19.06.2012

Heresiarch Seminary - Spill The Cursed Wine | 2012 | Self Mutilation Services / Deathcult Records

Nachdem mir das Debütalbum Dark Ages Of Witchery so gut gefiel, war ich auf die neue, kürzlich erschienene EP Spill The Cursed Wine, natürlich sehr gespannt. Doch recht schnell musste ich feststellen, dass HERESIARCH SEMINARY eine grundlegende Sache verändert haben. Während das Album ohne Ein- und Ausklang ausgekommen ist, gibt es auf der EP nun sehr viel instrumentalen Ambient zu hören. Genau genommen besteht die Hälfte aus ruhigen Ambientklängen. Die andere Hälfte hingegen beinhaltet eben jenen Black Metal, mit dem die Russen schon auf dem Album gefielen.

Stilistisch hat sich am Black Metal kaum etwas verändert. HERESIARCH SEMINARY spielen auch auf Spill The Cursed Wine geradlinigen Black Metal mit harschem Gesang. Allerdings wurde am Klang geschraubt, der nun etwas wärmer, druckvoller und voluminöser ist. Die drei Black Metal Stücke überzeugen aber nach wie vor, da HERSIARCH SEMINARY weiterhin auf leicht melodische Gitarren, antreibende Rhythmen und den bissigen Gesang setzen.

Part I: Cry of the Bleeding Raven und Part II: Far Tower Beacon sind zwei lange, vornehmlich rhythmisch eingängige aber schnelle Stücke, die von den Riffs und dem Gesang leben. Die Gitarren spielen leicht melodische Riffs, die gern auch kalt sind und gemeinsam mit dem Gesang und dem hohen Tempo, für eine hasserfüllte Atmosphäre sorgen. Part III: Spill the Cursed Wine ist da etwas anders. Das Lied ist über weite Strecken langsam, fällt streckenweise durch sehr präsente und melodische Riffs sowie den radikalen Kreischgesang auf. Ich würde nicht unbedingt behaupten, es wäre DSBM, geht aber partiell schon in eine melancholisch eingehauchte Richtung. Aber nicht nur, es gibt auch schnelle und harsche Wutausbrüche, womit sich HERESIARCH SEMINARY quasi treu bleiben und zurück zum direkten Black Metal kehren.

Abgesehen von den drei Ambientstücken ist die EP ebenso wie das Album überzeugend, in Teilen auch überaus energisch und eindringlich. Die Ambientstücke hätten meiner Meinung nach nicht sein müssen, da der Black Metal gut genug ist, es viele gute Riffs und eine dichte Atmosphäre gibt, für die es gar keinen Ambient bedarf. Aber diese „Pausenfüller“, so empfinde ich den Ambient jedenfalls, kann man ja einfach überspringen. Für die Zukunft von HERESIARCH SEMINARY hoffe ich nur, dass man dem Ambient nicht noch mehr Raum gibt, denn der Black Metal ist hörenswert genug und davon sollte man nicht ablenken.

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