09.03.2015

Zørormr - Corpus Hermeticum | 2015 | Via Nocturna | CD | Black Metal



Seit 2010 treibt der polnische Musiker Moloch mit ZØRORMR sein Unwesen, zuvor war er mit dem Dark-Ambient-Projekt I.A. SERPENTOR unterwegs. „Corpus Hermeticum“ ist die dritte Arbeit unter dem Banner ZØRORMR und enthält melodischen als auch kraftvollen Black Metal.

Die Scheibe wurde sehr klar, sauber und druckvoll produziert, was dem melodischen und sehr riffbetonten Spiel zugutekommt. Denn es werden immer wieder melodische Soli und Riffs des Heavy Metals eingestreut, wofür eigens zwei Gastgitarristen angeheuert wurden. Im Titelstück ist etwa Mike Wead von KING DIAMOND zu hören. An anderer Stelle ist Hal, der aktuelle Bassist von VADER, als Gastsänger zu hören. Allerdings sind deren Beiträge so marginal, dass sie im Grunde gar nicht auffallen. Hals Beitrag beschränkt sich auf ein kurzes stimmliches Intermezzo während Weads Soli von den anderen Soli nicht unterschieden werden kann.

Das Album besteht aber nicht nur aus den melodischen Heavy-Metal-Soli. Es gibt auch krachende Riffwände und dunkle, schwere Riffs, die das harmonische Moment abrunden. Rhythmisch beweget sich ZØRORMR zumeist in mittelschnellen Tempi, wobei es Ausreißer nach oben und unten gibt. Manchmal gibt es Passagen mit kraftvollem Death Doom („Worship Me…“) oder auch rasenden Black Metal zu hören. Da macht der Gastschlagzeuger eine wirklich gute Figur, da er das Instrument bestens und routiniert beherrscht. Rein spielerisch betrachtet ist „Corpus Hermeticum“ ohnehin eine gelungene und ansprechende Sache. Das Album macht einen absolut runden und professionellen Eindruck, alle Beteiligten verstehen ihr Metier, so viel steht fest. Doch musikalisch gelingt es leider nicht, mich vollständig zu überzeugen.

Mir persönlich fehlt das Hässliche und Aggressive, wobei es wie gesagt durchaus schnelle Parts gibt. Doch in der Summe ist es mir zu wenig, da der gemäßigte und melodische Anteil sehr hoch ist und es stellenweise gar kurzweilig bombastisch wird, so energiegeladen und aufdringlich sind gelegentliche Arrangements. Andererseits hätte man den Heavy Metal stärker im Black Metal verankern können und nicht nur auf die Soli zwischen den Strophen beschränken sollen.

„Corpus Hermeticum“ ist ein handwerklich gut gemachtes Album. Die spielerische und klangliche Qualität ist überzeugend. Allerdings gelingt es nicht, mich emotional anzusprechen, dafür trifft der Stil meinen Geschmack nicht genau genug. Potenzial ist da, die Idee ist nicht schlecht, vielleicht sollte man in der Zukunft etwas morbider und hässlicher werden.


1. I Am Legend
2. Against All Heresies
3. In The Mouth Of Madness
4. Nyarlathotep
5. Twilight Of The Idols
6. Corpus Hermeticum
7. The Seventh Sermon To The Dead
8. Worhsip Me…
9. This I Command!

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