25.09.2003

Tuska / Incriminated - Ten Hail Marys | 2003 | Bestial Burst | CD | Black Metal

Die beiden finnischen Bands Tuska und Incriminated geben auf dieser Split CD barbarischen und äußerst puritanischen Black Metal zum besten. Wobei Tuska aber in ihrer Rohheit und aggressiven Machart mit den fünf Titeln den heftigeren Teil dieser CD bilden. Sowohl klangtechnisch als auch durch die Spielweise werden sofort Erinnerungen an die ebenfalls finnischen Beherit wach. Tuska agieren ebenso - zeitweise - chaotisch und radikal. Die Lieder sind kurz, heftig und schnell - der Gesang überaus derb ins Mikrophon geschrien.

Incriminated dagegen sind zwar nicht harmloser, aber vom Stil deutlich gefestigter und anlehnender an die alten Tage des Black Metals. Schleppende Titel wie es sie schon von Hellhammer gab reihen sich mit einer einfachen, aber sehr mitgehenden und einprägsamen Liedstruktur aneinander. Mit dieser nicht gerade neuerfundenen Form des Black Metals - aber dafür umso überzeugender und ansprechender - überzeugten Incriminated zuvor schon auf der Split mit Bloodhammer und dem eigenen Album. Incriminiated verstehen es das Gefühl vom puren Black Metal aufzugreifen und in ihren Liedern wiederzugeben.

Einzig und allein schade an dieser Veröffentlichung ist aber die kurze Spielzeit von genau 20 Minuten. Bei zwei Bands und insgesamt zehn Liedern ist das einfach zu kurz.

TUSKA
01. Tuska raatelee
02. Kyrpaeaejae
03. Pahan hengen nuneen
04. Sadonisti
05. Manala

INCRIMINATED
06. Ueb ot
07. The might
08. The true trinity
09. Deathfuck hellburst
10. Soldiers of dark resistant

The True Frost - Open The Portals To Darkness | 2003 | Millenium Metal / Niedersachsen Klan | Vinyl | Black Metal

Open the portals to darkness ist ein Black Metal Album dem man sofort eine gewisse Charakteristik des Metal´s entnehmen kann. Das macht die Platte sehr schön anzuhören und verleiht den Klängen von TT Frost eine von der Masse losgelöste und eigene musikalische Atmosphäre. Eine gewisse Eigendynamik und Eingägigkeit ist zwar schon vorhanden, diese wird allerdings durch verschiedene Details wie etwa einige Breaks, Rhythmuswechsel und Gitarrenläufe relativiert. Open the portals to darkness ist ein Album welches sich zwar ganz klar der radikalen musikalischen Besinnung des Black Metal´s verschrieben hat, zugleich aber auch einen Geist der Musik in sich trägt - eine Stimmung und Atmosphäre die nicht nur Brutalität oder Schnelligkeit erzielt wird, sondern durch die Art und Weise des Songwritings und des Einspielens. Mir sträubt es zwar den Begriff rockig zu benutzen, doch trifft er das Attribut einfach am besten. Wer sich Night of putrification oder Sphere of desolation anhört, wird verstehen was ich meine. Gitarre und Schlagzeug harmonieren miteinander und sind zusammen das tragende und ausschlaggebende Element.

Auf dem Album sind schnellere wie auch langsamere Stücke gleichermaßen enthalten und gibt dem Ganzen eine Ausgeglichenheit.

1. Der die Toten unter seinen Schwingen trägt
2. Mutsonne
3. Night of putrification
4. Sphere of desolation
5. Palast der Katharsis
6. The law of the Trapezoid
7. Satanic DNA (Blood of the dragon)

Trollskogen - Der Weg zur Unendlichtkeit | 2003 | Darkland Records | CD | Black Metal

