Vom hässlichen Front-Cover darf man sicht nicht irreleiten lassen, denn
das vierte Album von RECUEIL MORBIDE ist wesentlich besser, als dass
man bei dem Front-Cover vermuten würde. Die Franzosen haben sich dem
brutalen Death Metal verschrieben, den sie auf Only Hate Left nachdrücklich demonstrieren. Only Hate Left
ist ein klassisches Genrealbum ohne Besonderheiten, aber es
funktioniert sehr gut. RECUEIL MORBIDE überzeugen mit dem was sie
machen. Der Gesang ist überwiegend angenehm guttural, vereinzelt gibt
es grindartige Ausbrüche. Musikalisch verkommt das Instrumentarium
nicht zu einer hemmungslosen Brutalitätsorgie. RECUEIL MORBIDE
übertreiben es also nicht mit der Schnelligkeit und Brutalität. Es gibt
spielerische und auch leichte atmosphärische Akzente, die das Album
schwungvoll abrunden. Es gibt ja zahlreiche Bands in diesem Genre, die
einfach nur von vorne bis hinten schnell und brutal aufspielen, dazu
sind RECUEIL MORBIDE mit Only Hate Left jedoch nicht zu
zählen. Das Tempo ist zwar flott und geradlinig, aber es offenbart sich
eben keine reine Prügelorgie der plumpen Monotonie. Es gibt
Tempovariationen, technische Arrangements und Breaks. Geknüppel gibt es
natürlich auch, aber in Verbindung mit vielfältiger und
abwechslungsreicher Spielweise. Zwischendurch streuen RECUEIL MORBIDE
auch mal ein Soli ein oder zementieren den brutalen Ausdruck mit
niederwalzenden mittelschnellen Passagen.
Wie gesagt, es fehlen Besonderheiten, doch ist Only Hate Left
eine sehr stimmige und flüssige Genre-Veröffentlichung. Abwechslung,
technische Komplexität und gnadenlose Brutalität halten sich angenehm
die Waage, was das Album insgesamt zu einer ansprechenden Scheibe
macht. Am Klang gibt es auch nichts zu bemängeln, der ist satt und
sauber, passt also bestens zum musikalischen Inhalt.
7,5/10
Aceust
01. Alone
02. Crazy war
03. Slavery
04. (The devil came to) Annihilate me
05. From time immemmorial
06. Bipolaris
07. Viscious circle
08. Skinned alive
09. Unsalubrious walls
10. Adrenalin
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