04.05.2015

Forgotten Tomb - Hurt Yourself And The Ones You Love

Forgotten Tomb - Hurt Yourself And The Ones You Love
Forgotten Tomb - Hurt Yourself And The Ones You Love
2015 | Black/Doom
Vinyl/CD/Digital | Agonia Records

Herr Morbid macht also auch noch Musik. Das war mir irgendwie entgangen, zumal ich noch nie einen Zugang zur Musik von FORGOTTEN TOMB hatte. Ich habe den Rummel, den Bands wie FORGOTTEN TOMB und SHINING damals lostraten, nie so wirklich verstanden. Das letzte Album welches ich von FORGOTTEN TOMB hörte, war das 2004er Werk „Love‘s Burial Ground“.  Ich fand das Teil damals zu platt und langweilig. Seitdem sind elf Jahre vergangen und mit „Hurt Yourself And The Ones You Love“ gibt’s bereits das achte Album.

Kurz und bündig: Es ist kein schlechtes Album. Die Musiker beherrschen ihre Instrumente, das Album ist abwechslungsreich und auch der Klang hinterlässt einen sehr guten, sauberen und professionellen Eindruck. Trotzdem habe ich auch heute dasselbe Problem wie vor elf Jahren. Die Italiener schaffen es partout nicht, mich zu berühren. „Hurt Yourself And The Ones You Love“ geht einfach so an mir vorbei, spurlos, ohne nachhaltig irgendetwas zu hinterlassen. Woran das genau liegt, kann ich gar nicht so einfach beschreiben.

Ein Hauptgrund ist meinem Empfinden nach sicherlich das Fehlen von wahrlich düsteren und extremen Momenten. Es gibt natürlich gut gemachte Parts, die durchaus auch eine schwermütig gelagerte Atmosphäre aufweisen, doch sind diese Momente für meinen Geschmack nicht schwer oder makaber genug. Ein anderer Grund ist der Gesang. Herr Morbids Gesangsstimme ist mir gleichfalls nicht aussagekräftig genug, sein leicht kehliger und gut verständlicher Gesang ist relativ ruhig, was auf mich irgendwie gleichgültig und gelangweilt wirkt.

Auf mich macht „Hurt Yourself And The Ones You Love“ einfach einen zu weichgespülten Eindruck. Ich vermisse extreme Momente, bizarre Kontraste oder verstörenden Wahnsinn. Stattdessen streuen FORGOTTEN TOMB immer wieder überaus rockige Parts ein, die handwerklich wunderbar gemacht sind, die aber meine Sehnsucht nach mehr Radikalität nur befördern.

Spielerisch ist „Hurt Yourself And The Ones You Love“ zweifellos eine gute Scheibe. Die Riffs sind für sich genommen allesamt gut und ansprechend, das Schlagzeug kann sich ebenfalls hören lassen. Nur die Gesamtkomposition missfällt mir. Ich finde die Scheibe einfach unbeschreiblich langweilig und ich habe noch nicht mal eine Idee davon, was mir FORGOTTEN TOMB eigentlich vermitteln wollen. Wenn ich mir mal die Rezensionen anderer anschaue, so erscheinen sie mir reichlich unverständlich. Entweder habe ich keine Ahnung oder ich bin zu anspruchsvoll. Jedenfalls weiß ich, was ich höre, wenn mir der Sinn nach Black Doom steht: DEINONYCHUS.

1. Soulless Upheaval
2. King Of The Undesirables
3. Bad Dreams Come True
4. Hurt Yourself And The Ones You Love
5. Mislead The Snakes
6. Dread The Sundown
7. Swallow The Void

http://www.forgottentomb.com/
https://www.facebook.com/Official.Forgotten.Tomb
http://www.agoniarecords.com/

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