Der Weg zur Unendlichkeit ist ein von Naturmystik inspiriertes und geleitetes Album und zugleich das erste Album der Band Trollskogen. Ein wenig mag man jetzt vielleicht an Bergthron erinnert sein, doch musikalisch unterscheiden sich die genannten Bands sehr. Trotz einer sauberen Produktion wirkt Der Weg zur Unendlichkeit sehr einfach und rau. Das kommt von dem dezidiert simpel gehaltenen Songwriting, welches ohne technisches Schmückwerk oder andersartige überflüssige Belastungen auskommt. Diese Haltung wird auch durch den Einsatz der Instrumente unterstrichen, die ebenso bestimmend einfach eingespielt wurden. Die Gitarre ist grell und rau gestimmt; Bass lässt sich passagenweise sehr gut heraushören und das Schlagzeug gibt ohne Anstrengung ein langsames Tempo vor. Trollskogen wollen nicht durch technische Fertigkeiten glänzen sondern mittels der von ihnen erschaffenen Klanglandschaften spezielle Stimmungen erzeugen. So sind auch sehr klare Akkustikparts eingearbeitet und das gediegene Plätschern eines Baches ist zu vernehmen.

Der Weg zur Unendlichkeit gehört zu jenen Werken, die man vom ersten bis zum letzten Lied durchgehend und in aller Ruhe hören muss, um sich von der enthaltenden Mystik berühren zu lassen. Nur ein einzelnes Lied anzuspielen reicht nicht aus um ein Stück auf den Weg zur Unendlichkeit mitzugehen.

01. Der Weg zur Unendlichkeit
02. Der Zorn des Trolles
03. Von den Zinnen der Kälte
04. Winterheimat
05. Schattenwanderung
06. Das Ende des Weges
07. Meine einsame Reise zu den astralen Feldern Part I
08. Meine einsame Reise zu den astralen Feldern Part II

13.09.2003

Trollech - V Rachotu Hromu | 2003 | Eclipse Productions | CD | Black Metal

Mit V rachotu hromu treten die Tschechen nun zum dritten Album an. Um es gleich eingangs zu sagen: Trollech haben in ihren einzigartigen Stil mit mehr traditionellen Metal-Einflüssen angereichert als es bisher der Fall war. Das tut der typischen Stimmung zwar keinen Abbruch - nur hat man sich spieltechnisch und vom Songwriting her entwickelt, verbessert und hat sich qualitativ gesteigert. Trotz der unverkennbaren Gitarren und Melodien gehen diese Verbesserungen aber leider dennoch etwas auf die Kosten der Atmosphäre welche sich ja auf den beiden Werken zuvor kristallklar und unmittelbar bei jedem Klang eingestellt hat. Mit V rachotu hromu sind die Drei technischer und darin auch besser geworden. Die zehn Stücke wurden sauberer produziert und abgemischt so das Trollech auch einen etwas anderen, neuen Klang mit dem dritten Album mitbringen.

Von den Änderungen aber mal abgesehen ist das neue Album unter allen Dingen ein verdammt gutes geworden. Trollech wissen um ihr Können und ihre vollständig eigene Stilistik bei der ihnen wohl keine andere Band wirklich das Wasser reichen kann. Black / Pagan Metal ohne überladene Klischees einer Ausnahmeband der seinesgleichen sucht.

01. Duj, vetre, duj
02. Boure navdzy zuri
03. V rachotu hromu
04. Narod ohne, zeleza a pokladu
05. Kolobeh vod
06. Paganus
07. Vzacne setkani
08. V Kodskem polesi
09. Znovu citim pravdu
10. Ve stinu starych dubu

12.09.2003

Toxic Holocaust - Evil Never Dies | 2003 | Nuclear War Now! Productions | Vinyl | Thrash Metal

Bei Evil never dies handelt es sich um das überaus gelungene Debutalbum der amerikanischen Band Toxic Holocaust. Das 1999er Demo Radiation sickness war noch eine dreckige Mischung aus Thrash und Black Metal gewesen, so ist nun das Album knallhartes und pures Thrash Metal Gewitter. Evil never dies ist sauber und sehr druckvoll produziert, der Gesang von Joel Grind (Gesang und alle Instrumente) ist schön fies, zugleich ausfüllend und zerreißend. Wie es sich für ordentlichen Thrash gehört, besteht die Musik aus vielen kreisenden Riffs und Breaks. Obwohl zur Zeit eine Trendwelle durch den Black Metal walzt, die den Thrash Metal mehr und mehr einführt, ist Evil never dies jedoch kein Produkt dieser Massenströmung. Toxic Holocaust zelebrieren erfrischenden Metal der sich an ehemalige Größen wie Hobb's Angel of Death oder Rigor Mortis anlehnt aber vor allem seine eigenen Akzente setzt. Die Vinylversion, die mit Sicherheit eine reine Freude für jeden Liebhaber ist, ist auf dem eher unbekannten amerikanischen Label Nuclear War Now! Productions erschienen und dürfte in Deutschland nicht überall erhältlich sein. Die CD ist bei der deutschen Schmiede Witches Brew in einer 1000er Auflage verlegt worden

