Viele dürften das neue Album von GERM wohl mit großer Spannung erwarten. Am 21. Oktober ist es soweit und mit Grief steht nach nur einem Jahr der Nachfolger von Wish im Handel. Für mich war Wish
damals ein großartiges Album, gerade und vor allem der unorthodoxen,
experimentellen Herangehensweise wegen, die Black Metal mit Elektronik
sowie orchestraler Untermalung verband. Wish war zweifelsohne
ein intensives und emotionales Album. Diesen Ansatz verfolgt GERM auf
dem neuen Werk zwar nach wie vor, allerdings mit etwas anderen Mitteln.
Auf Grief steht (wieder) der Black Metal vermehrt im Mittelpunkt.
Es lassen sich deutlich Tims Jahre bei AUSTERE heraushören. Es gibt
viele Passagen die mich stark an den tristen depressiven Black Metal
von AUSTERE erinnern, allem voran der stark verzerrte Kreischgesang. Im
Gegenzug fehlen die luftigen Synthesizerklänge des Debüts komplett,
was ich persönlich sehr bedauere. Stattdessen ist Audrey Sylvain von
AMESOEURS in zwei Liedern zu hören, was mir überhaupt nicht gefällt.
Denn hier klingt GERM ebenso rockig und betont melancholisch, wie eben
auch AMESOEURS. Für mich ist das nichts Ansprechendes, im Gegenteil, es
stößt mich irgendwie ab. Ich kann mit dieser Verbindung und
Vermischung aus Black Metal, Depressive Rock und irgendeinem
Post-Metal-Gedudel nicht viel anfangen. Dazu passt auch das sehr ruhige
Stück How Can I?, in dem seichtes Piano und Tims Klargesang zu
hören sind, was auf mich sehr balladesk wirkt und mich irgendwie
kitschig an „November Rain“ von Guns `N Roses erinnert.
Für mich ist Grief ein enttäuschendes Werk. Gerade die Sachen die ich so an Wish
mochte fehlen hier leider gänzlich und da mich einzelne Passagen auch
stark an AUSTERE erinnern, mit denen ich ebenfalls nie so richtig warum
wurde, finde ich einfach keinen Zugang zur Klangwelt GERMS. Die Lieder
sind gefühlvoll, teilweise auch intensiv und GERM versteht es
zweifelsfrei eine Art Spannungsbogen aufzubauen, nur spricht er mich
damit nicht an.
https://www.facebook.com/germofficial
http://www.eisenton.de/
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