PHOBONOID ist ein
italienisches Einmannprojekt, das aus der Punk/Hardcore Ecke kommt und sich mit
der Debüt EP Orbita am Black Metal
versucht. Konzeptionell geht das Ganze in eine universelle, endzeitlichte
Richtung, es geht um das Ende einer Zivilisation auf dem Mars und um dessen
zwei Monde Phobos (Furcht) und Deimos (Schrecken), deren Namen aus der griechischen
Mythologie stammen.
Da verwundert es auch nicht,
dass PHOBONOID einstweilen ein wenig an DARKSPACE erinnert, wobei der Italiener
aber durchaus eigenständige Pfade betritt und seinen düsteren Black Metal auch
mit viel Doom und etwas Noise und Industrial anreichert. Neben monotonen
Passagen der Raserei gibt es auch zähe und schleppende Parts.
Überraschenderweise sind die Lieder für solch ein Konzept sehr kurz. Die Lieder
sind lediglich zwischen zwei und drei Minuten lang, was für solchen „Space
Black Metal“ doch relativ wenig ist. Die Bedingungen für ein gutes und
ansprechendes Werk sind also gegeben, aber es gelingt PHOBONID leider nicht,
mich vollständig zu überzeugen. Vor allem das Riffing in den schnellen,
monotonen Passagen missfällt mir. Die Riffs sind nicht besonders sphärisch oder
kalt, dafür irgendwie unstet und flackernd, was mich nervt. Besser gelingt das
in den langsamen und harmonischen Passagen, wo die Melodien viel besser und
ansprechender sind. Dafür ist der Gesang aber durch die Bank weg gut, da er
sehr tief, sehr ruhig und sehr bedrohlich aus dem Hintergrund nach vorne hallt.
Bei Orbita handelt es sich ja um die erste Veröffentlichung von
PHOBONOID und bis auf das Mastering wurde alles von PHOBONOID selbst
produziert, insofern ist Orbita durchaus
passabel. Gute Ansätze sind vorhanden, allerdings muss noch an den Harmonien der
schnellen, monotone Passagen gefeilt
werden. Das gelingt schon teilweise, etwa in Ex, geht aber auch daneben wie in Omega. Trotz allem ist Orbita
aber ein düsteres und teils auch bedrückendes Werk.
01. Phobos
02. ex
03. Lo spettro di deimos
04. Omega
05. Magnete
06. Deimos
07. Vuoto
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