01. Evil never dies
02. War is hell
03. Enemy of Jesus
04. Damned to fire
05. Exxxecutioner
06. 666
07. Summon the beast
08. Demise
09. Warfare
10. Dead to the world
11. Fallout
12. Atomik destruktor

11.09.2003

Todtgelichter - Fluch / Sog in den Wahnsinn | 2003 | Eigenproduktion | CD | Black Metal

Fluch / Sog in den Wahnsinn ist die erste Veröffentlichung - und ein Demo - dieser bisher unbekannten deutschen Band. Ich erwähne dass es ein Demo ist deshalb, weil man beim Hören der CD nicht gleich davon ausgehen würde, ein (erstes) Demo von einer Band zu hören. Fluch / Sog in den Wahnsinn wurde von der Band selbst- und eigenständig Produziert und hat dafür einen überraschend guten und sauberen Klang. Ein weiterer erstaunlicher Punkt an dieser Veröffentlichung ist der Umstand, das die zwei Gründungsmitglieder (laut Bandinformation) vor den Proben und Demoaufnahmen nur über wenig Erfahrung an ihren Instrumenten verfügten. Sofern man dies als ein Manko bezeichnen mag, spürt und hört man davon jedenfalls auf dem Demo gar nichts. Weder ist die Umsetzung der Titel schlecht noch ist das Songwriting selbst einfallslos oder langweilig ausgefallen. Die sechs vorhandenen Stücke - Intro und Outro ausgenommen - bewegen sich fast alle jenseits einer fünfminütigen Spieldauer was oft viel Spielraum für Langatmigkeit bietet, so nicht im Falle von Todtgelichter. Die Lieder zeugen von einer angenehmen Abwechslung, verlaufen sich dabei aber nicht in einer Experimentierfreude sondern halten sich stets in einem Rahmen mit persönlichem Wiedererkennungswert. Wie die Titelnamen vermuten lassen, handelt es sich hierbei nicht um eine Genreband die auf durchtriebene Aggression und Schnelligkeit setzt. Zumeist bewegen sich Todtgelichter in langsameren und mittelschnellen Bereichen die melodiereich sind, ein wenig bedrückend und melancholisch wirken und Neugierde und Interesse wecken wie es mit dem Sog der beim Hören zweifelsohne entsteht, weitergeht. Allerdings beweist die Band auf dem Tonträger auch, das sie schnell sein kann. Es sind einige Geschwindigkeitswechsel vorhanden die gut arrangiert sind und wo man der Band insgesamt ein gewisses Fingerspitzengefühl für die richtiger Mischung attestieren muss. Ein sehr gelungenes erstes Demo das auf 250 handnummerierte Kopien beschränkt ist und für fünf Euro bei der Band bestellt werden kann.

01. Intro
02. Fluß der Qual
03. Seelenfahrt
04. Ende der Existenz
05. Uralte Schatten
06. Existenz aus nichts
07. Die tägliche Wandlung
08. Outro

Todesweihe - Todesweihe | 2003 | Eigenproduktion | Kassette | Black Metal

Gleich zu begin ist mir etwas positives aufgefallen. Das Intro (Praeludium) wurde schön knapp gehalten und auf einige Sekunden beschränkt - um dann gleich mit dem Titel Von der Nacht loszulegen. Wobei man aber schon sagen kann, daß es sich dabei nicht um ein Intro im herkömmlichen Sinne handelt sondern eine kurze Einleitung die durch die Stimme vollzogen wird. Da fiel mir gleich ein weiteres positives Merkmal auf. Die Atmosphäre des Demos von Todesweihe hat ein wenig den Klang nach einem Livekonzert. Das liegt an dem leichten Hall der manchmal durchklingt. Zudem kann man am Anfang der Titel auch gut hören, wie der Takt kurz vorgegeben wird. Selbst bei einem Demo ist das eher unüblich und deshalb selten zu hören. Dies gibt den Klängen der drei Musiker von Todesweihe ein lebendige Stimmung die durchgehend aufrecht erhalten wird.

