. The Tunnel
7. Of No Light

https://www.facebook.com/blazeofperdition
https://blazeofperdition.bandcamp.com/
http://www.agoniarecords.com/

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