JUMALHÄMÄRÄ
geistern seit geraumer Zeit durch den Untergrund und sind immer wieder für eine
Überraschung gut. 2007 bin ich auf die EP „Slaughter the Messenger“ aufmerksam
geworden, und mir gefiel was ich da zu Gehör bekam: nämlich düsteren und
unkonventionellen Black Metal. Das 2013 erschienene Album „Resitaali“ sagte mir
hingegen absolut nicht zu, mir war die ruhige Instrumentalmusik einfach zu
langweilig. Nach jenem experimentellen Ausflug in die Entspannungsmusik kehren JUMALHÄMÄRÄ
mit „Songless Shores“ zurück zum düsteren Black Metal.
„Songless
Shores“ ist zwar lediglich ein einziges langes Lied, dennoch ist dieses in
verschiedene Kapitel oder Phasen aufgeteilt, die sehr unterschiedlich sind. Das
erste Kapitel besteht aus düsteren und apokalyptischen Drone Black Metal, in
dem es ausschließlich Wiederholungen zu hören gibt, die sich nur leicht und
allmählich verändern. Mir gefällt dieser erste Teil verdammt gut, da es JUMALHÄMÄRÄ
extrem gut gelingt, eine böse und verstörende Atmosphäre mit minimalem Aufwand,
aber tollen, subtilen Harmonien zu erzeugen. Das zweite Kapitel ist eine
obskure Mischung aus Drone, Ambient und Kirchenmusik, was mal wieder den
experimentierfreudigen Charakter der Finnen zutage fördert. Mir ist diese
Strecke aber zu langweilig. Im dritten und letzten Kapitel wird es dann hässlicher
und morbide, wobei auch hier Drone und eine monotone Instrumentierung im
Mittelpunkt stehen. Dieses letzte Kapitel ist verstörender und rhythmischer
Drone, der atmosphärisch schon in Richtung Noise und Industrial blickt, wobei JUMALHÄMÄRÄ hier vor allem auf ein sich
endlos wiederholendes Schlagwerk und verzerrtes Geschrei setzen.
„Songless
Shores“ ist keine leicht zugängliche Musik. Mir gefällt die EP sehr gut, gerade
den absolut düsteren, bizarren und unmenschlich wirkenden Drone am Anfang und
Ende finde ich großartig. Man muss aber schon eine Vorliebe für düstere,
langsame und experimentelle Musik mitbringen, um hieran Freude zu haben. Die
hat man dann aber ganz sicher, denn, obwohl es alles andere als neu ist, was JUMALHÄMÄRÄ
hier präsentieren, wirkt die Musik überhaupt nicht neu aufgewärmt, da die
Atmosphäre überaus dicht ist und JUMALHÄMÄRÄ einfach durch die exzellenten
Harmonien und deren Inszenierung bestechen.
1. Songless Shores
http://ahdistuksenaihio.com/
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