Bei den vier Titeln (In Ruinen ausgenommmen) handelt es sich zumeist um schleppenden Black Metal mit einer düsteren Stimmung die durch die vordergründige Gesangsstimme und tiefgestimmte Gitarre geschaffen wird. Rhythmus- und Geschwindigkeitswechsel sind ebenso in die Musik eingearbeitet wie auch vereinzelte Gesangseffekte, wie beispielsweise ein Stereo-Links-Rechts-Hall oder kurze und leise gesprochene Textpassagen. Allerdings sind diese Dinge sehr dezent vorgenommen worden und drängen sich beim Hören nicht auf. Der Klang kann sich gut hören lassen für ein Demo, auch wenn die Stimme teilweise ein wenig zu laut ist, ist die Produktion auf alle Fälle höhrenswert und paßt auch gut zu den Klanglandschaften der Band. Abschließend vom Titel, Der Wanderer und sein Schatten, reiht sich ein Pianostück an, das ein wenig so klingt als hätte man es auf einem alten Grammophon abgespielt. In Ruinen beendet dann das Demo und ist ein relativ kurz gehaltenes Instrumental.

Für mich ein gutes Demo aus der deutschen Black Metal Odysee welches nicht übertrieben daher kommt und auch optisch einfach aber vollkommen zweckerfüllend auftritt. Dieses Demo ist auf 50 Kopien beschränkt. Man sollte (und kann bedenkenlos) zugreifen, sofern man solche Arbeit und Musik auch zu schätzen weiß.

01. Praeludium / Von der Nacht
02. Tod dem Menschensohn
03. Kirchenbrand
04. Der Wanderer und sein Schatten
05. In Ruinen (Ausklang)

09.09.2003

Thunderbolt - The Burning Deed Of Deceit | 2003 | Apocalypse Productions | CD | Black Metal

Die polnische Formation Thunderbolt hat mit dem aktuellen Album The burning deed of deceit einen beachtlichen Schritt getan. Die Neuerungen im Bezug zu Black clouds over dark majesty und Sons of the darkness sind nicht zu leugnen. In jeglicher Hinsicht hat sich etwas getan respektive entwickelt. So hatte man zuvor eine ungefähre Vorstellung davon, was einem bei einer solchen Neuerscheinung aus der polnischen Szene erwartete. Dies trifft bei diesem Silberling aber nun gar nicht zu. Nicht nur der Klang ist um ein vielfaches besser oder zumindest professioneller produziert worden sondern auch spieltechnisch und das Songwriting haben neue Strukturen bekommen.

Ein wenig zu vergleichen ist diese Wandlung mit der von den gleichfalls aus Polen stammenden Selbstmord, die sich auf dem aktuellen Album in einem neuen Gewand präsentierten. Nun also auch Thunderbolt. Einige werden sich durch The burning deed of deceit vielleicht verprellt fühlen, so taugt die subtile Verbindung zu polnischen Größen (Namen müssen nun wahrlich nicht genannt werden) nicht mehr und ein gewisser fragwürdiger Glanz fehlt da nun dem Einen oder Anderen. Dies soll nun alles aber mal beiseite geschoben sein. The burning deed of deceit ist ein Album dessen Intensität schon gleich beim ersten Hören zu spüren ist. Die Musik ist abwechslungsreich, spherisch und brachial zugleich. Den Polen gelingt es wunderbar, eine sehr ausgewogene Mischung zu treffen so daß kein Element zu übertrieben oder auch zu hintergründig wirkt. Auffalend gelungen sind dabei besonders die Riffs und Gitarrenmelodien. Da kommt auch das gute Songrwriting und die schön klare und kraftvolle Produktion dem Ganzen nur dienlich zu gute.

