Diese Split-Veröffentlichung
mit vier doch recht unbekannten Bands ist auf jeden Fall vielversprechend.
Eines kann allgemein über diese CD gesagt werden. Sie ist extrem.
Denn diese vier Bands hier, geben in jeweils individueller Form hefiten
Black Metal zum Besten.
Die ersten fünf Lieder gehören der kanadischen Band Allfather.
Alle fünf Lieder dieser Band sind so durchschnittlich zwei bis drei
Minuten lang, und sind radikal, schnell und zerstörerisch. Allerdings
nicht auf eine alberne Art und Weise, weil man einfach nur heftig klingen
möchte, sondern da steckt schon Können hinter. So sind die Lieder
zwar alle fast durchgehend im Knüppelbereich welcher aber hin und
wieder durch Breaks, Rhythmuswechsel und Solis aufgelockert wird. Wobei
es aber auch vorkommt, das schnelles Riffing zusammen mit dem Gekloppe
lospoltert, was mich an alte Thrash-Barden erinnert. Kommt gut! Musikalisch
wissen Allfather durchaus zu gefallen. Allerdings ist der Gesang
ganz offenbar ein Schwachpunkt. Die Stimme erscheint mir oft zu grell-kreischig,
was aber noch zu verschmerzen ist, da sie nur Teilweise so daneben ist.
Zudem dürften Allfather eine noch recht junge Band sein, die
sich ihren Weg noch ebnen werden.
Weiter geht es dann mit Nebron aus Ungarn. Gleich zu Beginn des
ersten Beitrages der Band, Between lies and hypocrities, erschrak
ich ein wenig. So hatte ich noch das Album The Message sehr gut
im Gehör und erwartete ähnliches. Im Gegensatz zu dem Album
hat sich der Klang und die Produktion deutlich verbessert. Im ersten Augenblick
hat mich das geärgert, aber ich muss zugeben das es der Musik nur
gut tut. Ebenfalls im Gegensatz zu dem Album, erscheinen Nebron
auf dieser Split harmonischer. Abwechslungsreich und melodisch waren sie
zwar schon immer in ihrer sehr radikalen extremen Spielart, doch nun sind
sie ganz offenbar musikalisch gereift und auch professioneller geworden.
So verstehen es die Ungarn doch wunderbar "harsche" (Costa von
Iron Pegasus nannte Nebron mal Harsh Black Metal), extremen Black Metal
zu spielen der einerseits schnell und riffreich ist, aber andererseits
einige ruhigere und langsamere Passagen beinhaltet. Between lies and
hypocrities ist somit sehr abwechslungsreich, aber keinesfalls verspielt.
Ja, der Titel ist sehr gewaltig, denn durch die vielen Elemente innerhalb
des Liedes muß man das Lied mehrmals hören, um das gesamte
Spektrum zu erfassen. Sehr schön an der Sache ist aber auch, das
Nebron ihren einzigartigen Gesang (darauf bezieht sich wohl auch
das "harsch") beibehalten haben, der kreischig aber dennoch
bestimmt ist. Man muss ihn einfach gehört haben. Bei At the pagan
Aldumas night geht es zwar insgesamt ruhiger und harmonischer vor,
aber es ist dennoch typisch Nebron. Denn kaum eine andere Band
weiß es so gekonnt und überzeugend den Hörer mittels der
Musik zu entführen wie eben diese Ungarn. Sie schöpfen das das
Machbare und Mögliche aus ihren Instrumenten heraus. Egal ob es sich
um das Schlagzeug, den Bass oder die Gitarre handelt. Sie beherrschen
ihre Instrumente einfach perfekt, und setzen sie ebenso ein.
Weitergeführt wird die CD dann mit Hordes of the Lunar Eclipse.
Schon nach wenigen Sekunden merkt man, das es hier düsterer und bedächtigerer
Black Metal ist, als bei den beiden Bands zuvor. Zum Einen ist die Spieldauer
der Lieder ungleich länger, aber auch Klang und Liedstruktur sind
völlig anders. Die Musik ist insgesamt tiefer, basslastiger und erweckt
irgendwie eine gepresste melancholische aber zugleich auch verachtende
Endzeitatmosphäre. Die Bandbreite ist auf ein Minimum gehalten was
bedeutet, das in einem hohem Grundtempo und mit den einheitlichen begleitenden
Riffs auf große Abwechslungen verzichtet wird. Hört sich jetzt
langweilig an. Ist es aber gar nicht. Denn der Gesang kommt sehr interessant
und auch gut rüber. Er ist etwas im Hintergrund, was dem Ganzen eine
Bedrohlichkeit gibt, und wechselt zuweilen auch etwas, so daß auch
zwischen der durchgehend hohen Geschwindigkeit kurz ein langsamerer Moment
mit einer klaren Stimme kommt die sehr passend durch die Gitarren unterstützt
wird. Somit stellt Within the scathing silence of the withered shadow
forest ein sehr gelungener kalter und düsterer Titel dar. Ähnlich
ist es auch bei Infinite frozen bliss, nur daß es hier vom
Tempo her schleppender ist. And blood became now fällt dagegen
aus der Reihe. Es ist chaotischer und verspielter, vermittelt aber hier
vermerht Aggressivität. Allerdings ist auch der Klang schlechter.
Scheint wohl ein Demolied zu sein. Die anderen beiden, düsteren,
Titel haben mich allerdings aber auf die Band neugierig gemacht.
Abschließend stellt sich die US Band Gnostic vor. Die Lieder
sind ähnlich wie bei Allfather alle so zwischen zwei und drei
Minuten lang, aber unterscheiden sich musikalisch doch deutlich. So bieten
Gnostic eine schnelle, zum Teil etwas chaotische Mischung, aus
Black und Thrash Metal. Schade dabei ist aber daß der Gesang im
Verhältnis zu Musik zu laut ist. Die Band kann mich zwar nicht wirklich
überzeugen, aber wirklich schlecht sind sie trotzdem nicht. Erinnern
mich ein wenig an Scepter. So alten Metal, Thrash Metal mit heutigen
extremen Stilelementen gepaart und aufgenommen, wobei Gnostic aber
insgesamt immer im Knüppelbereich bleiben.
ALLFATHER
01. Warlust
02. With glory unbound
03. Artifice
04. Tyranny, revenge!
05. Ancestral resurrection
NEBRON
06. Between lies and hypocrities
07. At the pagan Aldumas night
HORDES OF THE LUNAR ECLIPSE
08. Within the scathing silence of the withered shadow forest
09. And blood became snow
10. Infinite frozen bliss
GNOSTIC
11. Swinehostess
12. Christened in blood & fire
13. Hail to the fire
14. Dissecting the heavens
15. Imperial heretic allegiance
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