26.05.2014

Jumalhämärä - Songless Shores | 2014 | Ahdistuksen Aihio Productions | CD | Drone Black Metal



JUMALHÄMÄRÄ geistern seit geraumer Zeit durch den Untergrund und sind immer wieder für eine Überraschung gut. 2007 bin ich auf die EP „Slaughter the Messenger“ aufmerksam geworden, und mir gefiel was ich da zu Gehör bekam: nämlich düsteren und unkonventionellen Black Metal. Das 2013 erschienene Album „Resitaali“ sagte mir hingegen absolut nicht zu, mir war die ruhige Instrumentalmusik einfach zu langweilig. Nach jenem experimentellen Ausflug in die Entspannungsmusik kehren JUMALHÄMÄRÄ mit „Songless Shores“ zurück zum düsteren Black Metal.

„Songless Shores“ ist zwar lediglich ein einziges langes Lied, dennoch ist dieses in verschiedene Kapitel oder Phasen aufgeteilt, die sehr unterschiedlich sind. Das erste Kapitel besteht aus düsteren und apokalyptischen Drone Black Metal, in dem es ausschließlich Wiederholungen zu hören gibt, die sich nur leicht und allmählich verändern. Mir gefällt dieser erste Teil verdammt gut, da es JUMALHÄMÄRÄ extrem gut gelingt, eine böse und verstörende Atmosphäre mit minimalem Aufwand, aber tollen, subtilen Harmonien zu erzeugen. Das zweite Kapitel ist eine obskure Mischung aus Drone, Ambient und Kirchenmusik, was mal wieder den experimentierfreudigen Charakter der Finnen zutage fördert. Mir ist diese Strecke aber zu langweilig. Im dritten und letzten Kapitel wird es dann hässlicher und morbide, wobei auch hier Drone und eine monotone Instrumentierung im Mittelpunkt stehen. Dieses letzte Kapitel ist verstörender und rhythmischer Drone, der atmosphärisch schon in Richtung Noise und Industrial blickt,  wobei JUMALHÄMÄRÄ hier vor allem auf ein sich endlos wiederholendes Schlagwerk und verzerrtes Geschrei setzen.

„Songless Shores“ ist keine leicht zugängliche Musik. Mir gefällt die EP sehr gut, gerade den absolut düsteren, bizarren und unmenschlich wirkenden Drone am Anfang und Ende finde ich großartig. Man muss aber schon eine Vorliebe für düstere, langsame und experimentelle Musik mitbringen, um hieran Freude zu haben. Die hat man dann aber ganz sicher, denn, obwohl es alles andere als neu ist, was JUMALHÄMÄRÄ hier präsentieren, wirkt die Musik überhaupt nicht neu aufgewärmt, da die Atmosphäre überaus dicht ist und JUMALHÄMÄRÄ einfach durch die exzellenten Harmonien und deren Inszenierung bestechen.

1. Songless Shores


http://ahdistuksenaihio.com/

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