Ein überraschendes Album das aber Beachtung verdient hat, denn hierbei handelt es sich nämlich nicht um eine plumpe Durchschnittsveröffentlichung.

01. Die with your religion
02. Lord of creation
03. Where the plague touches
04. Key to the century of death
05. Blood of the victorious king
06. The one who sleeps

Thralldom - Beast Eye Opened To The Sky | 2003 | Bestial Onslaught Productions | CD | Black Metal

Thralldom offerieren auf dieser selbstgepressten Demo CD sechs Titel voller aggressivem und über strecken etwas pervers anmutendem Black Metal. Die Musik hat einen sehr rauen Klang, die Gitarren stellen eine grelle und vordergründige Wand dar - die durch kreisende Riffs und vereinzelte Soli variiert. Überhaupt fällt es auf, das Thralldom bei einer solchen extremen Form des Black Metals häufig auf eine führende Gitarre zurückgreifen, die kürzere aber auch längere, melodiöse und auch trashige Soli zum Besten gibt. An dieser Stelle könnte man denken die Band würde ein gewisses Chaos betreiben, dem ist aber nicht so. Im Gegenteil, die aggressive und vorantreibende Liedstruktur reicht sich nahtlos die Hand mit eben dieses (für diesen Stil wohl etwas untypischen) Gitarreneinlagen. Pervers (in einem angenehmen Sinn) wirkt Beast eye opened to the sky durch eine kalte, düstere Stimmung die ein wenig mechanisch und steril aufkeimt. Vergleichbar ist diese Atmosphäre mit der deutschen Band Trimorphes Zentrum Xul die dies in ihren Liedern sehr ausgeprägt und ergreifend bewerkstelligt. Allerdings ist dies nicht eine durchgehende Grundatmosphäre von Thralldom. Dieses Demo besticht gerade in seiner Gesamtheit, der Abwechslung zwischen der Lieder - dem ausgewogenem und vielfältigen Songwriting. So wird nicht nur durchgehend gekreischt oder in einem eingängigen Rhythmus das Liedgut eingespielt sondern eine klangliche Atmosphäre geschaffen die einer Geschichte ähnelt, da sie vom ersten Titel - das sehr schnell und direkt ist - bis hin zum abschließenden Stück das eindringlich und unheimlich wirkt, begleitet.

Für mich ein sehr gutes Demo das verschiedene Facetten vom Morbiden für sich vereint und somit nicht nur gelungen sondern auch eigenständig geworden ist.

01. Oath of the ex-communication
02. Parasites (The 7th plague)
03. Slicing morality off the face of...
04. Hypaethral
05. Dead aeon of the slain gods
06. De mysterio mali


06.09.2003

The One - Guardians Inhuman | 2003 | Total Holocaust Records | CD | Black Metal

Hinter The One verbirgt sich der nicht ganz unbekannte Name Macabre Omen, die sich einen Namen gemacht haben mit der Split-Veröffentlichung mit Krieg, Judas Iscariot und Eternal Majesty. So unterschiedlich die beiden Namen sind so unterschiedlich ist auch der musikalische Aspekt. Die sechs Titel vom Erstlingwerk Guardians inhuman sind allesamt sehr dunkel, tief und schleppend. Besonders markant ist dabei die Gesangsstimme bei der nicht mehr von einem Singen im eigentlichen Sinn gesprochen werden kann, sondern von einem düsteren und bedrohlichem Sprechen das sich nie ganz aus dem Schatten wagt. Überhaupt ist die Atmosphäre die von Guardians inhuman ausgeht, nebulös, finster und auf eine spezielle Art und Weise auch irre. Rhythmisch verhält sich alles eingängig und textarm, doch sind die Melodien und Soli so geschickt arrangiert dass eine eigenartige Stimmung entsteht die einen durchaus in den Sog eines Bannes ziehen kann. Es passt voll und ganz zum Konzept des Album, dass die instrumentalen Passagen überwiegen und dieses dunkle Sprechen nur ein Element von mehreren ist, die Guardians inhuman definitiv zu einem sehr eigenständigen Werk machen das gut inszeniert ist und wo der Albumname Programm ist.

01. This means war
02. Undying
03. Guardians inhuman
04. Thou art none
05. I am the one
06. Ambiance

04.09.2003

Tenebrae In Perpetuum - Onori Funebri Rituali | 2003 | Serpens Caput Productions | Vinyl | Black Metal

Onori funebri rituali ist das äußerst gelungene Debut dieser italienischen Formation. Die acht Titel der auf 500 Kopien limitierten 12" Platte, bestehen regelrecht aus purem und exzessivem hasserfüllten Black Metal in einer schnellen und rücksichtslosen Gangart, ähnlich wie die Niederländer Funeral Winds. Tenebrae in Perpetuum agieren in einem zwar anpeitschendem Grundtempo, allerdings verlieren sie sich niemals in einem Hochgeschwindigkeitsrausch wie einige andere Bands die nur Knüppeln. Bei Onori funebri rituali ist die Geschwindigkeit lediglich der Taktgeber und ein Element neben dem extremen und hasserfüllten Gesang sowie die vielen grellen und rauen Gitarrenmelodien. In der Zusammenwirkung dieser verschiedenen Elemente sowie den Rhythmuswechseln und den manchmal auftretenden Passagen in denen nur die Gitarren vorkommen, erschaffen Tenebrae in Perpetuum eine fesselnde Höratmosphäre. Trotz dieser fein ausgearbeiteten Abwechslung in den Liedern ist Onori funebri rituali ein sehr eingängiges und aggressives Album, das auf ganzer Linie sehr überzeugt.

In diesem Jahr ist eine CD-Version des Albums erschienen, die einen Bonustitel enthält.

01. Onori funebri rituali
02. Al di la nella nebbia
03. Verso l'apocalisse
04. Oscure presencze
05. Anime sielnziose
06. Delirio nella cripta
07. Quegli orchi
08. Gli abissi di posorno

02.09.2003

Svartpest - Ven Den Drabelige Inngang Til Helvete | 2003 | Baphomet Records | CD | Black Metal

Grimmig, puristisch und primitiv - so könnte man Ved den drabelige inngang til helvete wohl treffend beschreiben und für sich so stehen lassen. Svartpest nehmen musikalisch kein Blatt vor den Mund und spielen sehr nordischen und sehr einfachen Black Metal - wie es gerade vor einigen Jahren im Land der Fjorde traditionell war. Das Album steht ganz klar im Zeichen dieses Norsk-Black-Metal, mit einer grimmig-keifenden Stimme und grellen Gitarren die in einer einfachen Riffstruktur dem Geschehen beistehen. Allerdings bieten Svartpest nicht ausschließlich dies, sondern haben ihren Titeln etwas eigenes und zugleich besonderes oder auffallendes verliehen. Denn zu dieser grimmigen Atmosphäre gesellen sich sehr hörenswerte Pagan / Viking Metal Momente mit klarem Gesang der teilweise recht folkloristisch wirkt. Dieses Wechselspiel der verschiedenen Stilelemente wirkt weder störend noch übertrieben sondern fügt sich wunderbar in das Klanggeschehen der Band ein. Da fällt es sogar direkt auf, das die Band eigenständig und unverfälscht klingt, so sind immerhin Mitglieder aus den Gruppierungen Wurdulak, Necrophagia und Gorelord bei Svartpest involviert. Summa summarum ein gelungenes Album in diesem nordischen Gewand das eine eigene Identität hat und nicht ein niederes nachtraueren älterer Zeiten ist. Selbst von der Produktion stimmt es. Einfach und roh produziert, trifft es genau den Nerv der Musik.

01. Ved den drabelige inngang til...
02. I det stolte norske rike
03. I skapelsen av det kolde
04. En hyllset til norge vaart land
05. I sannet var
06. Drep de harmloese
07. I vaar tillbakevendtes herre navn
08. Lokket in skyggens grep
09. Den gjeld de har, i blod
10. I skogens moerke
11. Seier
12. Med blodstaur skal dei